Bibliothek

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cf Krankenstation

Die ganze Zeit über war ich schweigend neben ihr hergelaufen, als wir über den Marktplatz in die Richtung der Bibliothek schlenderten.
Die Stille schien ihr unangenehm zu sein, denn auf halbem Wege formulierte sie eine Frage.

"Sagen wir lange genug. Ich war nicht unter den Ersten, die hier Zuflucht fanden."
Aber ich war lange genug hier, um einen heimlichen Wiederstand gegen Sanders Führungsstil aufzubauen.
Eigentlich hatte ich nie Zweifel an meinem Vorhaben und Gedanken gehegt, doch jetzt, wo ich neben Mia herlief, fühlte ich mich ein klein wenig mies dabei. Doch es änderte nichts.
Sie hatte ja keine Ahnung ....

"Verzeih mir meine Neugier ... wie hast du letztendlich hierher gefunden?"
Als Sanders die Kontrolle übernahm, war sie noch nicht da gewesen.

cf: Krankenstation

Froh ,dass er das Gespräch irgendwie am laufen hielt, trat ich neben ihn in die Halle ein und sah mich kurz um, bevor ich ihm antwortete.
>>Eigentlich mehr durch Zufall. Als diese Seuche ausbrach war ich nicht zuhause gewesen, weswegen ich Marco wohl verpasst habe. Als ich es dann nach Hause geschafft hatte, war ich ein paar Tage dort geblieben, habe auf ihn gewartet, doch kam er nicht....
Er hielt mich wohl für tod.<<
Fing ich es ihm dann einfach an zu erzählen, was es nun kein Geheimnis.
>>Ich habe mich einer Gruppe angeschlossen, die von diesem Ort gehört haben. Kurz bevor wir hier ankamen gerieten wir in eine Menge von Infizierten. Ich und zwei Andere konnten fliehen der Rest....<<
Leise seufzte ich auf, als die Erinnerugen von den zerfleischten Körpern in mir hoch stieg, die Schreie....
>>Es war mehr als eine Überraschung Marco hier wieder zu finden, worüber ihc mehr als nur froh und dankbar war.<<
Endete ich schließlich, um dann vor einem der Regale stehen zu bleiben. Ich streckte mich nach oben, hatte ein Buch meine Aufmerksamkeit erlangt, doch kam ich nicht ran. Innerlich seufzte ich frustriert auf. Ich hasste es klein zu sein.

"Es muss eine große Erleichterung für dich gewesen sein, ein bekanntes Gesicht wiederzufinden.", schlussfolgerte ich ohne große Anstrengung. "Und es ist erstaunlich, dass du in der rauen Welt da draußen überlebt hast."
Den Moment, den sie mir über den Angriff auf die Gruppe schilderte, muss schrecklich gewesen sein.

Ich lächelte, als sie sich nach einem Buch streckte, es aber trotz Mühe nicht erreichen konnte. Kurzerhand griff ich danach und zog es aus dem Regal, um es ihr anschließen zu reichen.
"Hier."

Leicht nickte ich.
>>Ja, das war es.<<
Wie sehr ich mich darüber Gefreut hatte, konnte ich nicht ein Mal im Ansatz ausdrücken. Die Erleichterung, die Freude, die ich dabei verspürt hatte, stieg noch immer ab und an in mir hoch, wenn ich Marco sah, auch wenn sie mittlerweile einen guten Dämpfer verpasst bekommen hat.
Danach jedoch, lies ich leicht den Kopf hängen, war es denn wirklich so offensichtlich ,dass ich nicht auf mich selbst achtgeben konnte?
>>Das war der Vorteil einer Gruppe. Ich habe die sicheren Plätze gesucht, die Routen geplant und Dergleichen und die Anderen haben eben aufgepasst. Allein hätte ich es wohl wirklich nicht geschafft.<<
Daher wollte ich auch unbedingt, dass Marco mir das Schießen beibrachte. Ich wollte nicht mehr so hilflos sein.
Nur kurz dachte ich darüber nach, da gab er mir auch schon ohne große Mühe das Buch, was ich mit leicht geröteten Wangen annahm.
>>Danke.<<
Es war schon irgendwie peinlcih nicht ein Mal an das Buch zu kommen.

Ihre Wangen röteten sich, als sie das Buch dankend annahm und ich nickte ihr antwortend zu.
"Es ist gefährlich, wenn man alleine unterwegs ist. Die wenigsten Menschen überleben einen Alleingang.", erwiderte ich, verschränkte die Arme wieder hinter dem Rücken.
Auch ich war bei meiner Ankunft in einer Gruppe unterwegs gewesen, jedenfalls zu einem späteren Zeitpunkt.
Damals als ich die Farm meiner Familie verließ, war auch ich alleine gewesen. Natürlich hatte ich damals bessere Chancen als Mia gehabt, meine Ausbildung als Polizist hatte mir viele Vorteile verschafft, aber auch das hätte schief gehen können.

"In der heutigen Zeit ist es wichtig sich auf jegliche Art und Weise verteidigen zu können. Sag mir, hat dein Bruder nicht einmal daran gedacht, dir Techniken zur eigenen Verteidigung beizubringen?"

Da hatte er recht. Ich bewunderte die Leute eigentlich schon fast, die es im alleingang schafften. Würde ich dies tun, wäre ich hoffnungslos verloren gewesen ,da machte ich mir auch nichts vor. Bei seiner Frage schüttelte ich leicht den Kopf.
>>Nein, hate er noch nicht. Ic hhatte ihn gebeten mir das Schießen bei zu bringen, doch der Vorfall gerade eben verschiebt das wohl ein wenig.<<
Antwortete ich ihm wahrheitsgemäß, um dann ein wenig nachdenklich auf das Buch zu sehen, hatte ich schon lange nicht mehr geglaubt eins in die Finger zu bekommen. Es war irgendwie beruhigend, dass die Bücher nicht vollkommen verloren gehen würden.
>>Aber ich bin fast der Meinung, es wäre klüger mit dem Nahkampf zu beginnen...<<
Ich wollte es lernen, wollte nicht mehr das hilflose Huhn sein, welches beschützt werden musste. Vielleicht konnte ich Marco dadurch ein wneig seine Sorge nehmen.

Ich war erleichtert, nach ihren Worten nach hatte Sanders wenigstens daran gedacht, ihr die Chance zu geben.
"Ja, ich stimme dir zu. Nahkampf wäre hier, innerhalb der Stadt, wohl am angebrachtesten."
Das hatte die Situation vorhin ja deutlich gezeigt. Die Männer waren stärker als sie und in höherer Anzahl gewesen, sie hatte keine Chance. Aber wenn sie lernen konnte, sich im Nahkampf zu verteidigen ...
"Wenn du möchtest, könnte ich dir auch dabei behilflich sein.", bot ich ihr an. "Es würde sich in gewissen Situationen sicherlich als hilfreich erweisen."

Etwas überrascht, dass er mir anbot mich im Nahkampf zu unterrichten, sah ich zu ihm auf, hoch in seine grauen Augen, die mich für einen Moment lang fesselten. Um Himmelswillen. Ich gab mir innerlich eine Ohrfeige, um dann zaghaft zu nicken.
>>Das wäre mehr als freundlich von Ihnen, wenn Sie das wirklich tun ürden, aber ich muss Sie warnen. Was das betrifft bin ich im Grunde sehr Talentfrei.<<
Erklärte ich ihm, meinte das durchaus ernst und nicht nur aus falscher Bescheidenheit. Ein Mal hatte ich versucht so etwas zu lernen und war dabei kläglich gescheitert. Vielleicht sollte ich dies doch lieber mit Marco üben, doch hatte er auch schon so viel zu viel um die Ohren, weswegen ich bei Adrian blieb, schien er auch sehr nett zu sien.

Ich blickte direkt zu ihr hinab, in ihre Augen und wandte meinen Blick nicht eine Sekunde land ab.
Ein freundliches Lächeln umspielte meine Lippen, als sie mir zu erklären versuchte, dass sie in diesem Bereich unerfahren und tollpatschig sei.
"Alles kann erlernt werden. Mit Geduld und felsenfestem Willen.", bekräftige ich und verdeutlichte, dass ich ihr dieses Angebot nicht aus reiner Höflichkeit gemacht hatte. "Und ich bin mir ganz sicher, dass auch du dein Talent dafür entdecken wirst."
Kurzzeitig flackerten wieder seltsame Gedanken in meinem Kopf auf, nicht weil ich unschlüssig über meine Worte war, nein die waren ernst gemeint. Mich bedrückte der Gedanke, mich Mia irgendwie in einer Lüge anzunäher, was ich ja im Grunde genommen die ganze Zeit schon tat.
Ich hatte ihrem Bruder im Visier und sie ahnte davon nicht einmal etwas.
Diese Gedanken waren schnell verflogen, ich drängte sie innerlich beiseite, denn für Gewissensbisse war es definitiv schon zu spät.

Es war schon lange her, dass ich so viel am Stück gelächelt hatte und es tat gut, vor allem nach dem Streit mit Marco. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nicht mehr zu weinen, doch ich hing viel zu sehr an meinem Bruder, dass der Schmerz mich dazu getrieben hatte. Jetzt jedoch wieder so zu lächeln war dennoch eine Wohltat. Als er mir dann auch noch zu verstehen gab, dass er es mir dennoch beibringenwolle, lächelte ich ihn dankbar an.
>>Vielen dank. Wenn ich etwas für Sie tun kann, dann sagen Sie es mir bitte.<<
Irgendwie musste ich seine Freundlichkeit ja wieder vergelten, denn sonst würde ich am Ende auch noch ein schlechtes Gewissen bekommen.
>>Sagen Sie mir nur wann wir anfangen sollen.<<
Schob ich noch nach. Es brannte mir jetzt schon unter den Nägeln, doch lies ich mir davon nichts anmerken, wollte ich ihm nun wirklich nicht auf die Nerven gehen oder dergleichen.

"Ich habe Zeit. Wenn du möchtest, können wir sofort beginnen."
In Gedanken ging ich die verschiedenen Praktiken durch.
Womit könnte man anfangen?
Die Kampftechnik 'Aikido' wäre für Beginner gut geeignet. Hierbei geht es weniger um Angriff als um reine Verteidigung. Hierbei nutzt man die Kraft und Geschwindigkeit seines Gegners gegen ihn selbst aus. Mit gezielten Handgriffen konnte man seinen gegenüber gezielt entkräften.
"Die Trainingsplätze nahe der Stadtmauern wären ein geeigneter Ort."

>>Okay.<<
Lächelte ich leicht, auch wenn sich mein Magen dabei ein wenig nervös zusammenzog. Einen Rückzieher würde ich jedoch nicht machen und so nickte ich noch ein Mal leicht.
>>Ich will nur eben schnel ldas Buch ausleihen.<<
Erklärte ich ihm und lief zu der Frau hinter dem alten Holztisch. Ich konnte es noch immer nicht ganz fassen, dass Marco so etwas wie normalität hier her gebracht hatte. Natürlich war es an sich nicht schlecht, doch wiederum dachte ich, wenn er den Leuten vor Augen halten wollte, was hier gescha warum machte er dann das?
Nachdem das Buch in meiner kleinen Umhängetasche verschwand, die ich immer dabei hatte, ging ich wieder zurück zu Adrian.
>>Okay, wie können.<<
Lächele ich leicht und lies ih ndieses Mal vorgehen.

tbc: Trainigsplatz