Leo's Unterkunft

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cf: Bar

Ich kam schließlich bei meiner Unterkunft an, ein Lächeln auf den Lippen, während ich die Tür für Alice öffnete. 
"Rein in die gute Stube.", meinte ich grinsend. Meine Unterkunft wär spärlich eingerichtet, aber sie besaß alles, was man brauchte. Ich hatte mich hier nur die ersten Tage hauptsächlich aufgehalten, da ich mittlerweile aber meist nur noch zum Schlafen hier war, reichte es mir vollkommen aus. 
Ich schmiss meine Jacke auf das kleine, alte Sofa. 
"Ich hoffe dir macht die Unordnung nichts.", sagte ich entschuldigend. "Fühl dich ruhig wie Zuhause."
Was für eine blöde Aussage. Was war schon ein Zuhause in dieser beschissenen Zeit.

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Mit einem leisen Danke, als er mir die Tür öffnete, ging ich hindurch und sah mich kurz um. Man merkte trotz allem ,dass hier ein Junggeselle lebte, aber das behielt ich für mich, wobei ich meine Tasche erst ein Mal abstellte.
>>Schon gut, ich habe seit Wochen kein Dache mehr über den Kopf gehabt, also von daher.<<
Schmunzelte ich und zwinkerte ihm kurz zu.Ich hatte kein Problem damit, dass es unordentlich war, war ich es ja selbst auch nicht unebdingt. Besser gesgat ich war kene neurotische Aufräumerin. Als er von einem Zuhause sprach, wurde mein Lächeln ein wenig dünner, dennoch nickte ich dankend.
>>Was für ein Tag.<<
Seufzte ich leise auf und rieb mir kurz durch das Gesicht. Ich konnte nicht leugnen das ich erschöpft war.

Ich nickte zustimmend. 
"Da sagst du was.", stimmte ich ihr zu. 
Ich deutete mit dem Kopf auf ihre Tasche. 
"Du bist ja echt gut vorbereitet.", bemerkte ich und ein Hauch Anerkennung schwang in meiner Stimme mit. Ich ging in die Küche, die quasi ohne Abtrennung vom Wohnraum über ging und öffnete einen der Schränke, in denen sich Konservendosen stapelten. 
"Worauf hast du Hunger? Ich glaub, es gibt nichts, was ich nicht hab.", rief ich mit einem leichten Schmunzeln zu Alice herüber.

Mein Blick folgte seinem Zeigewink mit dem Kopf auf meine Tascheu nd mein Lächel nverschwand gänzlich ,hatte ich diese Sachen ja nun nicht umsonst dabei und ich war mir nicht sicher ob ich darauf stolz sein sollte. Nein halt, ich war mir sehr sicher darauf nicht stolz zu sein.
>>Ja, schon.<<
Meinte ich daher nur knapp dazu und folgte ihm lieber in die Küche.
>>Mhm, wenn das so ist, hätte ich gerne ein Drei Gänge Menü mit Kavier und Austern.<<
Lachte ich leise, wobei ich mich wieder zu ihm stellte und hoffte so das leidige Thema zu umgehen, was mich und die Medizin betraf.
>>Nein, im ernst ich bin wirklich nicht wälerisch.<<
Es ab zu streiten überhaupt etwas zu essen konnte ich nict, knurrte mein Magen schon als er davon angefangen hatte.

Ich schmunzelte bei ihrer Bemerkung mit dem Drei Gänge Menü. Mir war nicht entfallen, dass sie das Thema über ihren Medizin-Krams vermied und ich wollte sie auch nicht zwingen, über etwas zu reden, was sie nicht wollte. Nichts desto trotz wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie etwas zu verheimlichen hatte und sie das sehr belastete. Aber andererseits hatte hier ohnehin jeder seine Geschichte und jeder hatte seinen kleinen eigenen persönlichen Katastrophen erleben müssen. 
"Ok also mit Kavier und Austern kann ich nicht dienen.", sagte ich entschuldigend. "Aber wie wärs mit einer Tomatensuppe als Vorspeise, Nudeln und Tomatensauce als Hauptspeise und einem Glas Kirschen als Nachspeise?", fügte ich hinzu und griff entsprechende Konserven bereits aus dem Schrank. "Dann bekommst du zumindest dein Drei Gänge Menü.", lachte ich schließlich. 
Ich wunderte mich gerade sehr über mich selbst, verhielt ich mich alles "normal". Also, was für mich eben "normal" ist. So offen war ich eigentlich nie anderen Menschen gegenüber.

Auch ich musste noch einen Moment lang leise lachen, um dann unser drei Gänge Menü an zu sehen.
>>Also diese Auswahl ist sogar noch besser als Austern und Kavier.<<
ZWinkerte ich ihm zu, nicht wissend, warum ich das überhaupt machte, doch ich mochte ihn, weswegen ich tatsächlich ein Mal das ganze Chaos dort Draußen vergessen konnte und ja sogar ein wenig entspannt und normal sein.
>>Ich danke die Leo, dass ich mit zu dir kommen durfte.<<
Schob ich jedoch ernster nach, hatte ich mich glaube ich noch nicht richtig bei ihm bedankte, was ich jetzt gerne nachholen wollte. Vielleicht würde ich es auch hinbekommen ihm das wieder gut zu machen. Allen hier vielleicht sogar, doch da war ich mir auch nicht unbedingt sicher. Innerlich seufzte ich über mich auf, wollte ich jetzt nicht darüber nachdenken und so schob ich es wieder beiseite.
>>Soll ich dir dabei helfen?<<
FRagte ich lieber und deutete auf die Doesen.

Ich zuckte lächelnd die Schulter. 
"Gerne. Und, um ehrlich zu sein, bin ich auch ganz froh, ein wenig Gesellschaft zu haben. Also.... ich sag mal, normale Gesellschaft. Am meisten hatte ich heute mit Scott zu tun und du hast ja gesehen, wie der tickt.", ich lachte kurz. "Da mal einen vernünftigen Gesprächspartner zu haben, der nicht in fast jedem Satz ein Schimpfwort benutzt, ist durchaus angenehm." 
Ich hatte, während ich sprach bereits ein paar Töpfe hervor gekramt und den Herd angestellt. 
Auf ihre Frage nickte ich kurz. "Gern, wenn du magst. Musst du aber nicht, schließlich hab ich dich ja eingeladen." 
Es war sehr angenehm, mal ein kleines Gefühl von Normalität zu erleben. Das gab es in meinem Leben schon lange nicht mehr und in ihrem vermutlich auch nicht. Jeder von uns verdrängte in diesem Moment vermutlich einfach nur, was vor dieser geschlossenen Tür von Statten ging. Aber das war okay, für mich zumindest. Man blieb davon ohne nicht lange genug verschont, von daher.

Wieder musste ich leise lachen, konnte ich mir nur zu gut vorstellen, wie angenehm es wirklich sein musste nach einem ganzen Tag mit einer Pseron wie Scott dann ein vernüftiges Gespräch zu haben.
>>Das glaube ich dir nur zu gerne.<<
Pflichtete ich ihm daher bei, um dann den Dosenöffner zu nehmen, damit ich die Doesen öffnen konnte, die ich ihm dann reichte.
>>Ach das geht schon klar.<<
Winkte ich ab, als er meinte er hätte mich aber doch eingeladen. Das hatte er durchaus, dennoch würde ich mich doch nützlich machen können und nicht nur einfach herumsitzen und mich bedienen lassen. Das konnte ich noch nie ausstehen und würde das auch niemals ändern können. Andersherum würde ich zu meinen Gästen niemals sagen sie sollen sich bemühen etwas zu tun. Sie konnten bei mir sitzen bleiben. Verrückt, das wusste ich selbst, doch so war ich nun ein Mal.

Ich nahm die Dosen von ihr an und gab sie jeweils einen Topf auf dem mittlerweile heiß werdenden Herd. Ich griff einen größeren Löffel aus der Schublade und rührte kurz um. 
Dann drehte ich mich um und lehnte mich gegen die Küchenzeile, die Arme locker vor der Brust verschränkt und sah Alice an. 
"Nein, im ernst. Mach dir keine Umstände." 
Ich zwinkerte ihr kurz zu.
Smalltalk war nicht meine Stärke, war es noch nie gewesen. Und bei ihr konnte ich es noch weniger einschätzen, worüber man reden sollte, wirkte sie doch so verschlossen und... irgendwie geheimnisvoll. Ich glaube, das war auch das, was mich so an ihr faszinierte. Und das hieß schon etwas, waren mir andere Menschen im Grunde herzlich egal.

>>Tu ich schon nicht.<<
Lächelte ich ihn an, konnte ich dabei merken, das er nicht unbedingt wusste worüber er sprechen sollte. Nun im Grunde wusste ich es auch nicht, war ich diese Sozialeninteraktionen gar nicht mehr gewöhnt, wenn ich es mir recht überlegte. Vielleicht waren wir da alle ziemlich belastet was das betraf. Immerhin konnte man da Draußen auch nicht Jedem trauen und war dementsprechend vorsichtig. Hier konnte es auch ein wenig anders aussehen, doch sicher konnte man am Ende auch nicht sein, denke ich.
>>Bist du eigentlich allein hier oder hast du noch deine Familie?<<
Fragte ich ihn aus einem Impuls heraus und sah ihn an, machte dabei jedoch deutlich, dass er mir darauf ganz gewiss nicht antworten musste, war das ja nun nicht meine Sache und würde er mich fragen, war ich mir nicht so sicher ob ich ihm antworten würde. Wobei er etwas an sich hatte, weswegen ich es wohl dennoch tun würde.

Ich hatte den Dosenfraß mittlerweile erhitzt und rührte nun noch ein bisschen in dem Topf herum, während ich die Hitze herunterdrehte und schließlich den Herd ganz ausmachte. Ich stellte die Töpfe von der Herdplatte, während ich auf ihre Frage antwortete.
"Nein, meine Familie ist tot.", erklärte ich sachlich.
"Meine Eltern wurden ziemlich am Anfang direkt von Infizierten getötet. Mein Bruder und ich sind daraufhin geflohen. Leider wurde er infiziert und hat mich fort geschickt..."
Ich versuchte meine Stimme neutral und gefühllos zu halten, doch als ich meinen Bruder erwähnte, konnte ich nicht verhindern, dass ein wenig Reue und Trauer in meiner Stimme mit schwang.
Ich holte zwei Teller und Besteckt aus dem Schrank und stellte sie auf den Küchentisch, und deutete einladend auf einen der Stühle.
"Was ist mit dir?", fragte ich dann vorsichtig, nicht wissend, ob sie mir antworten wollen würde und würde ich eine Antwort gewiss nicht erwarten, wenn sie es nicht wollte.

Nicht unbedingt damit gerechnet, dass er mir antwortete, hörte ich ihm zu, wobei mir deurchaus deutlich wurde, dass er sehr an seinem Bruder hing. Wieder schlug dieses Bedauern in mir zu und ich hasste es, das ausgerechnet ich die eltern haben musste, die für das Ganze hier verantwortlich waren. Es war zum Haareraufen.
>>Das tut mir leid zu hören.<<
Wobei ich es wirklich ernst meinte. Die Bürde, die mir meine Eltern aufgehalst hatten, lag schwer auf mir, das leugnete ich gar nicht.
>>Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht. Meine Eltern könnten noch am Leben sein, aber ich bin mir nicht sicher.<<
Antwortete ich ihm, wie befürchtet, auch wenn ich nicht sagte, dass sie vermutlich noch immer in ihren Laboren hockten, nicht aus ihren Fehlern gelernt hatten und noch immer an diesem Virus forschten. Nur zu gut konnte ich mir das vorstellen.
>>Andere Verwandten habe ich nicht.<<
Fügte ich noch an.

Ich hörte ihr Bedauern und es war aufrichtig. Ich lächelte ihr zu und zuckte mit den Schultern.
"Danke, aber es ist eben wie es ist."
Ich lauschte ihren Worten und runzelte die Stirn. Die Vorstellung, nicht zu wissen, wo meine Eltern waren und ob sie überhaupt noch am Leben seien, fand ich eine furchtbare Vorstellung.
"Das tut mir Leid mit deinen Eltern.", sagte ich schließlich.
"Nicht zu wissen, wo sie sind und was mit ihnen passiert, stelle ich mir sehr schlimm vor.", fügte ich leise hinzu.