Piper Williams

Piper wirkt wie eine starke Frau. Sie versucht ihr Leben zu meistern und das obwohl es in ihr ganz anders aussieht. Eigentlich ist sie ein sehr ängstlicher Charakter. Sie möchte nicht falsch gesehen werden, möchte niemanden verletzen oder verletzt werden. Und vor allem möchte sie jedem Gefallen. Doch diese Ängste versteckt sie hinter einer guten und starken Fassade. Sie tritt sehr selbstbewusst auf und versucht sich durchzusetzen. Ihre Rolle spielt sie wirklich gut.

Wenn sie alleine ist, dann traut sie sich ihre Schwächen zu zeigen. Sie weint sich oft in den Schlaf. Aber so etwas würde sie niemals vor einer anderen Person machen. Niemand soll wissen, wie es ihr wirklich geht mit ihrem Schicksal in dieser Welt. Sie versucht sich durchzukämpfen und keine Gefühle zuzulassen, obwohl sie sich sehr nach Nähe und Geborgenheit sehnt. Liebe ist ihr sehr wichtig. Sie braucht Menschen, denen sie vertrauen und mit denen sie reden kann. Denn sie ist wirklich eine gute Freundin. Sie kümmert sich liebevoll um geliebte Menschen und ist immer hilfsbereit. Auch Fremden hilft sie gerne, wenn diese sie um Hilfe bitten.

Ihre Hilfsbereitschaft bringt sie aber auch manchmal in Schwierigkeiten, denn es gibt immer Menschen, die versuchen sie auszunutzen. Wenn sie merkt, dass sie ausgenutzt wird, bricht sie den Kontakt meistens sofort ab. Die Person ist dann für sie gestorben. Sie braucht in ihrem Leben keine Verräter. Und in solchen Momenten bleibt sie dann auch wirklich hart. Da kann der andere ruhig betteln oder sich entschuldigen. Mit ihr spielt man nicht. Sie ist eine Person, die man ernst nehmen sollte.

Piper kann nämlich auch anders. Verletzt man sie wirklich tief, kann sie sehr wütend und auch direkt werden. Dann verwendet sie auch Sachen gegen Personen, die ihr im Vertrauen erzählt wurden. Sie tut quasi alles, um dem anderen genauso zu schaden. Das ist ihre Art von Gerechtigkeit.

Piper hatte zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Debra eine schöne Kindheit. Ihre Eltern waren glücklich verheiratet, auch wenn ihr Vater oft unterwegs war. Es gab im Grunde keinerlei Probleme, bis Piper in ihre Teenagerjahre kam. Von Seiten ihrer Eltern her herrschte ein hoher Leistungsdruck. Immerhin war sie die Älteste und sollte ein gutes Vorbild für ihre Schwester sein. Aber Piper war oftmals überfordert, wenn ihre Noten nicht so gut waren, wie erhofft. Es schien ihr so, als könnte sie niemals dem Bild der perfekten, fleißigen Tochter entsprechen. Und so tätigte sie irgendwann schlechte Entscheidungen. Um dem Druck stand zu halten, fing sie an im College mit Drogen zu experimentieren, die sie wach hielten. Sie arbeitete Nächte durch und versuchte es irgendwie allen recht zu machen. Denn mittlerweile wurde sie auch mit Debra verglichen, die keinerlei Probleme hatte. Sie konnte scheinbar alles sofort.  

Piper wurde unterdessen bald bewusst, dass sie das College nicht schaffte. Also brach sie es ab und arbeitete als Kellnerin in einem Restaurant. Ihre Eltern wirkten enttäuscht. Also fing sie an nebenbei Drogen zu verkaufen, um zumindest den Schein eines perfekten Lebens zu wahren. Sie zog weg und erzählte ihren Eltern, sie habe jetzt einen Mann und er würde gut verdienen. Hin und wieder schickte sie ihnen teure Geschenke, die sie vom Drogengeld bezahlte. Aber sehr lange konnte sie ihre Lügen nicht aufrechterhalten. Immer wieder entlarvten ihre Eltern kleine Teile ihrer Geschichten. Bald wussten sie, dass es keinen Mann gab und sie fingen an sich zu wundern, woher das viele Geld kam.

Schließlich wurde sie verhaftet und wegen Drogenhandels sowie Besitz von Drogen vor Gericht gestellt. Aufgrund schlechter Entscheidungen wurde sie mit 26 Jahren zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Gefängnis hatte sie es anfangs wirklich schwer. Sie konnte sich nicht anpassen und war komplett überfordert. Doch mit der Zeit wurde sie sicherer und fand Freunde unter den anderen Insassinnen. Sogar eine feste Freundin und das obwohl sie eigentlich nicht lesbisch war. Doch dann änderte sich ihr Leben erneut, als das Virus ausbrach. Das Gefängnis wurde überrannt und alle die flüchten konnten taten es. So auch Piper. Sie entfloh alleine den Mauern des Gefängnisses und irrte umher.

Zufällig hörte sie von einem sicheren Ort der sich Renisus nannte. Sie machte sich mit vielen Zweifeln dorthin auf den Weg. Man würde sie sofort als Insassin erkennen, immerhin trug sie noch die Gefängniskleidung. Ihre Zweifel sind groß, aber sie möchte nicht sterben. Und immer hin hat kein schlimmes Verbrechen begangen. Sie war keine Mörderin oder sonst etwas. Sie hatte nur falsche Entscheidungen getroffen.