Einkaufszentrum

cf: nördlicher Wachposten


Ich hatte ein wenig mein Gesicht verzogen, als er mir gegen die Stirn tippte und meinte, dass ja einer auf mich aufpassen müsste. Vermutlich hätte ich früher gesagt, dass ich kein kleines Kind mehr sei und dieses Argument nicht mehr zog, doch in dieser Welt stimmte es wohl, auch wenn Adrian mir mittlerweile ein paar Dinge beigebracht hatte, so würde ich wohl noch immer nicht unbedingt alleine dort Draußen überleben und das wurmte mich. Allerdings brachte er mich auch recht schnell wiedr zum schmunzeln, auch wenn es nur ein freudloses war, denn dies hier würde ich nicht unbedingt als Ausflug bezeichnen. Immerhin ging es erst einmal durch Abwasser und danach hatten wir noch einen strengen Fußmarsch vor uns. Wenn Marco vorher nicht wusste was los war, so würde er es spätestens, wenn ich wieder zu hause alles vollstank.
>>Da vorne ist es.<<
Meinte ich nach einer Weile des schweigens, wo wir nur still nebeneinaner her gelaufen waren, bis sich das Einkaufszentrum vor uns langsam erhob. Es sah bisher noch recht verlassen aus, doch ich war mir sicher, dass der Schein trügte.

cf. nördlicher Wachposten

Langsam und darauf bedacht nicht abzurutschen, da die Stangen der Leiter ziemlich glitschig waren, kletterte ich mit ihr in die Dunkelheit hinab, wobei ich als erstes in die Tiefe stieg.
Kurz lauschte ich angestrengt in die Gänge hinein und stellte zufrieden fest, das sich hier tatsächlich nichts befand.
Naja, außer Ratten natürlich.
Da wir so überstürzt aufgebrochen waren, hatte ich keine Taschenlampe dabei und obwohl ich den Weg hier unten in und auswendig kannte, bereute ich es.
Sie kannte den Weg nicht und es wäre noch unangenehmer, wenn sie in das brackige Wasser stolpern würde.

Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten arbeiteten wir gut als Team zusammen. Ich hielt sie an der Hand fest und ging voran, um sie zu lotsen, während sie mir hinterher tapste.
Schnell hatten wir den richtigen Ausgang ausfindig gemacht und befanden uns nur wenige Blocks von dem Einkaufszentrum entfernt.
Das Erste was mir auffiel, als wir aus dem Loch stiegen, war die unberuhigende Stille.
Sie zog sich wie ein dunkler Schatten über die Straßen und mir schlich direkt eine wichtige Frage in den Kopf: Wo waren sie?

"Ich höre nichts. Es ist zu still ..."

Auch mir gefiel die Stille nicht, war sie doch eher ungewöhnlich für diese Gegend, sollte sie ja eigentlich voll mit Untoten sein. Es blieb also sie Frage, wo sie dann waren? Konnte es sein, dass sie alle im Einkaufszentrum waren? Nein, irgendwie nur schwer vor zu stellen. Einige ja, vielleicht, nein sogar sehr wahrscheinlich, aber alle aus der gesamten Umgebung? Wo aber dann? Ich musste irgendwie eingestehen, dass dieses Ungewisse schlimmer war, als das Gestöhne und Geröchel zu hören, weswegen ich unbewusst weiterhin Adrians Hand hielt und mich ein wenig dichter zu ihm stellte. Zum Glück war mir das nicht bewusst, denn sonst würde ich vermutlich anlaufen wie eine Tomate.
>>Was glaubst du wo sie sind?<<
Fragte ich nach, konnte nicht verhindern dabei zu flüstern, hatte sich alles Andere irgendwie schon wieder fast störend angefühlt. Irgendwie war es doch eine dumme Idee hier her zu kommen, aber auch jetzt würde ich keinen Rückzieher machen wollen, weswegen ich mich wieder zusammen nahm, die leichte Angst weg schob und zum Einkaufszentrum sah.
>>Wir können eh nur raten....Lass uns los gehen. Jeh eher wir weider zurück sind, umso besser. Außerdem....wenn sie alle dort sind, werden wir es sicherlich hören.<<
Lächelte ich schwach und freudlos zu Adrian auf, doch würde eine so große Ansammlung von Untoten wirklich genug Lärm machen, um sie von Weitem zu hören. Da war ich mir sogar sehr sicher.

Ich spürte wie ihren Händedruck verstärkte und näher zu mir rückte, während ich meinen Blick in der Umgebung umherschweifen ließ.
Es war nichts zu hören. Einfache Totenstille.
Aber sie hatte recht. Stehen zu bleiben und zu raten, wo sich diese Biester befanden brachte uns keinen Schritt weiter und die Zeit war kostbar.
Nicht nur lief dem Mädchen eben diese ab, nein, je länger wir hier draußen verharrten, desto wahrscheinlicher wurde ein Angriff.

"In Ordnung. Wir gehen rein, suchen eine Apotheke oder einen Supermarkt und das so schnell wie möglich. Je weniger Zeit wir in Anspruch nehmen, desto geringer ist die Chance doch noch überrascht zu werden.", erklärte ich ihr, obwohl sie wahrscheinlich selbst schon daran gedacht hatte.

"Wir nehmen alles was wir finden. Aspirin, Schmerzmittel, vielleicht sogar Antibiotika, falls wir Glück haben."

Mein Kiefer war angespannt, während ich mich ebenso umsah, doch konnte ich in der Dunkelheit an sich nichts entdecken, weswegen ich innerlich nur leise auf seufzte und dann wieder hoch zu Adrian blickte.
>>Klingt nach einem Plan.<<
Lächelte ich ihn schwach an, doch hatte er durchaus recht. Wir mussten uns beeilen, um Alehas Willen und um unseren, weswegen ich das nervöse zusammenziehen meines Magens ignorierte und mich mit Adrian weiter voran schlug, wobei das Einkaufszentrum immer näher kam, bis wir es endlich erreicht hatten. Von den Untoten noch immer keine Spur. Mir gefiel das nicht, machte es mich ein wenig nervös, was ich auch versuchte zu ignorieren, doch eben das fiel mir gerade schwer.
>>Nochmals Danke, das du mitgekommen bist.<<
Hatte ich gerade einfach das BEdürfnis es ihm noch einmal zu sagen, bevor wir hinein gingen. Hier Draußen herrschte noch immer Stille und von Innen drangen auch keine Geräusche zu uns, geschweige denn, dass ich dort Bewegungen wahrnehmen konnte, was jetzt nicht zwingend gut sein musste.

Mit der freien Hand griff ich in die Innenseite meiner Jacke und zog eine Pistole hervor, die ich direkt entsicherte und auf Anschlag hielt, ehe wir das Einkaufszentrum betraten.
Irgendwo mussten sich diese Wesen aufhalten, das stand außer Frage.
Sie waren hier irgendwo und ich hatte wirklich keine Lust überrascht zu werden. Zumal ich eine Begleitung bei mir hatte, die es zu beschützen galt.
Wer unvorbereitet war, musste sterben, so einfach war die Geschichte.

Mit dem Fuß schob ich eine Seite der großen, Doppelflügeltür auf, dessen Glas mittlerweile schon zersplittert auf dem Boden lag.
Langsam schritt ich voran, um intensive Geräusche zu vermeiden.

"Die Halle ist sicher.", sprach ich ebenso leise und blickte mich um. Es war wirklich nichts zu sehen. "Vielleicht hat irgendetwas oder irgendjemand diese Dinger unfreiwillig weggelockt."

Schon förmlich die Luft anhaltend, folgte ich Adrian hinein, in die dunkle Halle, wo die Scherben der Scheiben von den Läden herumlagen, umgestürzte Blumentöpfe, im großen und ganzen das perfekte Chaos und kein einziger Untoter darin. Tief ein und aus atmend, holte ich auch meine Waffe hervor, wenn ich aber auch hoffte sie nicht benutzen zu müssen, denn sonderlich zielsicher war ich noch immer nicht.
>>Da oben ist eine Apotheke.<<
Meinte ich leise und deutete mit meiner freien Hand die Treppen hoch, wo noch das A des Namens an der Wand hing. Den Rest des Schriftzuges hatte es schon lange zu Boden gerissen.
>>Wir können es nur hoffen....dann haben wir vielleicht mal Glück.<<
Drehte ich mich zu ihm um, worauf ich dann langsam zu der stehen gebliebenen Rolltreppe lief, denn um zur Apotheke hoch zu kommen, mussten wir dort entlang. Dabei achtete ich penibel darauf keinen Lärm zu machen, auch wenn ich befürchtete, dass mein wild schlagendes Herz genug Lärm machte. Oben jedoch angekommen, war noch immer nichts geschehen und irgendwie war ich schon fast geneigt mich der Hoffnung hin zu geben, dass es auch so bleiben würde, aber das Jahr dort Draußen hatte mich vieles gelernt und dazu gehörte, dass man sich nie zu sicher fühlen sollte.

Aus den Augenwinkeln heraus erhaschte ich eine Blick auf die Waffe, die sie nun aus der Tasche hervorholte und ein leichtes Schmunzeln umspielte meine Lippen.
"Hast du die von deinem Bruder gestohlen?"

Es war ein kläglicher Versuch, die angespannte Stimmung ein wenig zu lockern, wobei ich immer darauf achtete, leise zu flüstern. Keine Aufmerksamkeit war gute Aufmerksamkeit und konnte in den meisten Fällen auch einige Leben retten.
Ich folgte ihrem Blick, als sie in eine Richtung deutete und nickte, als sie mir von der Apotheke berichtete.
Das war unser Ort und ich betete inständig, dass sie noch nicht ausgeplündert worden war.
Ich starrte auf die Rolltreppen, die natürlich nicht mehr in Betrieb waren und zuckte mit den Schultern.

"Dann müssen wir wohl laufen."

>>Also...ich habe sie mir ausgeliehen....<<
Lächelte ich eher schwach, wobei ich auch schon so ein schlechtes Gewissen hatte, doch jetzt auch noch mich an die Waffe zu erinnern, machte es nicht besser. Allerdings konnte ich ihm dann immer noch sagen ,dass er selbst gesagt hatte, ich solle aufpassen und unbewaffnet hier her zu kommen, war nun wirklich dumm.
>>Er kriegt sie ja wieder.<<
Schmunzelte ich schief, wobei ich auch hoffte, dass es so wirklich kam. Ich sah es schon kommen ,dass ich sie entweder verlieren würde oder aber irgendetwas Anderes damit geschah. Jetzt ging ich aber erst einmal davon aus, dass es nicht so war und nährte mich mit Adrian lieber konzentriert der Rolltreppe, der teilweise sogar die Stufen fehlten, sodass wir wohl ein oder zwei mal klettern würden müssen.
>>Dann mal los.<<
Seufzte ich leise auf und machte mich dann an den Aufstieg, wobei ich wie vorraus zu sehen, klettern durfte, fehlte schon förmlich die halbte Treppe. Irgendwie schaffte ich es dennoch nach oben und zog mich die letzten Meter hoch, um dann Adrian meine Hand hin zu halten, um ihm nach oben zu helfen. Vielleicht würden wir es ja wirklich ohne einen Zwischenfall schaffen.

Ich lachte innerlich in mich hinein und grinste sie an. Sie rechtfertigte sich dafür eine Waffe aus dem Arsenal ihres Bruders entwendet zu haben, aber ich fand es mutig. Sie würde lediglich eine Standpauke seinerseits kassieren.

"Hey, keine Sorge. Ich finde es erstaunlich gut, dass du an eine Waffe gedacht hast und nicht einfach blind versucht hast, die Stadt zu verlassen.", lobte ich sie und meinte es wirklich ernst.
Die Rolltreppe, falls man sie nach näherem betrachten denn noch als solche verlauten lassen konnte, war mehr als nur in einem miesen Zustand, doch es würde definitiv zu viel Zeit kosten, nach einem anderen Weg zu suchen. Und die hatten wir nicht.

Kurz nickte ich ihr zu und gab ihr zu verstehen, dass sie klettern sollte. Mit der Waffe in der Hand gab ich ihr Rückendeckung, während sie auf der Treppe hing.
Trotz der Tatsache, dass die halbe Treppe so gut wie fehlte, kamen wir recht zügig voran.
Mit einem leisen 'hey' gab sie mir zu verstehen, dass sie es geschafft hatte.
Kurzerhand verstaute ich meine Waffe, natürlich gesichert, um ihr zu folgen und ergriff ihre helfende Hand, um mich am Ende nach oben ziehen zu können.
Nur noch wenige Meter und wir hatten die Apotheke erreicht.
Hoffentlich blieb es ohne Zwischenfälle.

Etwas wärmer und sanfter lächelte ich ihn an, als er mich lobte, auch wenn meine Handlung wohl eher einfach nur logisch war, in Anbetracht dessen was ich hier vorgehabt hätte. Ohne eine Waffe, wäre das blanker Selbstmord und so dumm war ich nun wirklich nicht. Trotzdem freute mich sein lob, wenn ich mich aber auch recht schnell konzentrierte und nachdem er wieder bei mir war, richtete ich mich auf und sah zu der Apotheke, dessen Regale leer gefegt worden waren. Hoffentlich hatte sich das alles einfach nur auf dem Boden verteilt und nicht in den Taschen von anderen Überlbenden. Natürlich gönnte ich es ihnen ,waren diese dinge wichtig in der jetzigen Zeit, doch für uns wäre es gerade ein wenig....ärgerlich, um es nett aus zu drücken.
Vorsichtig trat ich näher, doch auch im Inneren waren keine Untoten, weswegen ich mich recht flnk eine Tasche schnappte, die hier noch herum lagen und das reichlich, um dann den Boden und die wenigen noch stehenden Regale zu durchforsten. Erst hatte ich geglaubt es war doch alles leer, doch zu meiner Erleichterung fand ich noch ein paar MEdikamente ,die für die Kleine hilfreich waren und hoffentlich solange reichen würden, bis der nächste Trupp wieder da war.
>>Okay...das wars.<<
Ging ich wieder zurück zu Adrian, um im selben Moment zu stocken, als mein Blick an ihm vorbei hinunter in das Atrium fiel. Immer mehr Untote kamen hervor, röcheldn und stöhnend und versperrten uns den Ausgang. Oh verdammt, es hatte ja so kommen müssen.

Leise aber doch schnellen Schrittes folgte ich ihr ins Innere der Apotheke und meine Befürchtungen bewahrheiteten sich fast augenblicklich.
Die Regale waren wie leergefegt, hier und da lagen einzelne Schachteln und Verpackungen herum.
Vielleicht doch noch etwas brauchbares.

"Antibiotika wird meist in Kühlschränken aufbewahrt, da es kalt gelagert werden muss.", antwortete ich, war auf flüssiges aus und warf einen Blick in den hinteren Bereich des Tresens.
Und tatsächlich, da stand ein Kühlschrank. Die Wahrscheinlichkeit war recht gering, wenn man den Rest der Apotheke betrachtete, doch die Hoffnung starb wie man so schön sagte immer zuletzt.
Hastig durchforstete ich das Innere, was lediglich aus alten Kühlpacks bestand und wollte gerade aus Frustration die Tür zuknallen, da fiel mir eine kleine Ampulle in die Augen, welche in die Ablage in der Seite gerutscht war.
Grinsend zog ich sie heraus und kam wieder in den vorderen Bereich zurück.

"Ich habe etwas Antibiotika. Wir haben Glück."
Ich verstummte, als ich zu ihr aufschloss und was mir jetzt an die Ohren drang, war zu erwarten gewesen.
Gestöhne und ein lautes Keuchen.

Sie hatten uns gefunden.

Als hätte er förmlich den heiligen Gral in den Händen ,sah ich auf das Antibiotikum in seiner Hand, würde das der Kleinen sicherlich mehr als Aspirin oder Dergleichen helfen. Wir mussten lediglich ihr Fieber senken, kratzte es schon an die 40 und ich war mir sicher, dass es bald so kommen würde. Das es in ihrem Alter noch recht gefährlich werden könnte, brauchte ich nicht unbedingt sagen. Daher war ich wirklich froh, dass er es noch gefunden hatte und kurz stand ich ihn davor, vor Erleichterung ihn erneut in den Arm zu nehmen. Allerdings verflog die Erleichterung recht schnell wieder, würde ich fast glauben wir wären voll in eine Falle getappt.
>>Was jetzt? Hier oben kommen wir anders nicht weg.<<
Verzeifelt zog ich die Augenbrauen zusammen und sah in die Menge an Untoten, die uns jeglichen Fluchtweg abschnitten. Schon wieder durchflutete mich das schlechte Gewissen, denn meinetwegen war Adrian nun hier und in dieser Falle, wobei ich einfach nur hoffen konnte, dass er einen Plan hatte, denn ich sah keinen. Selbst die Notausgänge waren nicht mehr vorhanden, war teilweise die Decke eingestürzt und hatte sie unter sich begraben. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Bedürfnis laut auf zu fluchen, dochwar mir bewusst, dass ich mich nicht hängen lassen konnte. Alea brauchet die Medikamente, also mussten wir hier hinaus, doch wie.....?

Wir saßen in der Falle, denn diese Wesen versperrten uns den einzigen Ausweg und es gab definitiv kein Durchkommen.
Innerhalb von wenigen Minuten hatte sich die Eingangshalle bis zum Bersten gefüllt und einen anderen Weg als direkt mittendurch sah ich nicht.
Ein leiser Fluch drang mir über die Lippen und ich schüttelte den Kopf.
Es wäre Selbstmord auch nur an einen Versuch zu denken.

"Nein, das schaffen wir auf gar keinen Fall.", sprach ich die grausame Wahrheit aus und suchte bereits zielstrebig nach einer Notlösung, sodass mir bereits der Kopf schmerzte.
"Verdammt. Schnell, zurück in die Apotheke. Wir verbarrikadieren die Tür mit den Regalen, und dann überlege ich mir etwas vernünftiges."
Es war zu gefährlich auf offenem Gelände stehen zu bleiben und auf die Schnelle fiel mir keine bessere Idee als Flucht ein.
Ein Kampf war genauso aussichtslos.

Das war alles meine Schuld. Weil ich nicht hören konnte, besser gesagt nicht warten konnte, doch was hätte ich sonst machen sollen? Es riskieren, dass die Kleine an Fieber starb? Nein, aber ich hätte verhindern müssen ,dass Jemand meiner Dummheit folgt und das war gerade gehörig schief gegangen. Das es auch noch ausgerechnet Jemand war, der mir besonders am HErzen lag, machte es nicht besser. Ebenso tat mir Marco leid, würde er durchdrehen und schon jetzt krampfte sich mein Herz bei diesem Gedanken schmerzlich zusammen ,wobei ich achtgeben musste, dass mir nicht die Tränen in die Augen traten.
>>Ja...okay...<<
Riss ich mich am Riemen und folgte Adiran zurück in die Apotheke, um dann seinen Worten auch gleich folge zu leisten ,in dem ich ihm so gut wie es ging half, die Reagle vor die Türen zu schieben und auch noch einen Teil der Theke. Ich musste es positiv betrachten ,denn noch lebten wir und irgendwie würde uns schon ein Ausweg einfallen. Es musste einfach sein. Trotzdem hatte ich schwer an dem dicken Klos im Hals zu schlucken, weswegen ich versuchte mich damit ab zu lenken, mir einen Plan aus zu denken, doch sah ich schnell ein, dass es gar nicht so einfach war.
>>Es tut mir so Leid Adiran....<<
Murmelte ich dann leise und sah mit Schuld in den Augen zu Boden, war dash ier nun wirklich meine Schuld....

Ich ließ keine unnötigen Sekunden verstreichen und sobald wir durch die Türen der Apotheke geschritten waren, schob ich mit einem Fuß die Türen zu und griff das erstbeste Regal, welches ich erreichen konnte.
Nichts durfte auch nur die leiseste Chance bekommen, in das Innere dieser selbsternannten Sicherheitszone einzudringen.
Sicher, konnten wir einige von ihnen abwehren, doch die Munition war knapp und es waren definitiv zu viele.

Mit Mia's Hilfe war der einzige Zugang schnell provisorisch gesichert und ich betete, dass es uns genügen Zeit verschaffte, bis mir etwas vernünftiges eingefallen war.

>>Es tut mir so Leid Adiran....<<

Sofort blickte ich in ihre Richtung. Sie stand etwas abseits von mir und in ihren Augen glitzerten Tränen, das konnte ich selbst mit diesem Abstand deutlich erkennen.
Ihre Worte ließen mich erschaudern.
Sie gab sich die Schuld an dieser Situation.

Ich lächelte sie aufmunternd an kam die wenigen Schritte auf sie zu und zog sie in einer sanften und tröstenden Umarmung an meinen Körper.
Jetzt war kein Platz für negative Gefühle.
Außerdem war es nicht ihre Schuld.

"Es gibt nichts, was die leidtun müsste, Mia.", erwiderte ich und meinte es auch wirklich so. "Wir kommen hier wieder raus, das verspreche ich dir."
Und bei Gott, auch wenn ich diese Dinger alleine weglocken musste, ich würde mein Versprechen halten.
Ihr würde nichts passieren.

Erst sah ich etwas verwundert zu Adrian auf, als er mich plötzlich in eine Umarmung zog, doch dann schlang ich selbst meine Arme um ihn und gab einem vermutlich dummen und unpassenden Impuls nach, sodass ich mein Gesicht an seinem Oberkörper verbarg und versuchte wirklich nicht an zu fangen zu weinen. Seine Worte halfen nur bedingt, konnte ich es mir durchaus selbst ausrechnen, dass wir kaum eine Chance hatte. Also ich sah jedenfalls keine. Auch die Schuldgefühle konnte ich nicht einfach weg schieben und ich war mir sicher, dass wenn wir es doch noch irgendwie schaffen sollten, ich sie noch eine ganze Weile haben würde.
>>Es ist meine Schuld, dass du hier bist....<<
Meinte ich daher leise, hielt mich weiterhin an ihm fest, auch wenn ich ihm damit vermutlich viel zu nahe trat, doch konnte ich mir gerade nicht helfen. Gott, eigentlich wollte ich nicht mehr so weinerlich sein, doch der Gedanke, dass Adrian etwas geschah, zerrte mehr an meinem Herz und an meinen Nerven, als es eigentlich sollte.
>>Es tut mir einfach LEid, dass ich dich mit in die Gefahr gebracht habe....Es...Ich möchte dich einfach nicht verlieren.<<
Ich hatte das BEdürfnis es zu sagen, wenn es vermutlich sogar der letzte Moment war, es ihm überhaupt zu sagen, aber ja....ich hatte ihn mehr als nur gern gewonnen und das letzte was ich wollte, war ihn zu verlieren.

Direkt gab sie sich meiner Umarmung hin und ich konnte nur allzu deutlich spüren, wie ein leichtes Zittern ihren zierlichen Körper durchfuhr.
Sanft zog ich sie mit mir zusammen in eine sitzende Position, wobei ich sie auf meinem Schoß platzierte, ihren Kopf sanft an meine Schulter gelehnt.
Mit einer Hand strich ihr sanft durchs Haar.

"Ich bin freiwillig mitgekommen, vergiss das nicht.", sprach ich lächelnd. Ich selbst wusste wie ernst die Lage war, doch ich konnte es nicht ertragen sie so zu sehen. Ich selbst kannte Schuldgefühle nur zu gut. Sie waren wie brennendes Feuer. Es schmerze und wenn man nicht aufpasste, konnten sie einen zerstören.

"Ich passe auf dich auf. Ich werde niemals zulassen, dass sie dir wehtun, Mia."

Ich war froh, dass er mich nicht einfach weg stieß oder mich auslachte, egal wie dumm dieser Gedanke gerade war. Eigentlich wollte ich auch nicht all zu lange darüber nachdenken, sondern lies mich von ihm in eine sitzende Position bringen und lies den Körperkontakt auch nicht abbrechen, gab er mir gerade den Halt den ich brauchte, auch wenn ich mich schon wieder dafür schämte. Ich schämte mich nicht tpferer zu sein, musste schon wieder Jemand auf mich aufpassen und eigentlich wollte ich solche Worte nicht mehr hören. Nur zu gerne wollte ich sie selbst einmal sagen, Adrian versichern, dass auch ich auf ihn achtgeben würde, doch so wie es schien, konnte ich das wohl nicht...
Daher rührte es mich umso mehr, dass er wohl so auf mich achtgeben würde, rief es trotz der situation oder vielleicht auch gerade deswegen, Gefühle in mir hoch, die unsagbar dumm und naiv waren, dass ich mich selbst über mich wunderte.
>>Aber bitte....bring dich dafür nie selbst in Gefahr...<<
Hob ich meinen Kopf an, um zu ihm auf zu blicken.
>>Das...würde ich nicht ertragen können.<<
Gestand ich ihm leise, wobei ich doch lieber wieder den Blick senkte. Was redete ich da überhaupt vor mich hin? Es stimmte zwar, aber das war doch nichts, was ich ihm einfach so sgane konnte...

Ihre Haltung war noch immer angespannt und ich nahm es ihr auch nicht für übel. Die Situation war kein Zuckerschlecken und bis jetzt gab es keine so baldige Aussicht, dass sie die Apotheke verlassen konnten.
Das Gestöhne und Gekeuche war mittlerweile auch hier deutlich zu vernehmen, woraus ich schließen konnte, dass die Zombies näher kamen.
Ganz zärtlich hielt ich sie in den Armen, ganz so, als sei sie ein Objekt aus Glas, dass ich nicht aus versehen zerbrechen wollte.

Ihre Angst war deutlich zu vernehmen. Angst um das kleine Mädchen und um uns. Angst vor dem Ausgang dieser missglückten Mission.

"Ich werde mein Bestes geben.", antwortete ich und konnte ihr leider keine klare Zusage versprechen. Denn wenn es dazu kam, dass wir in einen direkten Kontakt mit diesen Wesen gerieten, würde ich alles daran setzen, dass sie zu ihrem Bruder zurückkam. Ganz egal wie.

Auch wenn ich mein Inneres selbst nicht beruhigen konnte, war seine Nähe tröstend, vor allem seine Sanftheit war schon fast Balsam für mich, kannte ich so etwas ja eigentlich nur von Marco, denn von meinen ELtern oder nach dem Ausbruch des Virus von Jemand Anderem hatte ich so etwas noch nie zu spüren bekommen. Das er mir kein richtiges Versprechen gab, beruhigte mich zwar nicht direkt, aber ich konnte ihn auch verstehen, wusste man nie was geschehen würde.
>>Adrian ich....<<
Begann ich, wollte einfach sagen was mir wirklich auf dem Herzen lag, denn als ich die Untoten näher kommen hören konnte, rechnete ich einfach damit, dass dies hier der letzte Moment sein würde, wo ich die Gelegenheit dazu hatte. Auch wenn er es vermutlich nicht erwidern würde, so wollte ich es ihn wissen lassen, einfach für meine Nerven, doch bevor ich es aussprechen konnte, drang eine mir bekannte Stimme zu mir durch.
>>Marco?<<
Keuchte ich leise auf und sah erst zu Adrian und dann in die Richtung, aus der die Stimme kam. Erst glaubte ich, ich hätte es mir eingebildet, doch ertönte erneut der Ruf nach mir und ich konnte mir sicher sein. Gott....
>>Wir sind hier.<<
Rief ich ihm entgegen, würde es wohl auch kein Unterschied mehr machen, ob die Untoten her kamen oder nicht. Marco war wirklich gekommen....
In mir stritten sich gerade Scham, Sorge, Erleichterung und das schlechte Gewissen, doch war wohl Erleichterung gerade deutlicher in meinem Blick vertreten.

Meine Sorge wuchs mit jeder Sekunde und ich war kurz davor wider jeder Vernunft ins Innere des Gebäudes zu rennen, als ich leise Mias Stimme hören konnte. Sofort kam die Hoffnung in mir wieder hoch und ich lief etwas zurück, sodass ich durch die zerbrochenen Fenster sehen konnte.
>>Mia! Gott sei Dank...<< keuchte ich auf, als ich sie im ersten Stock entdecken konnte. Ich pfiff meine Männer zu mir und sie rissen die Leiter von einem der Wagen, welche an die aufgerissene Fassade gestellte wurde.
>>Drei sichern die Umgebung, zwei die Wagen, der Rest mit mir<< befahl ich und begann die Treppe hochzuklettern. Schnell war ich oben und als ich Mia sah, unverletzt, blendete die Erleichterung jegliche Wut aus und mit drei großen Schritten war ich bei ihr, um sie fest in meine Arme zu ziehen. Mit klopfendem Herzen vergrub ich mein Gesicht in ihren Haaren und mein Griff wurde noch etwas fester.
>>Du... dummes Kind..<< murmelte ich und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel, wobei ich fest die Augen zusammen kniff. Das noch jemand bei ihr war bekam ich nur am Rande mit und gerade war es mir auch vollkommen egal. Meiner Wut würde ich gleich noch nachgeben, gerade war ich einfach nur froh, dass ich sie wiedergefunden hatte. Fest ergriff ich ihre Oberarme und hielt sie etwas von mir weg, wobei ich sie besorgt musterte.
>>Bist Du verletzt?<< fragte ich und sie wusste was genau ich damit meinte.

Zuhörend blickte ich zu ihr hinab, doch sie wurde je unterbrochen, als die unerwarteten Rufe von Sanders ertönten.
Dumpf aber durchaus deutlich zu vernehmen.
Erleichterung durchströmte mich und es ärgerte mich zugeben zu müssen, dass dieser Bastard ein verdammt gutes Timing hatte.
Nie hätte ich auch nur zu träumen gewagt, einmal froh über seine Präsens zu sein.

Doch er bedeutete Sicherheit für Mia und das war gerade das Wichtigste.
Direkt stand ich mit ihr auf, wollte nicht, dass Sanders uns so zusammen sah. Das würde er nicht verkraften und eine durchgebrannte Sicherung in seinem Schädel konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen.

Es dauerte nicht lang und ihr Bruder war in den Raum geeilt, hatte sie fest an sich gedrückt, so zärtlich und liebevoll, wie ich es nicht erwartet hätte.
Still blieb ich abseits stehen und lächelte.
Ja, in der Tat. Jetzt war sie in Sicherheit.

Er war es wirklich, konnte ich ihn durch die Scheiben unten sehen und unheimliche Erleichterung durchflutete mich, würde das bedeuten, dass Adrian nicht durch meine eigene Dummheit zu schaden kam.
>>Marco....<<
Schluchzte ich auf, konnte ich nun doch nicht mehr die Tränen zurück halten, als er oben bei uns war und mich fest in die Arme nahm. Auch ich klammerte mich an ihn, wobei ich ihm im Stillen einfach nur recht gab. Ja, ich war dumm, dumm genug um zu glauben, dass ich das hier hätte schaffen können. Nun am Ende hatte ich es ja sogar auch, hatten wir die Medikamente zusammen, doch wenn Marco nicht gekommen wäre, wäre das hier so fürchterlich schief gelaufen, dass es mich erschaudern lies.
>>Es tut mir so leid.<<
Murmelte ich gegen seinen Oberkörper, wollte ich ihm nicht solche Sorgen bereiten. Als er mich von sich hielt und wohl indirekt fragte, ob ich gebissen wurde, schüttelte ich den Kopf.
>>Nein, wir konnten uns vorher hier in Sicherheit bringen.<<
Erklärte ich ihm, wobei ich mir mit dem Handballen die Tränen von den Wangen strich. Ach komm schon Mia, reiß dich zusammen!