Marktmitte

Steve lächelte die Kleine an. "Das muss dir nicht leidtun. Solche Dinge passieren leider." Und diese Dummheit war nur geschehen, weil er unvorsichtig gewesen war. Aber so dumm würde er nicht noch einmal sein. Vorausgesetzt er bekam den Typen überhaupt nochmal zu packen, bevor die Soldaten ihn hatten. "Gute Idee." Er wandte seinen Blick von Alea ab und sah Marc mit einem Grinsen an. "Und kann Marc mir ein Neues besorgen?" Er wollte wirklich nicht die nächsten Tage in diesem Shirt verbringen. Damit sah er ja aus wie ein Serienmörder oder wie ein abgestochenes Schwein.
"Freut mich sehr, Alea. Ich bin Steve.", stellte er sich ihr vor. "Und wer ist deine Begleitung?" Sein Blick ging zu Mia. Waren sie vielleicht Geschwister? Oder irgendwie anders verwandt?

"Ist wohl leider nicht so gelaufen wie geplant, eh?"

"Dann sollte es eben nicht sein."
Das Treffen war definitiv anders abgelaufen, als ich es erhofft hatte, doch ändern konnte ich es nicht. Steve hatte seine Entscheidung getroffen.
Dummerweise schien dieser Kerl den Ärger ja wirklich magisch angezogen zu haben. Sein Shirt bewies das deutlich.
"Natürlich, ich kann dir Kleidung besorgen.", stimmte ich der Aussage, ob ich ein neues Shirt besorgen konnte, zu.
Ich verschränkte die Arme hinter dem Rücken und blieb bei den Mädchen stehen, denn ich hatte Aufsichtspflicht.

Steve schien ja doch recht umgänglich sein zu können, jedenfalls, wenn es um kleine Kinder ging, doch das sagte eigentlich schon viel aus. Alea hatte ihre anfängliche Scheu wohl ganz vergessen, lächelte ihn fröhlich an, auch als Marc ihm versicherte, dass er ihm ein neues Oberteil besorgen könnte.
>>Ja, freut mich auch.<<
Lächelte ich Alea Steve an, um dann kurz zu mir zu sehen.
>>Das ist Mia, Marcos Schwester, die BEiden haben mich aufgenommen.<<
Erklärte sie ohne umschweife, noch ehe ich überhaupt Luft holen konnte zum sprechen.
>>Mia.<<
Stellte ich mich noch einmal selbst mit einem leichten Lächeln vor, wobei ich meine Hände sachte auf Aleas Schultern legte, die erneut kurz zu mir hoch sah und dann wieder zu Steve.
>>Steve? Bitte sei nicht böse auf Marco. Ihm macht das auch Bauchschmerzen.<<
BEgann sie dann plötzlich, worauf ich überrascht zu ihr hinunter blickte, dann aber warm lächelte. Sie war wirklich ein kleiner Engel, konnte ich mir nicht helfen, aber ich war mir nicht sicher ob es okay war, wenn sie so mit Steve redete, schien er eine dünne und kurze Züntschnur zu haben....
>>Alea....<<
Meinte ich daher leise, auch wenn ich es wirklich süß von ihr fand.

"Du hättest mir aber auch vorher sagen können, was für ein arroganter Kerl das ist.", meinte Steve zu Marc beinahe in einem vorwurfsvollen Ton. Mit solchen Typen wie Sanders konnte man einfach nicht zusammen arbeiten, geschweige denn für diese Arbeiten. Unglaublich. Es wunderte ihn schon sehr, dass er sich um die zwei jungen Mädels kümmerte. Aber wahrscheinlich traute auch niemand Steve zu, dass er sich um seine Nichte sorgte. "Super. Dieses Shirt ist mittlerweile echt ekelig geworden." Außerdem erinnerte es ihn nur an diesen widerlichen Typen, der auf ihn geschossen hatte. "Was wird mit dem Kerl passieren, wenn er gefunden wird?", fragte er daher Marc, ehe er sich wieder dem kleinen Mädchen zu wandte.
Sie stellte ihm Mia vor und Mia sich dann auch nochmal selbst. Und plötzlich schien sie sich große Sorgen um Sanders zu machen. "Bauchschmerzen?" Der Texaner schmunzelte leicht. Alea war wirklich süß. "Keine Sorge, ich werde ihm keine weiteren Bauchschmerzen bereiten. Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit" Und für Steve war damit das Thema auch gegessen. Sanders sollte jetzt nur seinen Job machen. Er sah Mia an. "Ist schon gut.", wandte er sich an die Ältere.

"Du hättest mir aber auch vorher sagen können, was für ein arroganter Kerl das ist."

Ja, vermutlich hatte er recht. Sanders Art war gewöhnungsbedürftig und ich wusste ja nicht, mit welcher Einstellung und Vermutung Steve dem Treffen entgegengeblickt hatte.
Es war wirklich schade, dass es nun so ausgegangen war, denn ich musste zugeben, dass es mich erfreut hätte, ihn im Team 'Willkommen' zu heißen, aber es sollte wohl einfach nicht sein.

"Super. Dieses Shirt ist mittlerweile echt ekelig geworden."

"Na dann los.", erwiderte ich, denn für die Kleidung mussten wir bei mir vorbei. Dort konnte sich Steve dann passende Kleidung raussuchen, denn ich hatte genug.

"Was wird mit dem Kerl passieren, wenn er gefunden wird?"

"Er wird bestraft."
Wie und Wann würde Sanders entscheiden.
Doch ich war mir sicher, dass es keine angeneme Erfahrung für diesen Straftäter werden würde.
"Dieses Verhalten heißen wir nicht gut ... milde ausgedrückt."
Mein Blick fiel kurz auf die Mädchen, die uns folgten und ich wollte ungern in der Gegenwart der Beiden ausführlich darüber sprechen.

Cf.: Verlassenes Haus am Stadtrand

Ich hatte keine Ahnung wie lange ich gerannt war, doch plötzlich schien mein Verstand sich wieder einzuschalten und ich bekam mein Bewusstsein wieder, sodass ich begann zu stolpern. Mit einem Schlag wallte alles über mich. Mein Unterleib schien in Flammen zu stehen und Blut und Sperma liefen in mir an den Schenkeln herunter. Meine Hände waren immer noch gefesselt und mein Körper war übersät mit Kratzern und Blessuren. Ich konnte einfach nicht mehr... Mein Blick war von meinen Tränen verschleiert, als ich meinen Onkel entdecken konnte.
>>Steve...<< rief ich, doch war es schwach und leise. Ich wollte zu ihm, wollte mich einfach nur noch bei ihm verstecken, doch meine Beine und mein verletzter Fuß trugen mich nicht mehr und ich ging zu Boden. Verzweifelt versuchte ich mich mit dem kläglichen Rest meiner zerrissenen Kleidung zu bedecken und machte mich so klein wie möglich. Ich weinte einfach meinen Schmerz heraus und hatte keine Selbstbeherrschung mehr.