Marktmitte

Ich ließ die Beiden Jungs gewähren, hatten sie eigentlich nicht die geringste Chance gegen mich. Ich sah den mit den kürzeren Haaren an und lachte ironisch auf.
>>Aus einem Kilometer hm? Du solltest noch einmal an Deinem räumlichen Vorstellungsvermögen feilen Kleiner<< meinte ich, wieder ernst und drehte mich dann um. Ein Kilometer... das ging nur mit speziellen Snipergewehren und der Berechnung von Windstärke- und Richtung.
>>Meldet Euch morgen bei Der Wache<< meinte ich nur und ging dann los, ließ die Beiden einfach stehen. Sollten sie zeigen, was sie konnten, den Rest würde man ihnen schon einprügeln. Damit löschte ich sie dann auch schon wieder aus meinen Gedanken und machte mir mehr Sorgen um Mia. Wie erwartet war meine Wut verraucht und es tat mir wieder leid für sie. Das schaffte auch wirklich nur sie. Ich musste mit ihr reden. Ich ging zu ihrem Zimmer und klopfte an.
>>Mia? Darf ich reinkommen?<<
Innerlich seufzte ich auf.

Tbc.: Regierungsgebäude, Mias Zimmer

"Lass uns zu diesen Wichsern gehen und zusehen, dass wir einen verfluchten Job bekommen",
brummte ich Leo an. Dieser Sanders war Blind vor Macht. Er hatte mir nicht zugehört. Aber gut, ich konnte mich verteidigen, niemand aus meiner Familie war hier in Renisus, also was sollte ich dann diese Stadt retten wollen? Wegen der Menschen die Blind vor der Realität waren? Sicher nicht. "Man soll Sanders respektieren? Dann sollte er mal selber respektvoll mit uns umgehen und nicht einfach Menschen in der Öffentlichkeit von ihrem "Schmerz" befreien." Ich sah Leo wartend an, fragte mich, ob er noch den Mumm hatte mitzukommen und ob er inzwischen zweifel an meiner Art hat. Wäre nicht der erste der vor mir abhaute, war mir aber auch egal, auch wenn Freunde in dieser Welt wichtig waren.

Ich sah Scott an und nickte entschlossen. "Recht hast du.", sagte ich schließlich und wandte mich um zum gehen. Ich hielt inne und sah nochmal über meine Schulter zu Scott. "Glaubst du wirklich, dass diese Zombie-Biester sich verändern und möglicherweise irgendwas planen könnten?", fragte ich stirnrunzelnd. Wenn dem wirklich so war, fragte ich mich, wie sicher Renisus wohl wirklich noch sein würde in Zukunft. Und Sanders Sturheit und Starrköpfigkeit konnte im schlimmsten Fall vielen Menschen hier das Leben kosten. Aber erstmal war ich darauf aus, diesen Job zu bekommen, um endlich wieder eine Waffe in den Händen zu halten.

Schweigend hatte ich das Geschehen, was sich mir auf dem Marktplatz bot, beobachtet. Mit geballten Fäusten hatte ich mit angesehen, wie Sanders seiner Macht Ausdruck verlieh. Keine Gnade, keine Menschlichkeit, keine Würde.
Wut brodelte in mir auf, ja, gar Hass. Dieser Mann war Abschaum. Seine Einstellung war klar, er hatte das Sagen und niemand durfte sich ihm in den Weg stellen.
Alles lief nach seinem Willen, jeder der sich dem widersetzte wurde bestraft.

Ich seufzte und schloss die Augen, hatte kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt, ihn vor aller Öffentlichkeit herauszufordern. So ein törichter Gedanke. Es wäre eine Niederlage geworden.

Zwei junge Männer zogen meine Aufmerksamkeit auf sich, als sie Sanders Verhalten öffentlich bemängelten. Doch erst als sich der Mob aufgelöst hatte und Sanders verschwunden war, näherte ich mich diesen zwei Hinterbliebenen.

"Sie beide haben großen Mut bewiesen, Sanders so auf offener Straße zu begegnen.", begann ich das Gespräch und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, während ich die beiden Herrschaften musterte.
"Ihre Einstellung gefällt mir. Ganz offensichtlich teilen wir gewisse Standpunkte im Sinne seiner Regierungsart."

"Ja. Jedenfalls habe ich das schon 3 mal gesehen als ich da draußen war", ich nickte zu einer der Mauern. "Ich war mitten drin. Sie haben sich wie Wölfe auf der Jagd verhalten. Haben mich im Kreis umzingelt, doch ich konnte auf einen Baum klettern und sie von dort oben abknallen. Ich glaube ihre tierischen Instinkte oder sowas prägen sich aus. Ich weiß es nicht, aber es ist verdammt schlecht." Ich wollte weiter reden, als mich eine Stimme unterbrach.

Ich musterte den Kerl von oben nach unten und zog eine Augenbraue hoch. "Anscheinend sind doch nicht alle völlig Blind hier", dann meinte ich: "Ich lass mir von keinem Lackaffen meine Freiheit nehmen, zu sagen was mir nicht passt. Er ist eben ein herzloses kaltes Arschloch, fertig." Mehr brauchte ich nicht sagen. Es könnte zwar sein, dass das hier ein Handlanger von Sanders war, aber das wäre unlogisch.

Ich wollte etwas auf Scott erwidern bezüglich dem Verhalten der Zombies, allerdings wurde unser Gespräch von einem anderen Mann unterbrochen. Ich sah ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich versteh einfach nicht, wie die Leute hier so feige sein können und nicht für ein wenig Menschlichkeit und Gerechtigkeit einstehen. Würden sie sich zusammen schließen, könnten sie Sanders Wahnsinn Einhalt gebieten." Mein Blick wurde dunkel und ich schüttelte den Kopf. "Und ich werde mich ganz sicher auch nicht hier einsperren lassen und folgsam wie ein Hund alles tun, was mir dieser Mann sagt. Die Probleme außerhalb dieser Mauern reichen doch wohl aus, muss man sich denn ernsthaft noch mit einem machtbesessenen Arschloch herumschlagen müssen?", pflichtete ich Scott bei.

Ich zufriedenes Lächeln trat auf meine Lippen und ich nickte den beiden Männern beipflichtend zu.
"Das ist die richtige Einstellung. Ich sehe das ganz genauso. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Adrian Ascher und ich bin der Vorsitzende der 'Resistance'.", bevor ich das weiter ausführte, blickte ich mich prüfend um, aber es war niemand zu sehen. Wir waren allein.
"Das ist eine Untergrundorganisation, die ganz genau diese Ansichten teilt. Unser Ziel ist es, diesem Regime von Sanders Einhalt zu bieten. Die Zukunft der Menschen zu verändern."

Ohne groß um den heißen Brei herumzureden, erklärte ich das Wichtigste, was sie wissen mussten.
Mir ging es, milde ausgedrückt, gewaltig gegen den Strich, wie Sanders sich verhielt und viel schlimmer, wie er mit den Menschen umging.

"Nicht schlecht", grinste ich und stellte mich vor: "Scott Hunter." "Also wollt auch Ihr Sanders so richtig in den Arsch treten und ihn von seinem hohen Ross herunter schubsen?" Das klang verdammt gut. Endlich jemand der die Realität sah, wusste was Menschlichkeit bedeutet und wie man das umsetzen konnte. "Ihr solltet aber auch eine andere Sache erledigen", fügte ich hinzu und knurrte: "Sanders denkt, dass hier ein Leben möglich wäre, aber wenn wir nichts unternehmen, werden die Zombies draußen weiter leben, sich vielleicht sogar weiter entwickeln und Renisus vielleicht sogar einnehmen. Es kann doch nicht sein, dass man Zombies nur tötet, wenn welche gerade vor der Stadt rumwandern." Leicht wütend legte ich meine Hand auf die Tasche meiner Jacke, in der die einzige Waffe steckte, die ich hier rein schmuggeln konnte.

Eine Untergrundorganisation, die sich gegen Sanders erheben wollte, also. Das klang doch ausnahmsweise mal nach einer guten Idee. "Mein Name ist Leo Avon", stellte ich mich ebenfalls vor. "Und wenn es darum geht, Sanders in den Arsch zu treten, könnt ihr auf mich zählen.", fügte ich grinsend hinzu. "Schön zu wissen, dass es hier doch noch mehr Menschen mit ein wenig Verstand gibt. Und Scott hat nicht ganz Unrecht. Sanders ist nicht die einzige Gefahr. Aber ihm Einhalt zu gebieten hat Priorität, vorher wird sich auch an der anderen Sache nichts ändern können." Ich merkte förmlich, wie meine Augen zu leichten begannen. Hier tat sich etwas. Und ich war Feuer und Flamme dafür, meinen Teil dazu beizutragen.

"Sicherlich werden diese Untoten außerhalb der Tore zu einer größeren Bedrohung. Ich habe euer Gespräch mit angehört, verzeiht mir diesbezüglich."
Zombies, die sich weiterentwickelten ... natürlich waren mir diese Kreaturen nicht aus den Gedanken geblieben.
"Aber auch daran arbeiten wir. Wenn es wirklich stimmt, was ihr sagt und sich diese Wesen weiterentwickeln, dann werden wir auch darauf unser Augenmerk verstärkt legen."
Es sprach mir zu, wie diese beiden Männer dachten, und dass sie sich genauso um die Bewohner von Renisus sorgten.
"Fühlt euch hiermit herzlich in unseren Wiederstand eingeladen. Wir besitzen Waffen und Vorräte, nicht viel, aber es ist ein Anfang. Ich muss nicht extra erwähnen, dass dieses Gespräch offiziell niemals stattgefunden hat."
Ich blickte die beiden ernst an, wollte deutlich machen, dass ich keinen Verrat duldete. Meine Leute setzen sich täglich der Gefahr aus, von Sanders entdeckt zu werden, und das galt es um jeden Preis zu verhindern. Ansonsten wäre alles umsonst gewesen.
"Wenn ihr dazu bereit seid, euch meiner Organisation anzuschließen, treffen wir uns gegen Mitternacht an den hintersten Ständen, nahe der Gasse." Ich deutete in eine Richtung, die um diese Zeit ruhig und zumeist verlassen blieb.

"Von welchem Gespräch reden wir? Sie haben sich doch nur als rechts schaffender Bürger uns Neuligen vorgestellt", lächelte vielsagend und nickte zustimmend. Ich war schon gespannt weiteres zu erfahren und etwas sinniges da draußen zu tun, mit dem ich anderen helfen kann. "Dann würde ich sagen, wir zwei gehen zu einem dieser verfluchten Checkpoints und fragen nach einer hoffentlich guten arbeit, am Ende dürfen wir die Scheiße nur wegmachen", lächelte ich Leo an.
tbc. Südlicher Checkpoint

Ich nickte. "Mitternacht.", wiederholte ich. "Wir werden da sein." 
Auch ich konnte es kaum erwarten, mehr zu erfahren. Das Ganze klang mehr als vielversprechend. Dass niemand falsches von diesem Vorhaben erfahren durfte, hätte man mir gar nicht noch einmal vor Augen führen zu brauchen. Mir war die Gefahr, die ein Verrat mit sich brachte, bewusst und eine gewisse Loyalität war unabdingbar. Und dessen würde ich ihn ganz Gewiss nicht enttäuschen. 
Ich wandte mich an Scott. "Klingt nach nem Plan.", meinte ich grinsend und folgte ihm Richtung Südlicher Checkpoint. 

tbc: Südlicher Checkpiont

cf: Mias Zimmer

Es war ein befremdenes Gefühl mit diesem Kerl an meiner Seite hier die Straßen entlang zu laufen, doch was mich am meisten störte, war die Tatsache ,dass die Menschen dadurch deutlich sahen wer ich war und nahmen dadurch Abstand von mir. Mit hängenden Schultern war mir jetzt sogar die Lust daran vergangen hier herum zu schlendern. Vielleicht sollte ich doch noch ein Mal mit Marco sprechen, dass ich nicht wollte, dass man mir folgte.
Leise seufzend hatte ich dann bald die Bibliothek erreicht und beschloss dort hinein zu gehen, um mich wenigstens mit einem Buch ab zu lenken. Ich drehte mich zu dem Soldaten um, um ihm zu sagen, dass er hier warten könnte oder sonst etwas, da tauchten hinter ihm drei Männer auf, die mehr als nur eine grimmige Miene aufgesetzt hatten. Sofort spannte ich mich an und der Soldat drehte sich um.
>>WAs wollt ihr?<<
Fragte er sachlich, doch als Antwort flog ihm nur eine Faust entgegen, die ihn zu Boden schickte. Erschrocken machte ich einen Satz zurück, wobei mein Herz ein etwas schnelleres Tempo annahm, kamen die Kerle nun auf mich zu.
>>Es wird Zeit, dass deinem Bruder gezeigt wird, was wir von ihm halten.<<
Knurrte der eine und ich wollte davon laufen, war ich mir durchaus bewusst nicht gegen diese Kerle an zu kommen. Ich hatte zu einem schnellem Lauf angesetzt, da riss mich jemand an den Haaren wieder zurück, was mir einen leichten Schrei entlockte. Unsanft flog ich gegen den einen Kerl, der mich mit einem breiten Grinsen ansah. Wut loderte in seinem Blick, wobei ich mich versuchte zu befreien. Zum zweiten Mal an diesem Tag landete eine Faust in meinen Körper, doch dieses Mal war es mein Magen. Keuchend krümmte ich mich zusammen, wobei ich die Augen kurz zusammen kniff. Irgendwie hatte ich es geahnt....

Ich blickte den Männern nach, war sichtlich erfreut über den Ausgang dieses Gesprächs und war mir ganz sicher, dass ich sie noch vor dem morgigen Tag wiedersehen würde.
Gerade als ich ebenfalls den Marktplatz unauffällig verlassen wollte, blieb mein Blick an einer kleinen Gruppe Halbstarker hängen, die sich irgendwie gluksend auffällig hinter einem Soldaten herschlichen, der es scheinbar zur Aufgabe hatte, die Schwester von Sanders zu beschützen.
Er machte seinen Job nicht besonders gut, wie mir auffiel. Unauffällig war ich ihnen gefolgt und noch ehe ich in Reichweite war, lag der Soldat auf dem Boden, hatte den Schlag eines Mannes direkt abbegkommen.
Das war mir ja noch egal. Doch dann vergriffen sie sich an dem Mädchen.
Mein hass galt Mr. Sanders, nicht ihr. Sie war unschuldig.
Grob wurde sie an den Haaren zurückgerissen, als sie die Flucht einschlagen wollte. Ein weiterer Schlag folgte.

"So behandelt man keine Frau.", griff ich schließlich mit Worten dazwischen, hatte zu der Gruppe aufgeschlossen und fing einen weiteren Schlag ab, den die Dritte Person auf das Mädchen gerichtet hatte.
"Lasst die Finger von ihr. Sie trägt keine Schuld an den Taten ihres Bruders."

>>Misch dich nicht ein!<< brüllte mich der Mann an, dessen Hand ich noch immer in meiner umschlossen hielt.
Ich schüttelte nur mit dem Kopf und holte mit der anderen Faust aus, als der Mann vergeblich versuchte, sich mit den Füßen zu befreien, er trat nach mir.
Er flog nach hinten, spuckte etwas Blut auf den Boden, seine Lippen waren aufgeplatzt.
>> Arschloch!<<
Ich ging einen Schritt auf die Gruppe zu, funkelte sie genervt an.
Feiglinge, denn diese Tat reichte aus, um sie zu verjagen. Sie suchten das Weite.

Ich blickte ihnen nach und schüttelte den Kopf, ehe ich mich umdrehte und dem Mädchen meine Hand hinhielt.
"Alles in Ordnung?"

Erneut sah ich einen Schlag au mich zukommen, doch wurde dieser parriert und ich sah etwas verwirrt nach oben, um in die grauen Augen eines Mannes zu blicken, der die Hand des Einen umschlossen hielt. Es bedurfte nicht viel um die Kerle zu verscheuchen, doch wäre ich wohl nicht in der Lage dazu gewesen. Mir den Arm um den Magen geschlungen, versuchte ich wie immer den Schmerz einfach aus zu blenden und rang mir lieber ein Lächeln für ihn ab.
>>Ja, ich danke Ihnen.<<
Lächelte ich ihn leicht an und ergriff seine Hand, wobei ich mich vorsichtig aufrichtete zog es in meinem Magen.
>>Mia.<<
Stellte ich mich dann noch dabei vor. Er schien wohl zu wissen wer ich war, sonst hätte er vorhin nicht gesagt, dass mich keine Schuld an den Taten meines Bruders traf. Das man meinem Bruder überhaupt für irgendetwas die Schuld gab, versetzte mir einen leichten Stich, doch hatte ich so etwas ja schon geahnt.

Vorsichtig half ich ihr auf, denn es war nicht zu übersehen, dass sie Schmerzen hatte.
Naja, diese Männer hatten sie auch nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst.

"Adrian. Freut mich, Mia. Auch wenn andere Umstände angenehmer gewesen wären." Und das sicherlich für beide Seiten.
"Ihr Bruder sollte einen besseren Schutz für Sie aufstellen.", sagte ich und blickte auf den Soldaten nieder, der noch immer bewusstlos vor meinen Füßen auf dem Boden lag.

Er schien mehr als Höflich zu sein, etwas was man selten noch antraf und ich musste gestehen es war mehr als ungewohnt für mich, wenn aber auch nicht unangenehm. Erneut lächelte ich ihn leicht an, um dann doch ein wenig betrübt zu Boden auf den Soldaten zu blicken.
>>Mir wäre es lieber, wenn so was gar nicht nötig wäre....<<
Erklärte ich leise, wenn auch mehr zu mir selbst. Ich wünschte es mir wirklich, doch das setzte entweder vorraus, dass Marco sich anders benahm oder aber von seinem Posten zurücktrat, doch irgendetwas sagte mir, dass weder noch eintreffen würde. Ersteres schmerzte mich dabei viel zu sehr. Schnell schob ich diese Gedanken beiseite und kniete mich zu dem Soldaten hinunter, um ihn gegen die Hauswand zu lehnen, wollte ich ihn nicht einfach so da liegen lassen, doch zurück schleppen konnte ihn auch nicht.
>>Und bitte Sagen sagen Sie du zu mir.<<
Lächelte ich ihn dann freundlich an. Ich konnte es irgendwie nicht haben gesietzt zu werden. Vermutlich auch deswegen nicht, weil ich es nicht kannt.

Vorsichtig schob ich ihre Hände beiseite, als sie den Mann gegen eine der Wände hochziehen wollte.
"Wir sollten den armen Mann lieber auf die Krankenstation bringen, wo du," ich betonte das Wort um ihr zu zeigen, dass ich auf ihre Bitte einging, "dich auch untersuchen lassen solltest."

Da ich den Soldaten eher transportieren konnte, als Mia, zog ihn ihn erst auf die Beine und warf ihn mir dann etwas auf die Schulter, um ihn besser tragen zu können.
Man, er war definitiv schwerer als er aussah.
"Wollen wir?", fragte ich und lächelte sie an.

(tbc Krankenstation)

Leict nickte ich, doch als er meinte ich solle mich durchchecken lassen, winkte ich leicht ab.
>>Ich...Mir geht es gut.<<
Versicherte ich ihm, wolltei hm schon sagen ,dass ich das gewöhnt war, doch hielt ich das lieber zurück. Ich wollte mich ganz sicherlich nicht über meine verkorkste Vergangenheit beschweren. Immerhin hatte ich meinen Bruder gehabt. Dennoch wäre es wohl besser, den Soldaten dort hin zu schicken.
>>Ja.<<
Lächelte ich leicht und ging dann voran zur Karnkenstation.

tbc: Krankenstation

Ich musste achtgeben, dass ich nicht hinfiel, während ich vor den Leuten davon rannte, die mich aufgenommen hatten. Vor ein paar Monaten, als meine Mutter mit mir hier her kam, hatten sie diese Dinger zu fassen bekommen. Mit ihren letzten Kräften hatte sie mich hier hin geschickt, dabei wollte ich sie nicht einfach so dort lassen, doch hatte ich keine andere Wahl. Ein paar nette Leute waren am Tor gewesen, haben mich bei sich aufgenommen, doch jetzt.....
Jetzt waren sie auch zu diesen Dingern, Infizierten geworden. Lola, die Dame, die mich mit genommen hatte, saß zusammegekauert in der Küche, wobei ich doch etwas nervöser zu ihr genagen war. Plötzlich war sie aufgesprungen und wollte mich beißen. Ich konnte noch gerade so entkommen, doch war sie nicht alleine. Die anderen aus der Familie waren auch so komisch. Die Flecken hatte ich vorher nicht gesehen, trugen sie alle lange Sachen.
Nun rannte ich vor den dreien weg, stolperte immer wieder, doch konnte ich mich fangen. Es war keine Menschen Seele mehr Draußen und ich fragte mich wirklich wo sie alle waren. Mein Herz schlug mir schmerzhaft in der Brust, woebi ich wirklich hoffte, nicht jetzt doch noch sterben zu müssen. Leiderk onnte ich nicht verhindern, dass mir die Tränen über die Wangen liefen, wollte ich so gar nicht reagieren, hatte ich meiner Mutter immerhin versprochen tpafer zu sein, doch viel mir das schwer. Nun stolperte ich doch endgültig und flog der Länge nach hin, wobei ich mir Hände, Knie und Ellenbogen aufschürfte. Kurz kniff ich die Augen zusammen, doch versuchte ich mich wieder auf zu rappeln, da hatte mich Mina, die Tochter, am Fußgelenk zu packen und wollte mich wieder zu sich ziehen, die Zähne weit gefletscht.
>>Nein, lass mich.<<
Rief ich aus, wobei meine Tränen deutlich in meienr Stimme zu hören war. Ich trat mit dem Fuß aus verzweiflung nach ihr, wobei ich ihr Gesicht traf und ich deutlich ihre Nase brechen hören konnte. Sie lies mich los, doch waren die anderen Beiden nicht weit. Erneut versuchte ich mich auf zu rappeln, konnte ich doch jetzt nicht einfach aufgeben. Nein, ich wollte nicht sterben.

Cf.: Bar

Mit schnellen Schritten lief ich auf den gepflasterten Platz und brauchte nur eine Sekunde, um die Situation zu erfassen. Sofort rannte ich los, packte das kleine Mädchen und zog sie von den zuschnappenden Kiefern weg, als würde sie nicht wiegen. Wie konnte es nur sein, dass das Virus hier hinein gekommen war? Am liebsten würde ich permanent vor mich hin fluchen, doch tat ich es nur in meinem Kopf. Schüsse hallten durch die Nacht, als ich gezielt jedem der drei Infizierten eine Kugel durch den Kopf jagte. Die Pistole im Anschlag sah ich mich aufmerksam um, behielt alles im Blick und suchte alles ab, doch rührte sich nichts mehr. Daher schob ich die gesicherte Waffe nach hinten in meinen Hosenbund, um mich vor dem Mädchen auf ein Knie nieder zu lassen. Fest ergriff ich ihre Schultern, drehte sie zu mir und zwang sie, mir in die Augen zu sehen.
>>Bist Du verletzt?<< fragte ich ernst und fixierte sie, wobei mir natürlich ich Schürfwunden auffielen.
>>Haben sie Dich gebissen oder gekratzt?<< fragte ich daher genau nach, wobei ich auf sie herunter sah, war ich selbst kniend noch größer als sie.

Schwer atmend vom rennen, hatte ich irgendwie schon halb abgeschlossen ,da packte mich Jemand bei den Schultern und zog mich weg. BEi den Schüssen hielt ich mir nicht ein Mal die Ohren zu, konnte nur den große Mann vor mir ansehen. Als er sich zu mir umdrehte, konnte ich seinem Gesicht auch ienen Namen zu ordnen. Wer kanntei hn hier auch nicht? Am ganzen Körper zitternd sah ich ihm aus großen Augen an, hatter gerade nicht nur die Familie erschossen, die sich um mich gekümmert hatte, sondern auch vor den sicheren Tod bewahrt. Bei seinen Fragen musste ihc mich dazu zwingen überhaupt zu reagieren, doc hschüttelte ich nach einer Weile den Kopf.
>>Nein, bin ich nicht und haben sie nicht.<<
Erklärte ich ihm, konnte das Weinen nur auf meine Augen reduzieren, aus denen noch immer die Tränen liefen, während mien Herz mir davon galoppieren wollte. Die Schürfwunden waren nichts, merkte ich das Brennen nicht ein Mal und sie wären in ien paar Tagen eh verheilt.
>>Danke.<<
Bedankte ich mich dann auch bei ihm, wäre ich ohne ihn vermutlich gleich Tod gewesen und bei diesem Gedanken musste ich mir kurz auf die Lippe beißen, damit ich nicht wieder anfing zu weinen. Nein, ich wollte mein Versprechen halten und tapfer bleiben, auch wenn es mir wirklich shcwer fiel im Moment.

Trotzdem musterte ich sie nochmals eingehend, doch schien sie wirklich noch einmal davongekommen zu sein.
>>Dafür brauchst Du Dich nicht bedanken<< wies ich sie zurecht, was wohl etwas gröber klang, als es sollte.
Eigentlich wollte ich mich aufrichten, das kleine Ding bei der Hand nehmen und schweigend hinter mir her in die Bar ziehen, um die Joline oder sonst wem in die Arme zu drücken, doch hielt mich etwas davon ab. Sie hier so stehen zu sehen, zitternd und mit tränenden Augen, wobei sie doch tapfer bleiben wollte, versetzte mich in alte Zeiten zurück, kannte ich dieses Bild nur zu gut, hatte es oft genug gesehen, nämlich bei Mia. Innerlich über mich selbst die Arme in die Luft werfend, wurde mein Griff an ihren Schultern ein klein wenig lockerer und ich legte meine Hände an ihr Gesicht, um ihr mit den Daumen die Tränen weg zu wischen.
>>Es bringt nichts sich Tapfer zu geben, glaub mir<< meinte ich zu ihr, wobei immerhin meine Stimme noch einigermaßen klang wie vorher.

>>Aber.... ich habe es versprochen.<<
Wiedersprach ich ihm und wischte mir selbst mit dem Handballen die Tränen aus dem Gesicht, auch wenn immer wieder neue kamen. Ich hatte es meiner sterbenden Mutter versprochen und ich wollte mich daran halten. Seine grobe zurechtweisung bei dem Danke hatte ich einfach hingenommen. Mir machte dieser Ton nichts aus, war selbst mir bewusst, dass die Welt nicht mehr freundlich und nett war, war sie es eigentlich nie gewesen.
Ich musste mit ansehen wie mein Vater starb, erschossen von Mutter, die danach nicht mehr die selbe war, aber ich hatte ihr das nie zum Vorwurf gemacht. Vater war selbst zu einem dieser Dinger geworden und wollte uns töten. Ich glaube ich hätte ihn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als Vater bezeichnet. Dann starb Mom vor meinen Augen, in dem sie mich selbst retten wollte. Nein, die Welt war einfach nicht mehr wie früher und deswegen machte mir sein grober Ton nichts aus, auch wenn die Gesamtsituation an mir zerrte. Trotzdem musste ich umso mehr mit den Tränen kämpfen bei seinen Worten, schrie mein Geist gerade danach einfach zu weinen, den Schock weg zu weinen und mich bei irgendjemanden zu verkriechen. Eine ganze Weile kämpfte ich mit mir selbst, wollte ich stark bleiben, doch verlor ich gegen mich selbst und fing nun doch hemmungslos an zu weinen, wobei ich erst mein Gesicht in meinen Händen vergrub, um dann doch meinen anderen Impuls nach zu geben. Auch wenn ich nichts gutes über diesen Mann gehört hatte, klammerte ich mich an ihn, vergub mein Gesicht an seinem Oberkörper und weinte. Schämen würde ihc mich vermutlich erst hinterher.

Eigentlich wollte ich nur aufbrummen, musste sie eigentlich selbst wissen. Schon wieder fragte ich mich, was ich hier eigentlich tat und wollte mich endlich erheben, um sie wegzubringen, doch kam ich schon wieder nicht hoch, als sie nun doch gegen sich selbst verlor und anfing zu weinen. Ein paar beruhigende Worte wollte ich mir dann doch abringen, als sie sich plötzlich an mich klammerte. Etwas verdutzt sah ich auf sie herunter und sollte sie wohl eigentlich von mir weg schieben, doch legte ich stattdessen meine Arme um sie. Nein, die Situation war mir einfach zu vertraut, um meinem kalten Ich den Vortritt zu lassen. Fest zog ich sie an mich, gab ihr halt und strich ihr über die braunen Locken.
>>Ich werde es auch niemanden verraten<< sagte ich leise, meinte sie ja es versprochen zu haben. Eine Weile hielt ich sie nur schützend fest, legte meine Arme dann ein wenig tiefer, um mich mit ihr zusammen zu erheben, sodass ich sie an mich gedrückt hielt.
>>Wie heißt Du?<< fragte ich leise, während ich langsam los lief, wobei ich sie einfach oben hielt, wog das kleine Ding ja nichts.