die Bar

Auch Leo stimmte in die Unterhaltung mit ein. Ich lächelte kurz, als ich Claire nun das Essen rüberschob.
"Wir wollte weg, in der Stadt war das Chaos ausgebrochen. Sie ist jünger als ich und hatte solche Angst. An viel erinnere ich mich nicht mehr. Wir kamen gar nicht aus der Stadt raus. Eine Gruppe von Männern hat uns am Stadtrand überfallen, die Waffen und Vorräte mitgenommen. Meine Schwester schrie um Hilfe, aber ab da ist alles dunkel.", kurz schüttelte ich bedrückt mit dem Kopf. "Und als ich wieder erwachte, war ich hier."
Ich wusste nicht, ob meine Schwester noch am Leben war und ich war wütend auf mich selbst, damals nicht stärker gewesen zu sein.
"Naja, jeder hat heutzutage Verluste zu beklagen."

"Das tut mir sehr Leid zu hören, Miko", sagte ich, während ich den Wolf beobachtete, der nun vorsichtig an Alice Hand schnupperte. Ich wollte ihr gern etwas Hoffnung spenden, dass ihre Schwester vielleicht doch noch am Leben war - aber brachte ich das einfach nicht über die Lippen. "Traurig genug.", bemerkte ich zu ihrem letzten Satz. Ich nahm noch einen Schluck von meinem Bier und fuhr mir mit der einen Hand durch die Haare.

Ich nahm das Essen an mich und nickte ihr dankend zu. Ich aß die eine Hälfte, die andere warf ich zu Okami, der diese sofort in der Luft schnappte und aß. "Wir sind so verschieden und sitzen doch im selben Boot..." Bemerkte ich und blickte traurig auf mein Glas. "Aber so wie früher wirds nie mehr sein, außer wir beseitigen alle Zombies".
Scott
Ich musterte Claire, ihre Worte hatten wirklich etwas wahres, auch wenn ich ein paar aus diesem Boot lieber ins Meer schmeisen wollte. Und war heilfroh, dass Miko redete, denn es zog sich in meiner Hose etwas zusammen, wenn ich daran dachte, was Joline da oben mit dem Feind trieb. Vorallem weil ich das auch enldich einmal wieder haben wollte, doch mit weniger Geld... am besten keines, solange ich nicht arbeitete. Daher drehte ich mich zu Miko und meinte: "Meine Familie treibt irgendwo auf einem verflucht großen Ozean. Mein Bruder hat sich verpisst, er schaffte es wohl nicht zu unserem Treffpunkt. Wenn du willst, kannst du mir ja dein Herz ausschütten, wo immer du willst." Ich zwinkerte ihr noch zu und trank weiter..

Meine Hände lagen locker um das Glas, welches eigentlich schon leer war, doch kümmerte mich das nicht. Zwar lag mein Blick ebenso darauf, doch wirklich sehen tat ich nichts. Mikos Worte führten mir mal wieder vor Augen, was eigentlich diese Sache für folgen hatte. Es war grausam und dies immer wieder zu hören, machte es irgendwie nicht besser. Leise seufzte ich auf, hoffte, dass ich helfen konnt dem ein ganzes ein Ende zu setzen. Ich musste einfach! Daher lies ich die Anderen einfach reden, klingte mich bewusst einfach aus, um vor mich hin grübeln zu können.

Der Gedanke an meine Schwester schmerzte, die Ungewissheit, ob sie überhaupt noch am leben war.
Hatte sie Angst? Ging es ihr gut? Oder musste ich mir darum schon gar keine Gedanken mehr machen?
Ich schüttelte mit dem Kopf um die Gedanken abzuschütteln, es brachte mich nicht weiter.
"Danke. Es tut gut darüber zu reden.", gab ich in die Runde und lächelte. "Falls ihr ein offenes Ohr braucht, ihr könnt immer zu mir kommen."
Trost war das Einzige, was den Menschen heute noch die Kraft zum Weitermachen gab. Dazu wollte ich meinen Teil beitragen.

Ich nickte Miko zu. Ja, es tat tatsächlich gut, sich mit anderen darüber auszutauschen und sei es nur, um zu merken, dass man mit harten Schicksalsschlägen nicht allein war. 
Ich verdrehte die Augen, als Scott nun begann, Miko anzubaggern. Aber das war nicht mein Bier. Stattdessen bemerkte ich, dass Alice noch immer in ihren Gedanken versunken war und sehr still geworden war. Ich runzelte die Stirn und stieß sie vorsichtig mit dem Ellenbogen an. "Alles okay?", fragte ich.

"Scott, wenn du nicht langsam aufhörst hier überall deine unbefriedigte Lust zu verbreiten, gehen wir raus und Okami beiß dir die Klöten raus, ja?", knurrte ich kalt zu dem Mann neben mir, langsam reichte es mir, er musste doch wenigstens ein bisschen anstand haben, oder nicht? Er seufzte und zog eine Zigarette aus seiner Jackentasche, er kramte nach einem Feuerzeug und als er es heraus holte, viel ihm etwas zu Boden. Er hob es auf und mit großen Augen sah ich das Tütchen mit sauren Weingummis an. Mir lief das Wasser im Munde zusammen und fragte ihn: "Gibst du mir das?" "Die hier? Für welchen Preis?", konterte er lachend und zog mir das Päckchen vor der Nase weg. Ich schwieg, wusste nicht, was ich sagen sollte, wusste ich doch, was er wollte. Verdammt, ich wollte diese Süßigkeiten!! Währenddessen tabste Okami weiter durch die Bar, bis er erneut bei Alice ankam und an ihr schnüttelte, auch Leo beschnupperte er neugierig.

Noch immer war ich Gedanklich ein wenig abwesend, als mich Leo wieder Anspruch. Ein wenig zuckte ich zusammen, um ihn dann doch noch schnell an zu lächeln. Es war besser wenn ich meine Gedanken für mich behielt, ja zum Eigenschutz, das gab ich gerne zu.
>>Ja, alles gut.<<
Lächelte ich ihn warm an, fand ich es schon wieder irgendwie süß von ihm, dass er überhaupt fragte, um dann leicht zu seufzen. Es war nicht alles gut, doch wem konnte ich schon diese Dinge erzähen? Sie würden mich mit Heugabeln und Fackeln aus REnisus jagen, da machte ich mir keine Illusionen.
Aus dem Augenwinkel bekam ich dann mit, was Scott da trieb und erneut verdrehte ich die Augen, hüpfte vom Stuhl, schnappte von hinten die Tüte mit den Gummibärchen und reichte sie C.C.
>>Er steht ja auf anderen Süßkram.<<
Kommentierte ich das Ganze nur, drückte Scott dann aber doch noch etwas Geld in die Hand.
>>Und du hör auf in alles deinen Schwanz stecken zu wollen.<<
Stellte ich bei ihm noch nüchtern fest, um mich dann wieder auf meinen Platz zu setzen, wobei ich Miko dann noch nach einem Glas Wasser bat.

Das war schon ein komischer Haufen. Nicht negativ gemeint, ganz im Gegenteil. So etwas fehlte heutzutage einfach.
Ich beobachtete Scott dabei, wie er versuchte die Gummibärchen zu verkaufen. Wenn man daran dachte, dass man sie in der vergangenen Welt bei jedem Einkauf regelrecht nach geschmissen bekam ... heute waren sie eine Seltenheit.
Ich kicherte.
"Ja natürlich.", antwortete ich Alice, als sie mich nach einem weiteren Glas Wasser bat.
Schnell füllte ich ihr Glas wieder auf.

"Bist du sicher?, fragte ich Alice nochmal nach, war mir nicht entgangen, dass in ihrem Blick irgendetwas lag, dass ich nicht zu deuten vermochte. Aber irgendetwas beschäftigte sie, da gab es keinen Zweifel. Ich würde es akzeptieren, wenn sie nicht reden wollte - doch würde ich ihr auch das Gefühl geben, dass ich jederzeit ein offenes Ohr hatte. 
Während ich Scott, Alice und C.C beobachtete, musste ich doch lachen. Was für ein Chaotenhaufen. Und Alice schien wirklich Mumm zu haben, Scott so die Stirn zu bieten. Aber das machte es noch besser. Sein Blick in diesem Augenblick? Unbezahlbar. 
Ich sah zu dem Wolf herunter und hielt ihm vorsichtig meine Hand zu schnuppern hin.

"Danke!", lachte freute ich mich nun über die leckere Versuchung und aß gleich mal die Hälfe leer. Köstlich dieser sauere Geschmack. Die anderen hob ich mir auf. Verdattert starrte mich Scott an, anscheinden hatte er nicht damit gerechnet, so übers Ohr gehauen zu werden. "Tja, wir leben in harten Zeiten", erlaubte ich mir einen Scherz. Doch plötzlich verdunkelte sich seine Miene und er sprang auf. "Hey, das sollte mein beschissener Deal werden!", fuhr er Alice an, doch bevor seine Pranke nach ihr greifen konnte, war ich längst aufgesprungen und hielt mein gezügtes Katana an seine Kehle. "Es ist schärfer als jede andere Klinge, eine Bewegung und dein Kopf fällt ab", zischte ich warnend, auch wenn ich ihn nie im Leben verletzen konnte. Menschen waren zu kostbar geworden. Scott schluckte nur und rührte sich vor starre nicht. Okami lies auch schon von Leo ab und knurrte nun auch Scott an. "Enschuldige dich", flüsterte ich kalt in seinen Rücken.

Bei Leos Nachfrage, lächelte ich ihn einfach noch ein Mal kurz warm an und nickte dabei leicht. Dabei nahm ich durchaus war, was er mir indirekt anbot, doch selbst er wäre stinksauer, wenn er wüsste, das....
Leise seufzte ich dann auf, führte sich dieser Scott auf wie ein kleines Mädchen, dem man seine Lieblings Puppe wegnahm. Mein Blick richtete sich auf ihn als er aufsrang, um dann doch kurz verwundert zu werden, als Claire ihm das Katana an die Kehle hielt.
>>Schon gut Claire.<<
Lächelte ich sie beruhigend an. Meine Güte.
>>Und dich habe ich doch bezahlt oder nicht? Also hör auf dich wie ein Kind zu benehmen und wenn du so einen Druck auf deiner Leitung verspürst....Nun du hast zwei gesunde Hände.<<
Bemerkte ich dazu trocken, sah ihn kurz vernichtend an, um dann in Ruhe an dem Glas zu trinken. Ich hatte keine Angst vor so halben möchte gern Machos. Eigentlich gingen sie mir mehr auf den Keks, als alles andere.

Die Situation sprang um, als sich Scott übers Ohr gehauen fühlte und seine Emotionen nicht länger zurückhalten konnte.
"Hey, beruhigt euch.... bitte."
Streit war das Letzte, was wir alle gebrauchen konnten.
"Und ich kann dir ein Zimmer und eine Toilette anbieten.", erwiderte ich lächelnd, versuchte die Stimmung etwas mit anzuheben.

Als Scott aufsprang, stand auch ich auf und war bereit, einzugreifen. Aber Claire hatte alles im Griff, wie ich ihr zugestehen musste und so setzte ich mich mit einem leichten Lächeln wieder hin. Auch Alice hatte sich nicht einschüchtern lassen. Frauen, die für sich selbst einstehen konnten - das gefiel mir. "Scott, du solltest dich besser nicht mit denen anlegen, da wirst du ganz bestimmt den Kürzeren ziehen.", riet ich ihm grinsend und nahm einen Schluck von meinem Bier. Auch wenn er sich selbst zu zu schreiben hat, ein bisschen Leid tat er mir ja schon, hier von zwei jungen Frauen so vorgeführt zu werden. "Ich geb dir ein Bier aus und dann beruhigen wir uns alle wieder.", schlug ich vor und nickte Miko kurz zu, dass sie ihm doch ein Bier geben sollte.

Ich lachte über Alice und Mikos bemerkungen und steckte das Schwert wieder zurück in seine Scheide, auch Okami beruhigte sich und trotete zu mir um sich auf den Boden zu legen. Scott sagte nichts mehr, nahm nur leise fluchend das Handy an, ehe er sich hinsetzte und meinte: "Ich nehm ein Zimmer, ich hoffe es ist billig, muss noch nach nem Job fragen. Vielleicht ist Joline ja netter zu mir." Mit großen Augen brustete ich mein getrunkenes Wasser aus. "Du kannst reden ohne zu Fluchen?", fragte ich belustigt, aber auch annerkennend. Immerhin war er nicht rausgestürmt, wie ich es erwartet hätte.

Auch auf meine Lippen huschte ein feines Lächeln, doch schienen sich alle wieder beruhigt zu haben. Das dieser Mann so empfindlich war, besser gesagt so schnell gereizt, das war auch shcon nicht mehr normal. Erneut hielt ich mich raus, auch wenn das Meiste wohl nun auf meinen Mist gewachsen war, doch hatten sich ja alle wiedr beruhigt. Erneut seufzte ich leise. Ich sollte mich bedeckter halten und nicht so viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen.

Bei dem Besänftigungsversuch mit der Einladung ging ich ein und reichte Scott rasch ein neues Bier. Ich wollte keine Toten in meiner Bar haben und hoffte, es würde ausreichen, um das kleine Unheil abzuwenden.
"Gleich zwei Entschädigungen." Ich lachte leise.
Ein Seufzen von Alice ließ meine Aufmerksamkeit wandern.
"Alles okay?", fragte ich sie daher.

Mittlerweile hatten sich alle wieder weitgehend beruhigt und ich konnte mich entspannt wieder auf meine Hocker zurücklehnen. Auch Miko schien bemerkt zu haben, dass Alice irgendetwas beschäftigte, als sie sie nun auch fragte, ob alles okay sei. Ich fragte mich, was Alice wohl gerade dachte und hoffte, dass sie hier nun keinen allzu schlechten Eindruck bekommen hatte. Nicht, dass sie noch dachte, sie wäre hier im Kindergarten gelandet. Wie sehr wünschte ich mir doch, Gedanken lesen zu können, wurde ich aus dieser Frau einfach nicht schlau...

Ich schielte hinüber zu den anderen. Selbst Okami merkte, dass Alice etwas auf dem Herzen lag. Selbst ich war neugirig geworden und lehnte mich etwas näher zu ihnen hin. Sogar Scott war wieder beruhigt und lachte ihr zu: "Spuck es schon aus. Schlimmer wie diese drecks Viecher da draußen kann es nicht sein!"

Eigentlich hatte ich vorgehabt die Gesellschaft der Anderen einfach still zu genießen und mein Wasser zu tirnken, doch offensichtlich fiel auf, dass ich gerade mit den Gedanken ein wneig abschweifte. Schnell setzte ich ein Lächeln auf und winkte ab.
>>Nichts, nichts. Es ist alles gut.<<
Erklärte ich ihnen, wobei ich jeden beruhigend ansah. Mit meinen Problemen musste ich selbst klar kommen, anders ging es einfach nicht, wenn ich meinen Haupt behalten wollte. Mit anderen Worten Scott irrte sich gewaltig. Es war genauso schlimm, nein schlimmer als diese Infizierten, schloss das eine das Andere ja nicht aus.
>>Bin eben ein wenig müde von der Reise.<<
Schob ich dann noch iwe eine kleine Erklärung nach, in der stillen Hoffnung sie würden es akzeptieren und es wieder auf sich beruhen lassen.