die Bar

Bei dem Zigarettenrauch wurde mir übel und ich nahm schnell noch einen Schluck Wasser. Was Joline sagte, klang durchaus einleuchtend. Dennoch hielt ich es für falsch, die Menschen hier einzusperren.
"Freiheit ist das Einzige, das uns noch geblieben ist, seit dieser Virus ausgebrochen ist." sagte ich schließlich. Ich sah Scott an. "Du magst die richtigen Absichten haben. Aber als Einzelkämpfer wirst du hier nicht weit kommen."
Erleichtert über den Themenwechsel wandte ich mich nun wieder an Joline. "Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht. Erstmal bin ich hierher gekommen, weil ich sonst nicht wusste, wohin. Aber ich möchte mich gerne nützlich machen. Irgendwie. Ich habe keine Lust tatenlos rum zu sitzen, während die Welt da draußen vor die Hunde geht."

Ich zog nur eine Augenbraue hoch. Es hatte wohl keinen Sinn, mit ihnen zu reden.
"Ich sehe Freiheit einfach als etwas anderes an." Ich wechselte auch das Thema,
hatte ich keine Nerven mich zu streiten mit zwei Hunden die willenlos ihrem Herrchen folgten.
"Deine Idee mit den Scharfschützen klang nicht schlecht. Wohin muss ich dafür gehen?", und damit würde ich wohl diesen Sanders persönlich treffen und dazu noch ein paar Zombies töten. Besser als hier drinnen zu versauern jedenfalls. Und vielleicht bekam ich dann auch so etwas wie Freigang.

Ich lies einfach alles stehen, hatte hier jeder seine eigene Meinung, der ich ganz sicher auch nicht gegen reden würde. Daher auch mein Themensprung, den die Jungs wohl auch gerne annahmen. Zunächst wandte ich mcih an Leo, wobei ich leicht den Kopf schief legte. Die Meisten waren erst ein Mal froh hier ihre Ruhe zu haben, weswegen ich seine Antwort eigentlich auch schon fast erwartet hatte.
>>Mhm....<<
Machte ich nachdenklich, überlegte was zu ihm passen könnte.
>>Also entweder würde ich dir das gleiche vorschlagen wie Scott oder aber du fragst hier einfach mal bei den Ständen oder auch hier in der Bar nach einer Stelle fürs erste. Es muss ja nicht für immer sein.<<
Schlug ich ihm dann achselzuckend vor, um mich dann wieder Scott zu zuwenden. Jetzt wollte er diese Möglichkeit doch in Erwägung ziehen? Es kostete mich einiges an Selbstbeherrschung, um mit ein bissigen Kommentar zu verkneifen.
>>Entweder du gehst ins Regierungsgebäude und sprichst direkt mit Sanders oder aber du gehst zu einem der Tore und fragst da nach, doch ich bin mir recht sicher, dass es eh auf das Erste hinausläuft.<<
Beantwortete ich auch noch seine Frage.

Ich zog beide Vorschläge von Joline in Erwägung. Aber als Händler an einem Stand konnte ich mich beim besten Willen nicht sehen. Ich war kein Verhandlungskünstler und würde wahrscheinlich mehr Verluste machen, als Einnahmen. Aber ich konnte mit Waffen umgehen.
"Ich denke, ich werde mich mal um einen Posten als Soldat oder ebenfalls als Scharfschütze bemühen.", sagte ich schließlich, klang aber vermutlich nicht gerade überzeugt. "Waffen sind etwas, wovon ich zumindest etwas verstehe", fügte ich mit einem Schmunzeln hinzu. Und zumindest ist das auch eine sinnvolle Aufgabe, fügte ich in Gedanken hinzu.
Ich wandte mich an Scott. "Was dagegen, wenn ich dich begleite, wenn du mit Sanders sprichst?"

"Dann wird Renisus wohl endlich mal zwei kompetente Schützen bekommen, was?",
lachte ich Leo an, der Junge gefiel mir irgendwie, auch wenn er etwas schreckhaft
anfangs war. "Joline, was muss ich tun, um deine Nummer zu bekommen?", grinste ich die
Frau dann noch an. Natürlich war mir klar, das es keine Handys mehr gab, aber hey,
wie sagte man das sonst? Sie war hübsch, reizvoll, genau das, was ein Mann wollte nach
langer Einsamkeit unter Zombies.

Also würde Sanders noch zwei junge Männer dazubekommen. Allerdings war ich nicht sonderlich davon überzeugt, dass sie mit seinem Regime klarkommen würden. Vermutlich würden sie schneller wieder hinausfliegen, als ihnen lieb wäre. Wie dem auch sei, war das ihre Entscheidung, in der ich mich nicht einmischte. Bei Scotts Frage, wenn man diese denn als solche bezeichnen konnte, drehte ich mich zu ihm um und lächelte leicht süffisant.
>>Ich weiß nicht, vielleicht fragst du einfach mal ganz lieb.<<
Schmunzelte ich leicht. Natürlich war ich mir nicht so sicher, ihn als Kunde empfangen zu wollen, stieß mir seine Art ab und an ein wenig auf, doch hey, es gab schlimmeres. Vermutlich jedoch würde er es selbst nicht verstehen was ich eigentlich war, weswegen ich mich schon innerlich auf sein Gesicht freute. Es war immer wieder amüsant zu beobachten, wie die Meisten dann ihren Blick pikiert nach unten richteten und so taten, als hätten sie es nicht gehört oder gingen einfach darüber hinweg.
>>Und bevor ihr geht, von dir Leo bekomm ich vier bronzene und von der Scott fünf bronzene Coins.<<
Fügte ich ernst an, denn hier umsonst trinken war nicht.

Scott war vielleicht nicht gerade der sympathischste Zeitgenosse, den ich bisher kennenlernen durfte - aber wahrscheinlich konnte ich noch einiges von ihm lernen. Und schließlich hatte er ja nicht Unrecht mit seiner Einstellung zu den Dingen, wie sie waren.
Ich nickte Scott zu. "Sieht so aus."
Ich zog einen kleinen, ledernden Geldbeutel aus meiner Jackentasche und gab Joline ihre vier bronzene Coins. "Lohnt sich ja heute richtig für dich, was?", bemerkte ich grinsend. Ich schob dann noch einen weiteren bronzenen Coin in ihre Richtung. "Für das Wasser.", sagte ich und zwinkerte ihr zu.
Ich griff zu meiner Jacke und wandte mich an Scott. "Was denkst du, wollen wir mal schauen, was dieser Sanders für ein Typ ist?" Mich wieder an Joline wendend, fügte ich hinzu "Magst du uns zeigen, wie wir zu Sanders kommen? Du kennst dich hier ja vermutlich besser aus. Und ich glaube nicht, dass du vor heute Abend noch mehr Kundschaft bekommen wirst."

"Joline, würdest du bitte eine wundervolle Nacht mit mir verbringen?", hauchte ich
ihr schmeichelnd zu und musterte sie anzüglich von oben bis unten. Ihre Figur
war einfach umwerfend. Selbstverständlich zahlte auch ich ihr die Rechnung, hoffentlich
nahm mich Sanders, oder sonst wer, Geld war hier bitter nötig, wie im früheren Leben
auch. "Klar, mal sehen ob er wirklich so schlimm ist", lachte ich auf und erhob mich bereits
von meinem Stuhl.
tbc Marktplatz

Ich schenkte Leo ein charmantes Lächeln, als er mir das Geld gab und für das Wasser dennoch bezahlte. Nun ich musste wirklich gestehen er war mir sympathischer als Scott, doch hatte Beide etwas, das wollte ich nicht leugnen. Daher nahm ich auch Scott das Geld ab und legte leicht den Kopf schief, wobei ich ihn schelmisch ansah.
>>Mhm...<<
Tat ich nachdenklich. Er schien wohl doch zu ahnen oder zu wissen, wen er vor sich hatte oder aber auch eben nicht und es war nur eine sehr plumpe Anmache. Wenn es letzteres war, dann hätte ich aufjedenfall gleich etwas zu lachen bei dem Gesichtsausdruck.
>>Ich bin aber nicht billig.<<
Erklärte ich ihm leise, wobei ich mich über den Thresen zu ihm lehnte, um ihn dann noch bedeutend an zu sehen. Natürlich wusste ich wie ich auf das andere Geschlecht wirkte und was ich konnte, weswegen es stimmte. Ich war eben nicht billig.
>>Sicher bringe ich euch hin.<<
Wandte ich mich dann an Leo, als sei nichts gewesen, kam wieder hinter der Theke hervor und deutete mit einem Wink meines Fingers an, dass die Beiden mir folgen sollten.

tbc: Marktplatz

Ich versuchte die Flirtversuche von Scott an Joline zu ignorieren und verkniff es mir, die Augen zu verdrehen. Joline war mir sympathisch und ich verstand nicht, wie sie auf so eine plumpe Anmache überhaupt eingehen konnte. Wortlos stand ich auf und folgte den beiden zur Tür hinaus.

tbc Marktplatz

cf. Marktplatz


Es hatte jetzt gar nicht so lange in Anspruch genommen, die Bar zu erreichen. Nach dem ganzen Tumult war ich froh, endlich an einen bis dato ruhigen Ort zu kommen, Gott sei Dank war ich auch nicht allein.
"Aber ... ich finde es nicht gut, dass Sanders den Leuten so direkt alles vor den Kopf stößt. Man sollte etwas taktvoller vorgehen. Wie würde er reagieren, wenn seiner Schwester etwas passiert?"
Er war zu streng, natürlich konnte man es sich nicht erlauben, in diesen schweren Zeiten schwach und nachgiebig zu sein, das verlangte auch niemand, aber diesen Leuten so offensichtlich Schmerzen zuzufügen und ihnen die Hoffnung zu nehmen war simple gesagt einfach ... falsch.

cf: Marktplatz

Mit einem leisen Seufzer lies ich mich wieder auf einen der Barhocker nieder und schlug die Beine übereinander. Ich stützte mein Kinn auf meiner Hand ab und sah zu Miko, wobei mein Blick leicht nachdenklich war.
>>Möglich, doch egal wie man es dreht und wendet, das Ergbnis bleib das selbe. Ab und an braucht dieser Haufen hier mal wieder vor Augen geführt zu werden, was eigentlich los ist. Zugegeben, dasvor versammelter Mannschaft zu machen und dann auch noch wenn eh schon alle wütend auf ihn sind, war äußerst unklug von ihm, doch ich kann ihn verstehen.<<
Erklärte ich ihr leise und sah dann wieder gerade aus.
>>Wie dem auch sei. Ich glaube heute Abend wirds voll, wenn sie alle hier ihren Frust ertränken wollen. Brauchst dabei hilfe?<<
Es kam öfters vor, dass ich ihr half, anstatt Kunden zu empfangen. Da hatte ich kein Problem mit.

"Ich weiß, du hast ja recht." Es stimmte. Er hätte natürlich mit seinen Behauptungen Recht behalten, aber er war zu inhuman vorgegangen.
Was machte uns Menschen denn aus, wenn nicht unsere Menschlichkeit?
Harte Zeiten erforderten harte Entscheidungen, aber man durfte sich nicht vergessen. Niemals.
"Ja, ich denke auch damit hast du recht. Wenn du nichts dagegen hast, mitzuhelfen, wäre ich dafür sehr dankbar."
Ich war noch nicht allzu lange hier und freute mich über jede Unterstützung die ich kriegen konnte.

>>Natürlich helfe ich mit.<<
Lächelte ich sie von der Seite her an und hüpfte wieder vom Stuhl, um mich kurz um zu sehen.
>>Was denkst du? Sollen wir hier die Bude vorher noch auf vordermann bringen? Vielleicht ein paar Dartspiele mit bildern von Sanders drauf?<<
Gluckste ich und drehte mich frech Lächelnd zu ihr um. Ich hatte keine Angst vor diesem Mann, hatte noch nicht ein Mal Angst vor ihm, wenn er so schlecht drauf war, weswegen ich mir auch keine Gedanken machte was die Witze über ihn betraf.
Ich nahm einen Besen in die Hand und begann ein wenig den Boden zu fegen, wobei ich dann wieder mit meinen Gedanken zu meiner Schwester wanderten. SIe hätte Angst vor diesem Mann gehabt, so wie alle Anderen hier auch. Innerlich seufzte ich leise auf. Ich konnte nur hoffen, dass sie noch am Leben war und irgendwo in Sicherheit.

Bei ihrem Vorschlag musste ich direkt lachen. Passen würde es auf jeden Fall.
"Wenn er das herausfindet sind wir geliefert, das weißt du?" Ich kicherte, auch wenn diese Idee schon ihren Reiz hatte. Sicherlich würde es auch den anderen Leuten gefallen.
"Aber es hätte schon gewisse Reize.", gab ich schließlich zu.

Während Joline damit begann, den Boden zu fegen, trat ich hinter die Theke, um einige Gläser herauszustellen, mir einen feuchten Lappen zu schnappen und einmal komplett über die Tische und Stühle zu wischen.

>>Ach was. Wenn ich mit ihm fertig bin, denkt er er wäre ein kleines Mädchen mit rosa Schleifchen im Haar.<<
Zwinkerte ich Miko zu, dachte dabei an meine kleinen Schützchen, die ich oben bei mir im Zimmer versteckt hielt. Gifte waren schwer her zu stellen, weswegen ich sparsam mit ihnen umging, auch wenn Sanders ein verlockendes Ziel wäre. Wiederum war er einer meiner besten Kunden, weswegen ich mich dann doch zurück hielt.
>>Aber es würde eh nicht funktionieren. Es gibt ja leider keine Drucker mehr.<<
Seufzte ich, hätte ich das sonst wirklich durchgezogen. Für jeden Pfeil ein bronzenen Coin....
Ich glaube so viel Umsatz hätten wir dann schon lange nicht mehr gehabt. Die Leute wären aber sicher bereit das zu zahlen.
>>Oder wir malen strichmännchen und schreiben einfach seinen Namen darunter.<<
Zuckte ich mit den Achseln und sah Miko fragend an. Ich würde es tun und wenn es sein musste, den ersten Pfeil werfen.

"Lass ihn das nicht hören.", erwiderte ich und lachte erneut. Ich genoss es richtig, mit Joline zu sprechen, sie hatte so eine unglaublich aufheiternde Art an sich.
"Ja, ohne Drucker müssen wir dann wohl wieder selber Zeichnen."
Die Tische waren schnell geputzt und ich legte die nassen Lappen beiseite. Schnell überprüfte ich die Getränkebestände.
"Aber ... weiß nicht, meinst du er taucht heute Abend hier auf?" Dieses Bild, was sich den Gästen bieten würde und die Chance, einem imaginären Sanders eins auszuwischen, war verlockend und wäre möglicherweise eine Chance, die Bewohner etwas aufzuheitern. Doch ich musste zugeben, ich hatte Angst vor dem Urteil eben dieses Mannes, sollte er diese Tat herausfinden.

Nachdenklich hielt ich im Fegen inne und legte ein wenig den Kopf schief. Ob er heute kommen würde? Ich wusste es nicht ,schien er eher erst ein Mal etwas mit seiner Schwester regeln zu müssen. Wiederum konnte man es nie sagen, wann oder warum er das Bedürfnis hatte hier her zu kommen, weswegen ich noch ein Mal mit den Schultern zuckte.
>>Ich weiß es nicht, aber wenn....<<
Erneut zuckte ich mit den Achseln.
>>Kümmere ich mich schon um ihn, mach dir mal keine Gedanken<<
Zwinkerte ich ihr zu. Wie schon gesagt, hatte ich keine angst vor den Launen dieses Mannes, denn er war nicht mehr, ein Mann und ebenso ein Mensch.
>>Der Bevölkerung würde es gut tun ihren Frust aus zu lassen. Also ich kann wirklich nur Strichmännchen zeichnen.<<
Erklärte ich ihr schmunzelnd und räumte den Besen weg.

Ich hörte ihr zu und nickte lächelnd. Ja, mit ihrer Persönlichkeit war ich mir sicher, dass sie mit diesem Mann fertig werden würde.
"Ich kann Zeichnen.", sagte ich und grinste sie an. Keine richtigen Portraits aber normale, erkennbare Zeichnungen mit passenden Gesichtszügen waren drin. "Soll ich ihn mal zeichnen?"
Ja, es war wichtig für die Menschen ihren Frust und die Wut herauszulassen. Also war es beschlossene Sache. Sanders Kopf würde heute Abend so oder so an der Wand hängen.

Auch wenn ich nicht unbedingt der Typ für so etwas war musste ich leise lachen, als es wohl beschlossene Sache war. Oh ja, ich würde heute den ersten Pfeil werfen, da konnte mich keiner von abhalten.
>>Warte eben.<<
Schmunzelte ich und verschwand kurz in meinem Zimmer, um in eine der Schubladen zu wühlen, die in der alten Kommode steckte, die ich mir zusammengesparrt hatte. mit Papier und Bleistiften bewaffnet kam ich zurück und legte sie auf den Thresen.
>>Dann tob dich mals aus.<<
Schmunzelte ich, wobei ich dann noch ein Mal verschwand und mit Dingen zurück kam, mit denen ich ein paar Pfeile herstellen konnte. Ich setzte mich neben sie an denThresen und begann mit meiner Arbeit. NEben Gifte hatte ich ein Händchen für alle Fernwaffen, vor allem für Pfeile.
>>Wenns gut läut könnten wir auch noch Geld dafür nehmen.<<
Schmunzelte ich, auch wenn es wohl angenehmer war es ohne vergütung zu tun. Im Grunde war es egal.

Fragend blickte ich ihr nach, als sie nach oben verschwand. Gott, scheinbar würden wir das wirklich machen. Ein leichtes Grinsen umspielte meine Lippen. Na, das konnte ja heiter werden.
Zurück kam sie mit Blatt und Stift, jetzt ging es um meine Zeichenkunst. Beides nahm ich kichernd an und setzte mich ebenfalls an die Theke, um zu beginnen.

"Das wird sicherlich die Hauptattraktion.", witzelte ich, während ich den Stift über das Papier gleiten ließ, um die Konturen zu zeichnen.
Es brauchte eine kleine Weile, doch ich war schneller fertig als gedacht.
"Und, was sagst du?", fragte ich skeptisch, hielt ihr das schwarz-weiß Portrait vor die Nase und erwartete eine ehrliche Antwort.
"Kann man das den Leuten so verkaufen?"

Cf.: Regierungsgebäude, Sanders Büro

Ohne jemanden um mich herum zu beachten war ich über den Marktplatz gelaufen und ging ohne weiteres Zögern in die Bar hinein. Die Gäste wollten mich sicherlich nicht hier haben, doch das war mir nun wirklich egal und ich würde sowieso nicht länger hier bleiben. Kurz fixierte ich die junge Asiatin, die ich von Mia wiedererkannte und setzte mich dann bei Joline hin.
>>Das Übliche<< knurrte ich nur und rieb mir kurz mir Daumen und Zeigefinger über die Augen. Ich sollte wirklich nicht mehr so viel trinken, nahm es mir jedes Mal aufs Neue vor, doch wie sollte man diesen Irrsinn bitte sonst überstehen, ohne Amok zu laufen und alle zu töten, um seine Ruhe zu haben. Daher schob ich den Gedanken einfach wieder weg und sah die hübsche Frau an. Meine Güte, ich sollte mir eigentlich eine vernünftige suchen, doch sie war die Einzige, die ich in meiner Nähe ertrug.

Nachdem die Pfeile fertig waren, drehte ich mich zu Miko und sah mir die Zeichnungen an, um dann leise zu lachen.
>>Ha, geil, ja perfekt.<<
Meinte ich im vollen ernst, konnte man deutlich Sanders erkennen. Oh das würde nachher mehr als nur amüsant. Mit einem breiten Schmunzeln nahm ich den Zettel in die Hand und pinnte ihn auf ein Holzbrett, in dem die Pfeile stecken bleiben würden. Das Ganze hing ich dann noch auf, um mich dann wieder neben Miko zu setzen.
>>Das wird amüsant nachher.<<
Erklärte ich ihr, als dann auch schon die Tür aufflog und Sanders hinein kam. Er schien mehr als nur schlecht gelaunt und meine Augenbraue wanderte ein ganzes Stück nach oben, als er sich neben mich setzte. Meine Güte, der Kerl sollte mal an eine Antiagresiionstherapie nachdenken.
>>Du weißt schon, dass wir nicht göffnet haben!?<<
Wodurch ich eigentlich auch noch nicht Kunden empfing. Ich hatte keine Scheu ihm das ins Gesicht zu sagen oder ihn zu dutzen. Meine Güte der Kerl war schon bei mir im Bett gewesen, da würde ich ganz gewiss nicht mehr Sie sagen.
>>Außerdem kennst du meine Regeln.<<
Sah ich ihn mit schmalen Augen an, roch er nach Alkohol und dann würde ich ganz gewiss niemanden zu mir lassen. Wie das ausgehen konnte, wusste ich ja.

Ich nickte zustimmend, als sie das Bild aufhing, doch als die Tür aufflog blieb mir glatt das Herz stehen. Wenn man vom Teufel sprach. Da kam Sanders rein und kurz blickte ich in die Richtung des Bildes, hoffentlich nahm er mir das nicht übel. Als er mich anblickte lächelte ich kurz schüchtern, aber freundlich.
Joline übernahm das Reden, als er grimmig nach dem Üblichen verlangte.
Brav hatte ich mich hinter die Theke verzogen und mir doch noch etwas zum Putzen rausgesucht. Leise lauschte ich dem Gespräch, wollte mich da aber definitiv nicht einmischen.

Eigentlich würde ich dem jungen Ding nur einen kalten Blick geben, doch dieses Mal nickte ich ihr kurz zu, hatte es sie sich immerhin um meine Schwester gekümmert. Danach sah ich Joline wieder an und musterte sie ein wenig.
>>Du solltest nicht immer denken, dass ich nur wegen Dir her komme meine Liebe<< meinte ich leise und sah ihr in die Augen, wobei ich jedoch eigentlich halb durch sie hindurch sah.
>>Und Du solltest wohl ein wenig entgegenkommender sein, ist mir Eure kleine Zeichnung dort an der Wand nicht entgangen<< fügte ich an und sah sie bedeutend an. Im Normalfall hätte ich das Ding von der Wand gerissen und dem Mädchen um die Ohren geschlagen, doch jetzt war es mir irgendwie egal, sollte das Dinge doch da hängen bleiben. Als ob ich nicht wüsste, dass mich viele hier hassten. Als ob mich das interessieren oder gar stören würde. Innerlich lachte ich verächtlich auf.
>>Wenn Du nichts verdienen willst und Dich heute Nacht mit anderen vergnügen willst, von mir aus. Auf das die Richtigen zu Dir kommen<<