die Bar

Sanders so in Sorge um einen Menschen zu sehen, war irgendwie ein seltsames Gefühl. Passte gar nicht zu ihm. 
"Wie geht's jetzt weiter?", fragte ich, beschäftigte mich diese Frage doch zu sehr, als dass ich sie noch länger verkneifen konnte. 
Als Alice aufstand und sich als Ärztin meldete, nickte ich zustimmend. "Bis die anderen Ärzte hier sind, kann es ja noch dauern und ich bin mir sicher, sie macht die Sache genau so gut. Lasst sie helfen."

>>Mia ich... ich werde es Dir später erklären, bitte vertrau mir einfach und tue was ich sage<< meinte der Mann in sein Funkgerät und klang wirklich bittend. Er schien sich große Sorgen zu machen, doch als er sich zu uns umdrehte, war seine Miene wieder kühl und berechnend.
>>Große Scheiße<< murmelte er Marc zu und sah dann zu der mir unbekannten Frau.
>>Sehr gut, doch ich denke nicht, das Sie zufällig die nötigen Dinge dabei haben?<< fragte er und sah sie skeptisch und bedeutend an. Nun schien er wirklich auf eine Nummer sicher, sicher zu gehen.
>>Falls ja, bitte<< fügte er dann aber an und sah dann den jungen Mann an, der gesprochen hatte.
>>Alles absperren, eine Panik verhindern und alles in einzelnen Abschnitten unter Quarantäne stellen. Sollte in einem Quartal das Virus ausbrechen, bleibt der Rest verschont<< erklärte knapp und gab dann auch gleich die passenden Befehle in sein Funkgerät.
>>Ist... ist diese Krankheit denn wirklich so ansteckend?<< flüsterte ich, begriff ich einfach nicht, dass etwas die Menschen zu in Panik versetzen konnte. Es steckte mich schon fast an und mein Atem wurde schneller, wobei ich hinab auf den riesigen Hund sah. Ich merkte sofort, dass er nichts böses im Sinn hatte und hielt ihm meine Hand hin, um sie beschnuppern zu lassen, wobei ich ihn erst danach streichelt, meine zitternden Finger durch sein weiches Fell schob, was mich irgendwie etwas beruhigte.

Als ich hörte, was weiterhin geschehen sollte, musste ich mich wirklich beherschen, also atmete ich tief ein und aus, ehe ich zu den anderen kam und Alice meine Hilfeanbot die anderen zu checken "dann geht es schneller", fügte ich hinzu und natürlich wollte ich mit als erste eine Antwort haben, wäre ja noch schön den Rest anzustecken, angst hatte ich nicht, war das Leben ohnehin nur auf den Tod aus, den man zwar hinauszögern wollte, aber meist nicht konnte. Dann hörte ich Scott, wie er sich fluchend darüber aufregte, dass Sanders alle noch mehr einsperren wollte. "Hätte man das bei der Pest getan, wären definitiv weniger ums leben gekommen", konterte ich und brachte ihn so immerhin zum Schweigen. Sanders war vielleicht streng, teilweise sadistisch und sonst alles, aber dennoch eine gute Führung für diese Stadt, ohne ihn würde alles untergehen...

Es war schon alles ziemlich Nerven zerrend von dem ich selbst nicht verschont blieb. Als Sanders mir dann die Erlaubnis gab, nickte ich nur knapp, hatte ich eh noch alles dabei, war ich ja noch nicht dazu gekommen meine Sachen weg zu räumen. Daher kramte ich in meiner Tasche herum und holte zwei Spritzen, mehrere Nadeln, ein paar Petrischalen und ja ich hatte auch ein Mikroskop dabei. All das stellte ich auf die Theke, um mir dann die Spritze und eine Nadel zu nehmen, alles z desinfizieren und dann auf Sander zu zutreten.
>>Kannst du bei den anderen Blut abnehmen und jeweils die Probe in die schalen geben?<<
Fragte ich Claire, die mir helfen wollte und wandte mich dann an Sanders. Ohne um Erlaubnis zu bitten nahm ich seinen Arm, desinfizierte die Armbeuge, um ihn dann geschickt ein wneig Blut ab zu nehmen, haben wir das schon im ersten Semester gelernt. Das restliche Wissen hatte ich von meinen Eltern, wusste wie das Blut aussah, wenn es infiziert war. Daher auch das Mikroskop.
Nachdem ich alle Blutproben hatte, meine einschließlich, fing ich an sie alle ein Mal durch zu gehen.
>>Mr. Sanders ist sauber.<<
Verkündigte ich ihm.
>>Joline auch, Scott ebenso....<<
Und so ging ich die ganzen Leute durch, wobei ich bei meiner Probe ankam und auch diese abnickte, hatte sich nichts verändert. Es wunderte mich eigentlich, dass man am Tor nicht darauf aufmerksam wurde, doch sah es bei mireben eh auch noch ein wenig anders aus, als bei den anderen infizierten. Wie dem auch sei. Ich schaltete das Licht aus, um mich dann wieder um zu drehen.
>>Alles sauber.<<
Gab ich die erleichterte Bekanntmachung frei, um dann zu Sanders zu sehen.

Schweigend beobachtete ich die junge, dunkelhaarige Frau dabei, wie sie ihre medizinischen Utensilien hervorkramte und sich an das Werk der Blutuntersuchung machte.
Hoffentlich hatte sich niemand infiziert. Das wäre dann das Todesurteil und das wünsche ich niemandem.
Früher oder später würde es passieren. Der Infizierte von vorhin hatte es nur allzu deutlich gemacht.
Von jedem nahm die junge Frau eine Blutprobe und still wartete ich auf das Ergebnis, merkte gar nicht wie ich meinen Atem angehalten hatte, bis dieser dumpfe, krampfhafte Schmerz mich in die Wirklichkeit zurückriss und ich ausatmete.
Gute Neuigkeiten: keiner war infiziert.
"Na wenigstens eine gute Nachricht."
Auch ich blickte Sanders an.

Ich beobachtete Alice bei ihrer Arbeit, die sie mit gekonnten Fingern präzise erledigte und war mehr als erleichtert, als das gute Ergebnis zu hören war. Immerhin etwas.
"Soweit so gut.", sagte ich zuversichtlich und lächelte Alice zu. 
"Was passiert denn jetzt mit dem Typen da drin?", fragte ich und deutete mit dem Kopf zur Hintertür, wo die Leichte vorerst untergekommen ist. "Und vor allem, wie lange sollen wir jetzt drinnen bleiben?"

Mich schien in diesem Raum niemand wahr zu nehmen oder mich absichtlich zu ignorieren, weswegen ich mich nun vollkommen still hielt und ebenso die Prozedur über mich ergehen ließ. Abwesend drückte ich die kleine Wunde an meinem Arm ab und sah nur von Einem zum Anderen, war ich mittlerweile komplett in den Hintergrund gerückt und kämpfte still alleine gegen meine drohende Panik an. Wenn das so weiter ging, würde ich noch einen Nervenzusammenbruch bekommen und mit einer zweiten Amnesie aufwachen. Als ich dann hörte, dass ich nicht infiziert war, meldete sich durchaus Erleichterung in mir. Mr Sanders, kannte ich nun auch seinen Namen, nickte nur knapp und ließ sich sonst nichts anmerken.
>>Wir werden trotzdem in den Quarantäne-Bereichen bleiben, da mache auch ich keinen Unterschied. Im Moment mögen bei uns die Tests negativ ausfallen, doch vertraue ich dem Ergebnis momentan nicht<< antwortete er kühl und sah zu Leo.
>>Wir verbrennen ihn außerhalb der Stadtmauern<< kam die knappe Antwort, wobei er kurz nachdenklich ins Leere sah. Ich verspürte den Impuls zu fragen, was wir jetzt machen sollten, doch hielt mich still und schlang nur meine Arme um mich.

Ich war ziemlich erleichtert, als die Tests negativ ausfielen und fragte mich, wieso Alice so viel dabei hatte, nun gut, sie war Ärztin, wenn auch eine ziemlich junge. Quarantäne, toller begriff für totale Isolation, aber gut, anders ging es nicht. "Dann wäre es wohl am besten Nachts, wenn keiner auf den Straßen ist, die Leiche rauszubringen", bemerkte ich mit einem Blick zur Tür und Scott, der inzwischen fertig war. "Verdammte scheiße", murmelte er nur vor sich hin, auch wenn ich sah, dass er erleichtert war. "Sollen wir nun in unseren kleinen Hütten gammeln und Däumchen drehen?", fragte er leicht provozierend.

Natürlich breitete sich auch in mir Erleichterung aus, als die Ergebnisse negativ waren, doch wollte ich mich auch nicht zu sehr darauf verlassen. Äußerlich ansehen ließ ich mir nichts, nickte den Vorschlag nur kurz ab, hätte ich es sowieso auf die Nacht verlegt, das Feuer hingegen am Tag. Danach sah ich diesen Scott nur kalt an.
>>Wenn es sein muss<< knurrte ich nur und war ernsthaft geneigt, ihm seine vorlaute Zunge raus zu schneiden. Ich dachte durchaus darüber nach, als der leise Ruf eines Kindes zu uns drang. Es hatte Angst, das war nicht zu überhören und mit einer einzigen Bewegung brachte ich alle zum Schweigen, hörte ich nun auch das typische Stöhnen der Infizierten. Noch mehr?`Verdammt nochmal!
>>Ihr bleibt hier, niemand verlässt den Raum, Marc, Du sorgst dafür<< befahl ich und lief mit großen Schritten los, wobei ich Marco eine Waffe abnahm und sie für mich selbst durch lud, während ich die Tür mit der Schulter aufstieß.

Tbc.: Marktplatz

cf: Marktmitte

Leicht nickte ich an seiner Seite, wusste ich wer er war. Wie schon gesagt, wer kannte diesen man nicht? Da er sich jedoch nur mit Vornamen vorstellte ging ich fast davon aus, dass ich du zu ihm sagen, durfte auch wenn ich es vermutlich nicht tun würde. Immerhin war er der Leiter dieses Ganzen und meine Eltern haben mich Manieren beigebrachte, die ich auch nicht so einfach aufgeben wollte. Für den Moment jedoch vernachlässigte ich sie und nachdem ich auf der Theke saß, ärgerte ich mich schon fast darüber. ICh mied die Blicke der Anderen, wobei eine Frau, ich glaube Joline hieß sie, habe ich sie schon ein Mal gesehen, deutlich ihre Augenbraue nach oben zog, als Marco mit mir hineingekommen war. Kurz huschte über ihre Lippen ein leichtes Schmunzeln, doch sagte sie nichts dazu. Meine Aufmerksamkeit wurde eh gerade abgelenkt, als er mit dem Tuch meine Schürfwunden behandelte. Es brannte höllisch, doch biss ich einfach nur die Zähne zusammen.
>>Ich....Nein...<<
Eigentlich wollte ich ihm sagen, dass ich schon noch wo hin konnte, doch das wäre gelogen. Und ihn anlügen wollte ich dann auch nicht.

In Marcos Augen brannte Wut und ich war mir sicher, dass er kurz davor stand, diesem vorlauten Man sein Mundwerk zu stopfen, als e aufhorchte.
Das Kinderrufen war nicht zu überhören.
Kurze Zeit später stand Sanders schon und hatte mir meine Waffe abgenommen. Auf seinen Befehl hin salutierte ich kurz und machte ihm Platz, damit er nach draußen konnte.
Anschließend schloss ich die Tür wieder.
Stille breitete sich in der Bar aus.
"Wie geht es dir, Kahlan?", sprach ich nun das Mädchen an, welches ich zuvor am Tor eingesammelt hatte. Sie war etwas ins Abseits gewichen und schwieg die ganze Zeit schon.

Ich beobachtete das kleine Mädchen und verspürte einen Funken Mitleid mit ihr, als sie sagte, dass sie niemanden mehr hätte. Dass kleine Kinder in ihrem Alter so eine Scheiße erleben musste, das war schon mehr als traurig. Ich hatte kein besonders gutes Händchen für Kinder. Im Gegensatz zu Sanders, wie mir schien. Dass dieser Mann so... menschlich sein konnte. 
Ich lehnte meinen Arm auf dem Tresen ab und stützte den Kopf auf meiner Hand ab. Dieser Tag wurde und wurde einfach nicht besser und die Tatsache, dass wir immer noch hier drinnen fest saßen, war mehr als frustrierend.

Ich kochte vor Wut, doch als Sanders ein kleines Mädchen rettete, und mit ihr hineinkam, verpuffte diese Wut und ich musste ein lautes Lachen verkneifen. Er konnte ja richtig menschlich sein, dieses Arschloch. Und die kleine hatte schon viel erlebt, das sah man ihr an. "Na, wie heißt du Kleine?", fragte ich das Mädchen lächelnd und fügte hinzu: "Zu so später Stunde ist man doch nicht mehr auf den gottverlassenen Straßen."
"Sie wird nicht freiwillig draußen gewesen sein", bemerkte Claire fast schon düster, doch lächelte sie das Mädchen aufmunternd an und nickte ihrem Wolf zu, der nun auch das Mädchen neugierig beschnüffelte.

Wie zuvor ignorierte ich die Anderen zunächst und widmete mich stattdessen dem Mädchen. Leise seufzte ich auf, als sie meinte, sie könne nirgends hin. Was sollte ich mit ihr machen? Meine Soldaten hatten keine Zeit für sie und mir gefiel der Gedanke nicht, sie einfach irgendwo zu lassen. Innerlich verdrehte ich die Augen über mich selbst, doch war die Entscheidung in mir schon gefallen.
>>Gut... Du bleibst bei mir<< meinte ich daher mit autoritärer Stimme, fand ich zumindest etwas wieder zu mir. Danach erhob ich mich wieder und sah mich um. Scott strafte ich mit einem mehr als kalten Blick, schien dieser Idiot nicht einmal eins und eins zusammenzählen zu können und so einer wollte in meine Armee.
>>Ihr könnt das Gebäude vorerst verlassen, die Quarantänezone hingegen nicht. Meldet es den Soldaten, solltet ihr etwas auffälliges sehen und verdammt seht zu, dass ihr Euch nicht auch noch ansteckt... das würde mir grad noch fehlen<<
Das Letzte murmelte ich nur noch vor mich hin.

Kahlan

Stumm hatte ich die Szenerie beobachtet und das kleine Mädchen tat mir wirklich unglaublich leid, wobei ich mich auch fragte, was sie nur da Draußen erlebt hatte, was überhaupt dort vor sich ging. Schon wieder versank ich in meinen Gedanken, mein Blick ging ins Leere und so zuckte ich tatsächlich kurz zusammen, als Marc mich ansprach. Ich drehte mich zu ihm und versuchte mich irgendwie an einem Lächeln, was ziemlich kläglich endete.
>>Ich fühle mich wie in einem Alptraum aus dem ich nicht aufwachen kann....<< flüsterte ich, würde ich ihm im Moment wohl nicht vorschwindeln können.

Fast vorsichtig museterte ich weiterhin die Leute hier, die das selbe mit mir taten. Bei den Worten des Mannes sah ich zu ihm, um ihm meinen Namen zu nennen, doch dann wurde meine Miene ein wenig verhalten, fand ich diese Sachen nciht amüsant.
>>Blümchen flücken.<<
Murrte ich ein wenig bissig und voller irnoie, konnte ich es mir einfach nicht verkneifen. Man hatte mir respekt beigebracht, den ich den Älteren eigentlich auch immer entgegenbrachte, doch bei so einer dummen Frage, konnte ich dann nicht anders. Ich meine was dachte er denn bitteschön was ich da getan habe? Ich hatte meine Freunde verloren, meine Familie, die Leute die mich aufgenommen hatten. Dann diese Frage war zu viel und kurz biss ich mir auf die Lippen ,damit ich nicht wieder weinte. Als dann jedoch Marco meinte, dass ich bei ihm bleiben solle, sah ich ihn ei nwenig verwudert an, wollte erst protestieren, konnte ich das doch nicht annehmen, doch bei seinem befehlenden Ton schloss ich lieber meinen Mund und nickte zaghaft.
>>Danke.<<
Bedankte ich mich dennoch leise, auch wenn ich wusste, dass er es nicht hören wollte, aber bei dieser Sache konnte ich nicht anders.
Als Marco dann die Leute freigab!? erhob sich Joline vorsichtig von ihrem Stuhl, wobei sie sich leicht zusammenkrümmte, aber wieder sich aufrichtete. Was war mit ihr denn geschehen?
>>Okay Marco, du hast gewonnen.<<
Erklärte sie ihm, nachdem sie sich dicht zu ihm gestellt hatte, ohne ihn an zu sehen. Sie schien davon aus zu gehen das er wusste, was sie meinte. Ich selbst wusste es nicht, hörte dann aber auch weg, wollte ich nichts hören.
>>Komm mal her Kleine.<<
Konnte ich dann die andere Frau hören, die bei dem einen Mann mit den etwas längeren Haaren stand. Kurz sah ich noch zu Marco, doch schien es besser zu sein, wenn die Beiden sich alleine unterhielten, weswegen ich zu ihr hinging. Sie stellte sihc mir als Alice vor und untersuchte mich dann noch ein Mal gründlicher.

Es dauerte gar nicht lang, da kam Marco auch schon zurück und im Schlepptau hatte er ... ein kleines Mädchen.
Kurz blinzelte ich und zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Dieser Mann hatte viele Facetten und verschiedene Seiten, die er an den Tag legen konnte, das wusste ich schon. Immerhin kannte ich ihn bereits eine halbe Ewigkeit.
Kurz lächelte ich und schüttelte den Kopf, ehe mich die Stimme von Kahlan aus den Gedanken riss.
"Das kann ich verstehen. Genau genommen, ist es ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt."
Sie tat mir leid. So in eine unbekannte Welt gerissen, so einsam.

Immerhin wurden wir jetzt nicht mehr hier festgehalten. Das war zumindest schon mal etwas. 
Ich beobachtete die Kleine, wie sie auf Alice zu ging und rang mir ein sanftes Lächeln ihr gegenüber ab. Über ihre sarkastische Antwort Scott gegenüber musste ich dann doch lachen. Die Kleine wurde mir durchaus sympathisch in dem Moment. Dass Sanders sich der Kleinen annahm, überraschte mich ganz gewaltig. Wer hätte das gedacht? Ich hätte ja zugegeben eher damit gerechnet, dass er sich einen Teufel darum scheren würde, was aus dem kleinen Mädchen wurde. 
"Wie heißt du denn?", fragte ich die Kleine sanft, als sie bei Alice ankam.

Innerlich schmunzelte ich in mich hinein, als sie diesem Trampel eine passende Antwort gab. Dann schlich sich jedoch Mia wieder in meine Gedanken und ich hielt es nicht mehr aus. Sowieso machte ich mir immer schon so viele Gedanken um sie, doch nun gipfelte es sich ins unermessliche. Als Joline dann an mich heran trat, sah ich auf sie herunter und kurz zuckten meine Mundwinkel nach oben.
>>Ich denke das ist eine gute Entscheidung<< meinte ich leise, doch hörte man mir meine Freude mehr an, als mir lieb war.
>>Ihr wisst wie es weiter läuft<< meinte ich dann nur und nahm dann die kleine Hand des Mädchens in meine, welche beinahe darin verschwand. Kurz nickte ich der Ärztin zu, hatte sie durchaus die Sache hier beschleunigt, auch wenn ich mich nicht auf ihre Ergebnisse verlassen würde.
>>Ich muss zu Mia<< meinte ich dann nur zu Joline und ließ meinen Worten auch gleicht Taten folgen, indem ich ihren Oberarm ergriff und sie mit hinaus führte.
>>Wo ist sie?<< fragte ich einen meiner Soldaten, die schon Draußen warteten. Er würde wissen, wen ich meinte. Er nannte mir die Adresse und ich stellte fest, dass sie mir nichts sagte. Was machte sie da? Trotzdem machte ich mich auf den Weg, die Sorge trieb mich voran und das kleine Ding neben mir musste schon fast mit rennen, weswegen ich sie nach einigen Metern schlicht auf meine Seite hob und trug, dauerte mir das sonst zu lange.

Tbc.: Adrians Wohnung

Er freute sich also wirklich!? So ganz konnte ich mir das nicht glauben, auch wenn das Besitzergreifende zu ihm passte. Das hier jedoch hatte mir ziemlich deutlich gemacht, dass ich es nicht noch ein Mal erleben wollte und je öfters ich fremde empfang, umso eher passierte es mir und ich musste meine Schwester suchen....
Marco veruwnderte mich eh heute, als er dann auch noch die Kleine mit sich nahm ,aber irgendwie brachte mich das zum schmunzeln. Ehe ich mich jedoch versah wurde ich mit ihm mitgeschleift, ebenso wie die Kleine. Diese wurde kurzerhand von ihm hochgehoben, wäre sie sonst wieder gestürzt, lief der Mann viel zu schnell. Immerhin konnte ich noch mit ihm mithalten.

tbc: Adrians Haus

Ich sah ihnen nach, wie Sanders mit Joline und der Kleinen zur Tür hinaus verschwand.
Dann wandte ich mich an Alice.
"Wenn du möchtest, kannst du gern mit zu mir kommen...", begann ich vorsichtig und hoffte, dass sie das nicht falsch auffasste. "Ich meine, nach dieser Sache könnte ich mir schöneres vorstellen, als hier über Nacht allein zu bleiben." Ich zuckte leicht lächelnd mit den Schultern. Außerdem wäre ihre Gesellschaft nicht gerade unangenehm, sprach ich das jedoch nicht aus. 
"Außerdem hast du bestimmt Hunger.", lud ich sie dann schließlich lächelnd ein und wandte mich auch schon Richtung Tür, gespannt, ob sie mir folgen würde.

tbc: Baracke A

Was für ein Tag. Diesen Verlauf hätte ich auch nicht vorrausahnen können. Jetzt verschwand Sanders auch schon wieder, wobei ich ihn eigentlich noch etwas hätte fragen wollen, doch sah ich selbst ein, dass ich das lieber verschob. Jetzt jedoch sah ich etwas verwundert zu Leo bei seinem Angebot. Ein wenig war ich hin und her gerissen, doch hatte er recht. Irgendwie wollte ich jetzt nur ungern hier bleiben, weswegen ich langsam nickte.
>>Das ist sehr nett von dir.<<
Lächelte ich ihn an und folgte ihm dann hinaus, wobei ich meine Sachen wieder zusammen kramte und die Tasche schulterte. Mit einem letzten leichten Lächeln zu den Anderen folgte ich Leo dann.

tbc: Baracke A

Der Haufen löste sich langsam auf, als sie fast schon pärchenweise die Bar verließen.
Mein Blick fiel wieder auf Kahlan, die noch immer abseits stand und dem Trubel nachschaute, der sich jetzt aufgelöst hatte. Nur die Barkeeperin war noch hier und sie machte nicht den Anschein das zu änder.
"Na komm, lass uns einen kleinen Spaziergang machen.", sagte ich zu Kahlan und hielt ihr die Tür offen. Ein bisschen frische Luft konnte einen auf andere Gedanken bringen. "Möchtest du etwas essen oder trinken?", fragte ich sie einfach schlicht und würde ihr dann ihren Wunsch auf dem Marktplatz erfüllen.

Alle verließen dann wohl die Bar, vielleicht sollte ich auch gehen. Ich berührte bereits den Türgriff, als ein lauter Schrei mit inne halten lies, keine Sekunde später knurrte und bellte Okami. "Zombies", war das einzige was ich von Claire noch hörte, ehe sie mir die Tür aus der Hand riss und auf den Marktplatz stürmte, ich folgte ihr sofort...
tbc Marktplatz

Ich war mir nicht sicher, ob es mir durch das Leeren der Bar besser oder schlechter ging. Dadurch rückte der immer noch leicht zu sehende Blutfleck mehr in den Vordergrund und es war, als würden die Wände langsam anfangen auf mich zu zukommen. Was war nur los mit mir? Stand ich immer noch unter Schock oder hing es mit der Amnesie zusammen? So unglaublich viele Fragen hallten durch meinen Kopf, verursachten einen unerträglichen Lärm und ich verspürte tatsächlich das Bedürfnis, meine Hände über die Ohren zu legen, doch riss mich Marc zum Glück zurück in die Wirklichkeit. Mein Herz klopfte etwas zu schnell, mein Atem ging ein wenig zu schwer, als ich zu ihm hoch sah. Natürlich hatte ich keinen Hunger, doch ich wollte raus aus diesem Raum, weg von diesem greifbaren Horror den ich nicht verstand.
>>Ein Spaziergang wäre gut... danke<< antwortete ich leise und schämte mich für mein schwaches Verhalten, war es eigentlich nicht meine Art. Schüchtern, zurückhaltend, ja... aber nicht das.

Tbc.: Marktplatz