die Bar

Mir bleib es nicht verborgen, dass sie nicht darüber reden wollte. Ihre Antwort kam schnell und sie winkte uns mit einer Gestik der Hände ab.
"Ja, das kann ich verstehen. Aber du kannst immer zu mir kommen, wenn dich etwas bedrückt.", erwiderte ich und wollte jetzt auch nicht weiter drängen. Sie würde es uns erzählen, wenn sie es wollte.

Auch den anderen war mittlerweile aufgefallen, dass Alice etwas beschäftigte und ich war überrascht von der Anteilnahme - oder war es doch eher nur Neugier? - der anderen, hatte ich sonst bisher eher das Gefühl, dass hier galt: Jeder für sich selbst. Wobei das sicher nicht nur hier in Renisus gelten würde. 
"Dass du müde von der Reise bist, kann ich mir vorstellen. Wenn du erstmal wieder in nem richtigen Bett geschlafen hast, sieht die Welt morgen schon wieder ein kleines bisschen anders aus.", sagte ich lächelnd - wobei ich mir ziemlicher sicher war, dass das nicht stimmte.

"Sie wird nicht besser aussehen", kommentierte ich Leo´s Ansicht nach dem Schlafen. "Man ist wacher, nimmte die Umwelt besser wahr und somit auch das irreale Leben, das hier drinnen geführt wird. Erst mit jedem weiteren, wirklich toten Zombie wird die Welt besser aussehen." Ich blickte in mein Glas, fragte mich, wie viele dieser Untoter ich bereits getötet hatte. "Da kann ich Claire nur zu stimmen! Solange die da draußen sind, werden wir uns nicht richtig frei bewegen können", stimmte mir Scott zu, was mich leicht verwundert die Augenbraue hoch ziehen lies. Sogar Okami schien mit den Kopf zu nicken, auch wenn er aufmunternd Alice anstubste. Er war wirklich zu viel Hund inzwischen geworden.

Cf.: Bar, Zimmer 1

Ich ging aus dem Zimmer raus und sah kurz zu dem Mann, der schon wieder vor ihrer Tür wartete. Am liebsten hätte ich seinen Kopf gegen die Wand geschmettert, nur damit er nicht in diesen Raum kam, erst recht als er auch noch etwas vor mir zurück wich. Feigling.
Mein Blick wurde wieder kühl und mit bedachten Schritten lief ich die Treppe wieder nach unten in den Hauptraum, wobei ich mir noch einmal die etwas feuchten Haare zurück strich. Ich sah in die Bar und erfasste die anwesenden Personen. Ach nein, die beiden Clowns von heute Nachmittag waren ja auch da. Wie immer kannte ich die Bewohner von Renisus, doch wieder entdeckte ich ein neues Gesicht. Kurz sah ich sie an, prägte mir ihr Gesicht ein und ging dann ohne ein Wort zur Theke, wo ich mich hin setzte. Warum blieb ich überhaupt hier? Ich hasste es, so zwischen den normalen Bürgern zu sitzen. Nicht weil ich mir nicht zu fein dazu war, sondern weil mir entweder störendes Schweigend entgegen wehte oder nervige Kommentare.
>>Wasser<< meinte ich nur zu Miko, ja ich kannte auch ihre Namen. Ihren sowieso, hatte sie sich ja meiner Schwester angenommen. Mein Blick ging etwas nachdenklich gerade aus, kreisten meine Gedanken noch um Joline.

cf: Zimmer 1

Leicht nach vorne gekrümmt, schmerzte mein Rücken höllisch, stolperte ich ins Innere der Bar, während ich die Schritte von dem Kerl hinter mir hörte. Was zur Hölle war nur in ihn gefahren und warum nur hatte ich es nicht eher bemerkt? Vermutlich hatte Marco mich viel z usehr aus dem Konzept gebracht mit seinem dummen Kuss, dass ich einfach nicht aufmerksam genug gewesen war. Wie dem auch sei, stolperte ich die letzten Stufen hinunter, als der Kerl mich wieder bei den Haaren zu fassen bekam und landete auf dem Boden, vor den Füßen der anderen. Mit fest zusammengebissenen Zähnen, wollte ich mich wieder aufrappeln und vor diesem Idioten zurückweichen, holte er schon wieder aus. Gott, ich konnte dabei die eitrigen Psteln an seinem Hals sehen. ER war infiziert und das Virus schien ihm seinen Verstand zu rauben.

Auf mein Wasser wartend und vor mich hin grübelnd wurde ich unsanft aus meinen Gedanken gerissen, als Joline plötzlich die Treppe herunter gestolpert kam. Ich hob den Kopf und mit geübtem Blick erfasste ich die Situation in Bruchteilen einer Sekunde und sprang auf, noch bevor jemand den kleinen Finger rühren konnte. Mein Blick wurde eiskalt, als der Kerl die junge Frau zu Boden warf und auch noch zum Schlag ausholte. Schon war ich neben ihm und griff seine Faust aus der Luft, nur um sie mit einem Ruck herum zu drehen, sodass sein Gelenk unter deutlichem Knacken nachgab und brach.
>>So etwas dulde ich nicht in meiner Stadt<>>Verdammt<< fluchte ich auf und warf ihn zu Boden, direkt vor die Nase des Hundes.
>>Dein Einsatz Kleiner<< sagte ich leise zu dem Hund, war er selbst mir bekannt und beugte mich dann zu Jolie herunter, um sie auf meine Arme zu heben, wobei ich auf ihre Wunden achtete.
>>Der Kerl ist infiziert, los zurück!<< befahl ich und war voll in meiner Rolle als Führer und Beschützer dieser Menschen. Ich setzte Joline vorsichtig auf den äußersten Barhocker und packte dann die Barkeeperin und vor allem die Neue, um sie ebenfalls zurück zu ziehen, direkt gefolgt von Claire. Danach griff ich nach Scott und nahm ihm seine Waffe weg, war sie mir durchaus aufgefallen, denn ich war ja nicht blind. Die beiden Grünschnäbel sollten ihren Worten Taten folgen lassen und selbst zusehen wie sie weg kamen, wobei ich mich nun vor die Anderen stellte und die Waffe auf den Infizierten richtete, denn in meiner Nähe würde ich keinen Bürger verlieren.

"Kleiner?!", knurrte ich Sanders an. Okami war kein kleines Schoßhündchen, was man alleine schon daran sah, wie er mit zurückgezogenen Lefzen knurrte und bereit war zuzuschlagen. Ich gab ein leises knurren von mir, das ihm zeigte, dass er ran durfte. Also sprang Okami auf den Infizierten Mann, er kannte den Geruch schon lange, und versuchte an ihn ranzukommen, doch auf dem Rücken war das nicht so leicht. "Lass mich", seufzte ich auf, zog mein Schwert und durchtrennte mit einem gezielten Schlag den Hals.
Scott
"Was soll der Mist?!", blaffte ich Sanders an, der die Frauen großkotzig wie er war, beschützte und mir einfach die WAffe abnahm. Der Infizierte war ohnehin Geschichte nach Okami und vorallem Claire, die das nicht zum ersten Mal tat. "Wie kam der Scheißer hier überhaupt rein?", fuhr ich dann SAnders auch schon an.

Sanders war gerade die Treppe heruntergekommen und hatte an der Theke ein Wasser bestellt, als das Chaos unglaublich schnell seinen Lauf nahm.
Ich hatte nach einem frischen Glas gegriffen, was ich gerade mit dem Wasser füllen wollte, als Joline die Treppe regelrecht runterstolperte.
Gefolgt von ... ja.
Das Glas rutschte mir aus den Fingern und zerbrach mit einem Klirren in tausend kleine Scherben. Ein Schreckenslaut rutschte über meine Lippen und ehe ich mich versah, war Sanders aufgesprungen und hatte uns vor der Gefahr abgeschirmt.
"Oh mein Gott!", kam es über meine Lippen.

Mir schwirrte der Kopf, während ich versuchte dem Schmerz Herr zu werden, was gerade nicht so eifnach war. Als Sanders ich dann hoch hob, konnte ich ein leises Wimmern nicht unterdrücken, doch biss ich einfach wieder die Zähne aufeinander. Ich lies mich von ihm zum Hoker tragen, um mich dort an der Theke fest zu halten, dait ich nicht hinunter fiel. Angespannt besah ich mir den Angriff des Infizierten, der sich mit einem wütenden Aufschrei währen wollte, griff Wolf und Claire ebenso unnachsichtig wie mich an. Scotts Frage war berechtigt, doch war das jetzt meine gerinsgte Sorge konnte ich gerade nicht fassen, dass den Leuten das jetzt auch nicht recht war, dass Sanders sich in die Schusslinie warf. Sollten sie doch froh sein, wenn er den Hals riskierte, doch mir gefiel das gerade garnicht, dass er das tat. Nein, ich wunderte mich jetzt nicht darüber.

Als die zwei die Treppe herunter kamen, ging auf einmal alles drunter und drüber, als dieser Mann, ein Infizierter, in der Bar auftauchte.
Aber ehe ich mich versah, hatte sich Claire bereits um dieses Vieh gekümmert und blaffte Sanders auch schon an, wie er überhaupt hier reingekommen war. 
Gleiche Frage hatte ich mir auch gestellt. Aber eine noch viel wichtigere Sache brannte mir auf der Zunge: "Wenn einer hier irgendwie reingekommen ist, dann gibt es möglicherweise auch noch mehr." 
Hätte man uns unsere Waffen nicht abgenommen, würden wir jetzt hier nicht so hilflos rumstehen müssen. Diese Tatsache störte mich gerade am meisten. Ebenso, dass Sanders jetzt hier den Helden spielte. "Wenn du schon nicht dafür Sorge tragen kannst, dass diese Biester hier nicht reinkommen, dann lass den Leuten gefälligst ihre Waffen, damit sie sich selbst verteidigen können.", fuhr ich Sanders an. Eigentlich war das nicht ganz fair ihm gegenüber, das wusste ich.

Konnten diese Idioten nicht einmal ihre Klappen halten?
>>Wiederholt nicht Dinge die offensichtlich sind<< knurrte ich, drehte die Waffe einmal in meiner Hand und rammte sie dann förmlich gegen die Brust von diesem Scott, sodass er einen Schritt zurück taumelte.
>>Hier hast Du sie und jetzt hört auf mich zu nerven<<
Ich zog mein Funkgerät hervor, welches nur für Notfälle genutzt wurde und rief meine Soldaten hinzu.
>>Absoluter Einlassstopp, patrouilliert in der gesamten Stadt und jeder Verdächtige wird zum Test gebracht. Schickt ein Team her und sorgt dafür das keine Panik ausbricht. Sofort!<< gab ich meine Befehle und sah dann die Männer kalt an.
>>Ihr mit Waffen wärt sicherlich noch schlimmer als die Infizierten und wenn ich wüsste wie sie herein kommen, dann hätte ich schon etwas dagegen getan. Habt ihr sonst noch irgendwelche schlauen Dinge zu sagen, die nicht offensichtlich sind und eigentlich nicht noch einmal erwähnt werden müssen? Nein? Dann geht mir nicht auf die Nerven<< wies ich sie zurecht und ging um die Bar herum, um eine Flasche Wodka aus dem Regal zu nehmen. Ich konnte es absolut nicht ausstehen, wenn jemand solche sinnlosen Kommentare von sich gab, die absolut niemandem etwas nützten und nur die Luft verschwendeten. Doch ignorierte ich es lieber, nahm ein frischen Tuch und trat hinter Joline, wobei ich den Stoff mit dem Alkohol tränkte.
>>Das wird brennen<< murmelte ich nur und begann dann ihre Wunden zu desinfizieren.
>>Niemand verlässt den Raum. Ist sonst noch jemand verletzt?<< fragte ich, wobei meine Stimme wieder kühl und ruhig war, musste ich hier den Überblick behalten und diese Vollpfosten machten es nicht einfacher.

Sanders lies mal wieder den Wohltäter raushängen, eigentlich hätte ich mich um Joline gekümmert, doch so, nahm auch ich ein Tuch mit alkohol und reinigte die Klinge meines Schwertes, Okami ging es recht gut, er schnüffelte etwas an dem Kopf herum. "Leo, Scott, ihr könnt ja den Toten unauffällig wegschaffen, ich nehme an, das liegt auf im Interesse von ihnen Sanders, oder?", die Jungs sollten sich lieber zusammenreisen, sie standen nur noch wenige Nervensekunden davor entfernt hockkant rausgeschmissen zu werden.
Scott
Ich verbiss mir ein Kommentar und nickte Claire nur zu, da hatte sie recht. Der Tote sollte lieber weggebracht werden, dennoch wäre es vielleicht besser, seiner Familie bescheid zu sagen, sovern er eine hatte. Fragend sah ich Leo an, ob er mit mir mit käme, ich kannte mich schließlich nicht aus. "Und wohin mit ihm, verdammt nochmal?" , fragte ich dann Claire also auch Sanders.

Leicht schüttelte ich bei diesem ganzen Hin und her den Kopf, konnte ich gerade einfach nicht begreifen ,dass die sich jetzt alle immer noch mit Sanders streiten wollen. Ich meine, wir hatten jetzt weiß Gott andere Probleme, als das Ego von einem Proleten und einem Milchreisbubie, der eh noch nicht sonderlich lange hier war. Genervt verdrehte ich jedoch nur die Augen, während ich einfach nur fest die Zähne zusammenbiss, schmerzte mein Rücken und meine Seite doch ganz gut.
>>Ja, ich weiß. Mach einfach.<<
Meinte ich nur zu Sanders und kniff die Augen zusammen, als das Tuch meine Wunden reinigte und sich der Alkohol in meine Wunde brannte. Ein paar Tränen lößten sich aus meinen Augenwinkel, doch das konnte ich jetzt auch nicht verhindern, denn so Schmerzresistent war ich dann auch nicht. Immerhin konnte ich mir ein Wimmern oder ähnliches verkneifen.
>>Wie wollt ihr bitte diesen Toten unbemerkt durch die Gegend transportieren. Seit doch nicht dumm. Ihr solltet Euch lieber selbst erst ein Mal durchchecken lassen.<<
Kommentierte ich das Ganze gepresst. Sicher war ich auhc nicht erpicht darauf mit einem toten Infizierten in einem Raum herumsitzen zu müssen, doch ihn jetzt durch die Stadt schleifen zu wollen, war blanker Unfuk. Die Leute waren jetzt auf de Weg nach hause, sprich die Straßen waren belebt.
>>Schafft ihn einfach nach hinten in die kleine Kammer, bis die Luft rein ist.<<
Schob ich noch nach, bevor ich mir irgendein Gejammer anhören durfte von wegen ich will nicht dass er hier im Raum bleibt etc.

Ich starrte auf die Leiche und musste die Situation erst noch verdauen. Das schnelle Handeln der Beteiligten hatte den Schaden verhindert und ich machte Sanders platz, sodass er an den Alkohol gelangen konnte. Schweigend kehrte ich danach die Scherben zusammen, damit sich nicht noch jemand daran verletzen konnte.
"Nun hört doch mal auf zu meckern. Durch das schnelle Handeln von Sanders konnte das Problem doch gelöst werden."
In diesem Punkt gingen die Meinungen wohl auseinander. Das mit den Waffen war ein Thema, aber was würde geschehen, wenn die Meute, die heute Mittag auf dem Marktplatz gestanden hatte, diese Waffen aus Wut für falsche Zwecke einsetzten.
"Ihr müsste das von zwei Seiten sehen."

Ich hatte keine Lust auf irgendeine Diskussion und verkniff mir somit jegliches Kommentar. Musste man Sanders zugute halten, dass er hier schnell gehandelt und die Situation unter Kontrolle gebracht hatte.
Ich nickte zu Joline, hatte sie Recht, dass es definitiv keine gute Idee wäre, jetzt diesen toten Infizierten durch die Stadt zu schleifen. Ich begab mich zu der Leiche und sah Scott an. "Hilf mir mal.", bat ich und packte den Toten dann schon an den Schultern, um ihn in Richtung der kleinen Kammer zu schleppen. "Ist das ein Bewohner von Renisus oder kommt der von draußen?", wandte ich gleichzeitig an Sanders, fragte ich mich, ob er früher oder später von möglichen Familienangehörigen vermisst werden würde.

Es war ausnahmsweise einmal ganz angenehm, dass ich mir nicht von allen sinnlose Dinge anhören musste und ich sah zu dem Infizierten, dann zu Leo.
>>Er ist vor zwei Tagen rein gekommen<< meinte ich nur und stellte den Alkohol weg, um dann Joline noch einmal zu mustern.
>>Du bist ja vielleicht doch zu etwas zu gebrauchen<< murmelte ich bezüglich Leo halb zu mir selbst und strich Joline dabei mit dem Daumen die Tränen von der Wange.
>>Er hat eine Schwester hier...<< begann ich stockte dann kurz.
>>Verdammt Mia<< murmelte ich und ganz kurz schlich sich tiefe Sorge in meinen Blick und ich sah zur Tür, doch auch ich musste hier bleiben, alles Andere wäre mehr als unverantwortlich gewesen. Leise knurrte ich auf und packte dann neben Leo den Infizierten, um ihn in die Kammer zu werfen, wohinter ich die Tür zuschlug. Wie konnte das passieren? Warum war er durch die Kontrollen gekommen? Auch wenn die Grünschnäbel es anders sehen mochten, in Renisus kam niemand ungesehen rein, dafür war die Mauer zu hoch und es gab auch definitiv keine Schlupflöcher, demnach konnte nur durch die Kontrolle gekommen sein.
>>Das Virus mutiert<< murmelte ich und merkte gar nicht, das ich laut dachte. Verdammt ich hatte befürchtet, dass genau das irgendwann passieren würde.
>>Scott mach die Tür zu<< befahl ich dann lieber, bevor noch jemand auf die Idee kam, hier rein zu kommen. Ich selbst begann lieber Jolines Rücken zu verbinden, während ich meine Gedanken um Mia verdrängte. Wo blieben meine Soldaten?

Ich beobachtete still wie sie alle zusammenarbeiteten und murmelte dann: "Selbst die Natur macht ihre Fehler. Es wird den DNA-Code geändert haben, um ihn weiter am Leben erhalten zu können, da die Menschen sich zurück zogen und somit keine Nahrung mehr übrig ist." Scott schloss inzwischen die Tür und sorgte sogar dafür, dass niemand hineinsehen konnte. "Ich sagte ja schon, dass sogar ich sah, wie sich Infizierte geradezu intelligent auf die Jagd machten...", bemerkte er und sah zur Tür, anscheinend war auch ihm inzwischen bewusst, wie gefährlich die Welt wurde.

Ich ließ mich noch von Marco verbinden, wobei ich nachdenklich auf den Boden starrte. Ich konnte nicht ganz verhindern, dass mein Herz noch immer etwas kröftiger schlug, immerhin hatte ich so etwas auch noch nicht erlebt. Als Marc mir dann jedoch mit dem Daumen die Tränen aus dem Gesicht wischte, brachte er mich schon wieder aus dem Konzept und wie vorhin sah ich ihn verwirrt an, wenn auch nicht ganz so stark wie nach dem Kuss.
>>Danke.<<
Murmelte ich dennoch, wobei mir die Sorge in seinem Blick nicht entging. Ich konnte mir auch gleich denken wem sie galt, ohne dass er es sagen hätte müssen.
>>Deine Schwester ist stärker als du glaubst, also mach dir nicht so viele Gedanken.<<
Beruhigte ich ihn leise, ohne dass es jemande mitbekam. Kurz legte ich meine Hand auf seine Schulter, schenkte ihm ein leichtes Lächeln, um dann lieber meinen Gedanken nach zu hängen, die mich in alle möglichen Richtungen führten.

cf. Wachposten

Gerade hatte ich den Jagdtrupp losgeschickt, da folgte wenig später schon ein weiterer Befehl per Funk.
Der Einlass der Flüchtigen sollte gestoppt werden und Patrouillen sollten die Stadt nach Verdächtigen durchkämmen.
Sofort hatte ich den Befehl zum Stopp gegeben und hörte noch das laute Geschrei der Leute, die außerhalb der Mauer standen.
Jetzt war ich auf dem Weg zur Bar und drei weitere Männer flankierten meine Seite, mit gezogener Waffe stieß ich die Tür auf und fand Sanders und die vorherigen Gäste an der Theke vor.
"Wo liegt das Problem?", fragte ich an Sanders gerichtet und ließ meine Waffe sinken, als ich keine Gefahr vernehmen konnte.
Eine der Bardamen war verletzt. Kahlan, das Mädchen welches ich zuvor hergebracht hatte, war nirgends zu sehen.

Leo
Kahlan/Sanders
Claire/Scott
Joline
Marc/Miko

Mutiert? Na großartig. Ich warf Scott einen kurzen Blick zu und zog dabei die Augenbrauen hoch. Er hatte also doch Recht gehabt, das mit den Infizierten irgendwas nicht stimmte. Aber spielte das jetzt auch keine Rolle, könnten wir da eh nichts dran ändern, sondern uns lediglich den Bedingungen so gut es eben ging anpassen. 
Als dieser Mann mit den zwei anderen Männern zur Tür rein kam und fragte, wo das Problem sei, hätte ich beinahe die Augen verdreht. Blöde Frage. 
Ich mischte mich nicht ein, sondern begab mich an Alice' Seite. "Alles okay?", fragte ich sie, sah man ihr den Schrecken doch etwas an. "Das nenn' ich mal ein Willkommen hier, was?", murmelte ich ihr zu, während ich die Situation weiter verfolgte.

Cf.: Zimmer 4

Ich war tatsächlich in dem ruhigen Raum ein wenig weggenickt, hatte das Ganze doch sehr an meinen Nerven gezerrt. Plötzlich drangen jedoch laute Geräusche in den Raum und ich schreckte hoch. Verwirrt sah ich mich um und kam dann die Treppe hinunter, nur um immer langsamer zu werden. Mir wich jegliche Farbe aus dem Gesicht, als ich die Blutlache auf dem Boden sah und erst als zweites sah ich den Raum voller Menschen. Marc war auch wieder da und es war nicht schwer zu erkennen, dass etwas passiert war. Der Mann bei der schwarzhaarigen Barkeeperin sah gerade zu ihr und seufzte leise auf.
>>Ich hoffe Du hast recht<< murmelte er und sah dann zu mir.
>>Komm da weg Mädchen<< knurrte er mich schon fast an und verschreckt kam ich dem Befehl nach, stellte mich zögerlich zu den Anderen, wusste ich nicht wohin jetzt oder was überhaupt los war.
>>Ein Infizierter ist hier herein kommen<< erklärte er Marc knapp und ich sollte wohl entsetzt sein, doch konnte ich nicht recht begreifen, was es überhaupt zu bedeuten hatte.
>>Schickt die Ärzte her<< befahl er dann zwei der Männer bei Marc, welche nickten und sich auf den Weg machten.
>>Für Dich gilt auch, das Du hier bleibst<< meinte er dann zu mir und seine Stimme duldete keine Widerworte, doch bei seiner Art hätte ich so oder so gefügig genickt, was recht knapp ausfiel, während mir das Herz in den Hals schlug. Er schien noch mehr sagen zu wollen, doch begann da sein Funkgerät zu knacken und eine Mädchenstimme war verzerrt zu hören. Sofort riss er das Gerät hoch und drehte sich etwas weg.
>>Mia? Verdammt Kleine, wo bist Du? Ist alles in Ordnung? Ich will das Du nicht nach Draußen gehst, hörst Du? Bist Du alleine?<< überhäufte er das Gerät mit Fragen und recht deutlich war seine Sorge zu hören.
>>Was... hat das hier zu bedeuten?<< fragte ich mich dann flüsternd zu fragen und drückte mich etwas an die Wand, wollte ich niemandem im Weg stehen. Eigentlich erwartete ich nicht einmal eine Antwort, waren alle offensichtlich mit ihren Gedanken wo anders und es störte mich unglaublich nicht zu wissen, was anscheinend alle Anderen wussten.

Langsam wurde es ziemlich Chaotisch hier, da kam auch schon wer neues herunter und sah leicht verwirrt aus. Okami hatte sich inziwschen beruhigt, war der Feind elemeniert. Daher trabte der Wolf zu dem Mädchen und beschnüffelte es neugierig. Ich selber setzte mich in eine Ecke, schloss die Augen und verbannte die Hecktig aus meinem Inneren. Jetzt brauchte ohnehin niemand mich, von daher mischte ich mich auch nicht ein.
Scott
Das war richtig ungewohnt, dass Sanders auch mal so besorgt, so menschlich aussehen konnte. Aber weitere diskosionen, vermied ich lieber. Stattdessen schnappte ich mir Lappen und Alkohol und wischte den Boden damit, sicher war sicher und alkohol das effektifste mittel das es im moment gab...

Das ganze Cahos kam ziemlich plötzlich, wenn auch nicht unbedingt überraschend. Ich hatte mich einfach aus der Ziellinie geschoben und mir das ganze angesehen. Das war also Sanders, der ziemlich grimmig wirkte. Nachdenklich blickte ich den Infizierten nach, als er in der Kammer verschwand. Er führte mir immer wieder vor Augen was ich eigentlich gerade biegen wollte. Nun nicht nur er, sondern jeder Infizierte in der Stadt.
>>Ja, alles gut.<<
Lächelte ich Leo an ,als er zu mir trar.
>>Damit hätte ich nicht gerechnet. Vor allem muss ich so noch länger warten ihn zu fragen.<<
Schmunzelte ich schief, auch wenn es mehr gequält war. Die verletzte Frau, Joline hieß die glaube ich, blieb auf dem Barhocker sitzen, schien sie auch nicht unbedingt in der Verfassung zu sein zu stehen und sah Sanders nachdenklich an. Offensichtlich war zwischen den Beiden noch mehr vorgefallen. Als dieser dann nach den Ärzten schickte, dachte ich dass dies mein Stichwort war, weswegen ich mich dann doch nach vorne wagte.
>>Ich bin Ärztin.<<
Erklärte ich ihm, war mir bewusst, dass er unser Blut untersuchen lassen wollte, doch das konnte ich selbst auch machen. Er wollte sicherlich zu dieser Mia oder etas anderes machen. Da ich schon hier war, war das auch kein Thema.

Meine Miene blieb ungerührt, doch mein Inneres rumorte.
Ein Infizierter ... hier in der Stadt?!
Das war schlecht ... nein, schlimmer als 'schlecht'.
Mein Blick war nachdenklich, als ich mir darüber den Kopf zerbrach, wie er hatte hier rein kommen können. Ungesehen, versteht sich.
Kahlan stand in der Treppe und starrte auf die Blutlache davor.
Wenigstens ging es ihr gut.
Ich blieb in der Tür stehen, während meine mitgebrachten Männer hastig dem Befehl von Sanders folge leisteten und sich auf den Weg machten.
"Scheiße.", murmelte ich nun doch leise, verspätet, aber ich musste meinem Ärger Luft machen. Nun kam auch ich näher an die Theke ran. Soweit schien es der Gruppe gut zu gehen, bis auf der Bardame und ich betete, dass niemand mit positivem Ergebnis aus diesem Zustand herauskam.