Happy Birthday

Seit Wochen schon hatte ich mir Gedanken über diesen Tag gemacht, und wie ich ihn am Besten gestalten konnte.
Mia's Geburtstag.
Beiläufig hatte sie mir davon erzählt, dass sie sich etwas Normalität wünschte.
Schwierig etwas zu finden, zu dieser heutigen Zeit. Sicherlich hatte ihr Bruder auch etwas für sie geplant, doch so lange er mit organisatorischen Dingen beschäftigt war, konnte ich ungehindert mit ihr den Tag verbringen.

Die Idee war einfach.
Etwas normales zu finden war schwierig, dich letztendlich war mir die rettende Idee gekommen.
Es brachte ein gewisses Risiko mit sich, doch nach langem hin und her überlegen entschloss ich mich dazu, es zu versuchen.
Mit etwas Glück, kamen wir ohne weitere Zwischenfälle heile an.

Ruhig blieb ich an einem der Stände stehen und wuselte mich durch die angebotene Ware, während ich auf Mia wartete.
Wir hatten uns gegen Mittag zu einem Treffen auf dem Platz geeinigt und ich war mal wieder viel zu früh dran.

Eigentlich wollte ich keine große Sache daraus machen, hatte sogar schon fast gehofft Marco würde es vergessen, doch natürlich tat er es nicht. Adrian wusste es auch nur durch Zufall, ebenso wie Alea, doch vor den Anderen konnte ich es zum Glück verheimlichen. Für mich war mein Geburstag noch nie ein Grund zum feiern gewesen, hatte ich es auch nie gegkonnt und in dieser Zeit fühlte es sich irgendwie falsch an zu feiern. Daher hatte ich allen eingebläut, dass ich einfach normal weiter machen wollte, auch enn ich mir irgendwie schon fast wünschte, dass der Geburstag mal wirklich normal ausfallen würde. Immerhin....
Nein ich wollte jetzt nicht davon anfangen, schob lieber diese Gedanken beiseite und schummelte mich an den Wachen von MArco vorbei, wollte ich mich mit Adrian treffen. Zwar wusste ich, dass ich den Blicken nicht auf ewig entkommen konnte, aber auch nur ein paar Momente waren mir recht. Ich hatte es aufgegeben Marco darum zu bitten, dass er seinen Männern befehlen sollte mich in Ruhe zu lassen, aber er meinte es ja nur gut, weswegen ich ihn gewehren lies. Da er aber auf Adrian nicht gut zu sprechen war, auch wenn ich irgendwie noch mal die Hoffnung hatte, dass er seine Meinung noch einmal ändern würde.
>>Hey....entschuldige ich glaube ich bin zu spät.<<
Lief ich etwas schneller auf Adrian zu, wobei sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen legte, welches ich igrendwie immer bei ihm hatte. Es ärgerte mich schon selbst, war es fast nur noch peinlich.

>>Hey....entschuldige ich glaube ich bin zu spät.<<

- sprach mich jemand von hinten an und ich erkannte sie direkt an ihrer Stimme. Somit hatte sie es also geschafft, den Wachleuten ihres Bruders zu entkommen.
Ich drehte mich zu ihr um und lächelte sie warm an.

"Quatsch. Ich bin mal wieder zu früh."
Immerhin hatte ich die Zeit gehabt, durch die verschiedenen Stände zu schauen und mit einer Handbewegung deutete ich ihr an, dass sie sich mit dem Rücken zu mir drehen sollte und ich legte ihr eine silberne Kette um den Hals, dessen Anhänger einen mystischen Mond beschrieb. Er leuchtete Blau im Sonnenlicht und hatte genau die passende Größe, um nicht völlig übertrieben zu wirken.

Ebenso warm lächelte ich zurück, um dann endlich bei ihm an zu kommen, wobei ich erst einmal meinen Atem wieder einfing, war ich etwas schneller gelaufen, auch damit man so spät wie möglich meine Abwesenheit bemerkte. Allerdings sah ich recht schnell verwundert zu ihm auf, als er mir andeutete, dass ich mich umdrehen sollte, doch leistete ich dem gleich folgte und drehte ihm den Rücken zu.
>>Was hast du vor?<<
Lachte ich leise, als ich schon etwas kaltes um meinen Hals spüren konnte. Verwundert sah ich hinunter und sah auf die feine Kette und den ebenso fein gearbeiteten Anhänger, der leicht im Sonnenlicht schon fast zu leuchten schien.
>>Adrian....Die ist wunderschön.<<
Hauchte ich mit einem warmen Lächeln, wobei meine Fingerspitzen leicht den Anhänger berührten. Weiterhin lächelnd drehte ich mich wieder zu ihm um, sodass ich ihn in die Arme schließen konnte.
>>Danke!<<
Das war wirklich nicht nötig gewesen und dennoch konnte ich nicht verhindern, dass mich diese Gester mehr als nur freute, vor allem da sie von ihm kam.

Sanft befestigte ich die Kette und blickte ihr über die Schultern um mich zu vergewissern, dass sie perfekt saß.
Eine Kleinigkeit wollte ich ihr schenken und dieser Anhänger war mir direkt ins Auge gesprungen. Ich fand ihn passend und das Blau war einfach genau ihre Farbe.

"Sie steht dir wirklich ausgezeichnet.", erwiderte ich zustimmen und drehte sie sanft wieder zu mir um, sodass ich sie direkt ansehen konnte.
Sanft strich ich ihr eine Haarsträhne hinter die Ohren und freute mich wirklich, dass sie sich an diesem Tag, ihrem Tag, hatte loseisen können.
So stand meinem Plan nichts im Wege.

"Wie sieht es aus, hast du Lust auf einen Ausflug?"

>>Danke.<<
Lächelte ich leicht verlegen bei seinem Kompliment, wobei ich kurz meinen Blick senkte und dann wieder zu ihm auf sah, als er mir die Strähne hinters Ohr strich, worauf mein Magen mal wieder einen tiefen Sturzflug ins Leere machte. So etwas schaffte aber auch nur er in mir hervor zu rufen, konnte ich mir einfach nicht helfen. Es war mir jedoch nie unangenehm, stattdessen hinterließ diese sanfte Berührung dort wo sie meine Haut berührte ein leichtes Kribbeln.
>>Einen Ausflug?<<
Kam es jedoch verwundert von mir und riss mich somit aus meinen Gedanken, die mir eh nur Kopfschmerzen berieten würden, denn vermutlich sollte ich nicht so in seiner Nähe fühlen, aber....aber ich befürchtete, dass ich mich vollkommen an ihm verloren hatte.
>>Ich meine....ich würde gerne mit dir kommen, aber wohin? Nicht das du schon wieder Ärger bekommst.<<
Zog ich meine Augenbrauen besorgt zusammen, würde ich es nicht noch mal ertragen, wenn Marco ihn so zur Schnecke machte, wie das eine Mal.

>>Ich meine....ich würde gerne mit dir kommen, aber wohin? Nicht das du schon wieder Ärger bekommst.<<

Beim letzten Mal waren wir unvorbereitet gewesen, dass musste ich zugeben. Ihr Bruder hatte jedes Recht besessen, mir wörtlich die Hölle heiß zu machen und ich war froh, nicht mehr so intensiv unter seiner Kontrolle zu stehen, doch lange hatte ich mir den Weg überlegt, wo wir am Wenigsten auf Zombies treffen würde.
Außerdem war ich die Strecke in den letzten Tagen einige Male abgelaufen um den Fehler, den ich begangen hatte, nicht noch einmal zu wiederholen.
Noch einmal wollte ich sie nicht in Gefahr bringen.

"Keine Sorge. Ich habe Vorkehrungen getroffen. Die Strecke ist weitgehend sicher und so lange ist der Fußmarsch auch nicht."
Es war schwer gewesen, den Weg zur Farm anzutreten, doch man musste sich der Vergangenheit stellen. Vor ihr wegzulaufen brachte einen nicht weiter.

"Aber natürlich kannst du auch 'Nein' sagen, das weißt du, oder?"
Ihre Meinung zählte und ich würde sie garantiert zu nichts zwingen, niemals.

Sollte ich es wirklich zulassen, dass es erneut Riskio lief schief zu laufen? Was wenn MArco schon wieder davon erfuhr? Ich wollte einfach nicht, dass Adrian wieder Ärger bekam oder schlimmeres, hatte mein Bruder immerhin deutlich gemacht, was beim nächsten Mal passieren würde. Wiederum aber wollte ich gerne mit ihm alleine sein, das konnte ich nicht leugnen, weswegen ich leicht nickte, als er mir versicherte, dass er alles schon kontroliert hatte.
>>Ja ich weiß.<<
Lächelte ich ihn beruhigend an, wusste ich ganz genau, dass ich bei ihm sein konnte wie ich eben war und auch sagen konnte, was ich dachte.
>>Ich sage aber ja.<<
Fügte ich mit einem leicht vorfreudigen Lächeln an, denn verdammt noch mal, ich wollte mir das hier irgendwie nicht von meinem Bruder versauen lassen, egal welche Gründe er haben mochte. Adrian hatte mir den Kopf verdreht, das brauchet ich vor mir nicht mehr zu leugnen, weswegen ich jede Minute mit ihm genoss und wenn ich nur so ein wenig mit ihm alleine sein konnte....
Was aber war wenn Adrian einfach nur nett sein wollte? Ich war einfach viel zu unsicher was dies betraf, weswegen ich wohl eher nein sagen sollte, aber mein Herz wehrte sich dagegen.

Fast schon hatte ich mir einer Absage gerechnet, als sie mich unsicher anschaute und vermutlich gingen ihr gerade tausend Gründe durch den Kopf, wieso genau sie 'Nein' sagen sollte.
Verdammt, ja, ich würde es verstehen.
Das letzte Mal war schon wirklich viel zu knapp für meinen Geschmack gewesen.
Doch sie willigte ein und desto erfreuter war mein Lächeln.
Mit einem kurzen Blick in die nähere Umgebung, nahm ich sanft ihre Hand und zog sie mit mir, weg vom Marktplatz.
Trotz all meinen Sorgen, hatte ihr Bruder den geheimen Ausgang, den wir benutzt hatten, nicht ausfindig machen können und auch jetzt würde das unser Weg sein.
Wir mussten lediglich die Mauer passieren.

"Bist du bereit?", fragte ich sie, als wir vor dem altbekannten Kanalisationseingang standen.

Schon wieder schickte seine Berührung ein angenehmes Kribbeln durch meinen Körper, als er meine Hand so sanft in seine nahm. Das musste endlich aufhören, durfte ich nicht immer so reagieren wenn er mir näher kam. Irgendwann würde es peinlich werden, das sah ich schon kommen. Daher schob ich mal wieder die drohenden Gedanken beiseite und folgte ihm wieder zur Kanalisation.
>>Bereit, wenn du es bist.<<
Versicherte ich ihm, mit einem schiefen Lächeln, um dann wieder tief Luft zu holen und ihm erneut hinunter durch das stinkende Roh zu folgen. Wenn es nur einen anderen Weg geben würde.... Oh Marco würde mich umbringen, wenn er das hier heraus fand. Irgendwie nagte doch das schlechte Gewissen an mir, hatte ich ihm ja eigentlich versprochen ,dass ich mich nicht mehr in Gefahr brachte, doch ich konnte meine Neugierde auch nicht einfach beiseite schieben. Also folgte ich Adrian weiter, bis wir wieder oben waren und außerhalb Renisus, gespannt wo es überhaupt hingehen sollte.

Der entscheidene Unterschied bei diesem Ausflug lag an der Location.
Dieses Mal gab es kein überfülltes Einkaufszentrum, wo sich die meisten Menschen hin zurückgezogen hatte.
Der Weg führte uns direkt in die offenen Felder,
Wie auch schon zuvor ging ich voraus, führte sie hinter mir her, doch jetzt hatte ich eine Taschenlampe dabei, sodass sie nicht vollkommen blind hinter mir her stolpern musste.
Die Kanalisation war sauber. Naja, wenigstens was diese verwesenden Kreaturen anging. Vermutlich hielt sie der Gestank fern.

Schnell konnten wir wieder ans Tageslicht zurückkehren und ich war mehr als froh, als uns die frische Luft mit einer angenehmen Brise entgegenwehte.
Einen anderen Ausgang würde ich bevorzugen, doch ein Marsch durch die Tore war ausgeschlossen.

"So. Das Schlimmste haben wir bereits hinter uns.", erklärte ich ich und scannte mit einem Blick wieder die Umgebung.
"Einen kleinen Fußmarsch haben wir allerdings noch vor uns."

Immerhin konnte ich dieses Mal ein bisschen mehr sehen und musste nicht aufpassen, dass ich über irgendetwas stolperte. Außerdem gab es hier immerhin keine Untoten, was schon einmal viel Wert war. Vielleicht sollte man dies hier irgendwann mal als Fluchttunnel benutzen, sollte es irgendwann mal dazu kommen, dass die Stadt überrannt wurde, was hoffentlich niemals geschehen würde, aber....man wusste ja nie. Zunächst wollte ich das hier jedoch nicht aufgeben, weswegen ich auch noch schweigen würde. Renisus würde sicherlich nicht in nächster ZEit von den Untoten überrannt.
>>Dann nach dir. Ich folge.<<
Lächelte ich leicht, nachdem wir wieder oben waren und der leichte Wind den Gestank ein wenig minderte, sodass ich wieder ein wenig freier atmete. Weiterhin gesapnnt wo es hingehen sollte, folgte ich Adrian, versuchte nicht ganz so viel über alles nach zu denken und mich einfach nur auf die Situation ein zu lassen, was mir besser gelang als es wohl sollte.

Die Blätter der Bäume raschelten leicht im Wind und ich genoss die Klänge der Natur. Heutzutage konnte man sich viel zu selten auf die schönen Dinge konzentrieren.
Der Fußmarsch war angenehm und kam einem mit Begleitung gleich viel kürzer vor. Sanft hielt ich ihre Hand und führte sie zuerst durch den Teil eines Waldes um anschließend auf ein großes, freies Feld zu gelangen.
In der Ferne konnte man einige Farmen ausmachen und bald hatten wir unser Ziel erreicht: Einen alten Bauernhof, der aus einem Hauptgebäude und zwei Stallungen bestand. Nicht viel, aber genug.

"Hier bin ich aufgewachsen.", erklärte ich ihr ruhig und lauschte in die Stille hinein. Keine Zombies, nichts was uns hier stören konnte.

Die Stille war schon fast angenehm, keine lauten Menschen, keine Untoten, einfach nur die Ruhe der Natur, egal wie kitschig das jetzt klingen mochte. Es entspannte regelrecht, auch wenn ich mich eine Weile nicht so wohl fühlte, als wir den durch den wald liefen, konnte man diesen schlecht einsehen, weswegen ich mehr aus Refelx etwas näher zu ihm getreten war. Zum Glück war dieses Stück nur kurz und bald hatten wir eine alte Far merreicht, die irgendwie gemütlich wirkte und früher wohl ziemlich prächtig gewesen sein musste. Kurz fragte ich mich, warum Adrian mich hier her gebracht hatte, doch bekam ich meine Antwort recht schnell, als er meinte, dass er hier aufgewachsen war.
>>Das muss wirklich schön gewesen sein.<<
Lächelte ich leicht und sah hoch in sein Gesicht.
>>Es wirkt jedenfalls jetzt noch so und als Kind auf einer Farm auf zu wachsen....Ich stell mir jedenfalls sehr angenehm vor.<<
Fügte ich noch an und sah wieder zu den GEbäuden. Wenn ich so an meine Kindheit dachte....Ich hoffte wirklich, dass er eine angenehmere hatte.

Fast fühlte ich mich ein wenig schuldig, da es das erste Mal war, dass ich ihr etwas aus meiner Vergangenheit erzählte.
Ja, sie wusste, dass ich ein Cop gewesen war, doch ich hatte ihr nie etwas von meinem Leben davor erzählt.

"Es brachte viel Arbeit mit sich, aber die Stille war wirklich angenehm."
Ich war eigentlich kein Stadtmensch. Das Aufeinanderhocken konnte durchaus seine Reize haben, doch es gab immer Probleme, wenn Menschen so nah beieinander lebten. Gewalt und Grausamkeiten standen an der Tagesordnung.

"Meine Großeltern lebten hier, also haben sie mich ziemlich verwöhnt.", gab ich kichernd zu.

Ich wusste nicht warum, doch es fiel mir schwer in dieser Zeit mir Adrian als kleinen Jungen vor zu stellen, der über den Hof getobt war, seinem Vater bei der Feldarbeit geholfen hatte und von seinen Großeltern verwöhnt wurde. Allerdings war auch schon die grobe Vorstellung eine sehr harmonische, die mich sanft Lächeln lies.
>>Ich freu mich für dich, auch....wenn es wohl Vergangenheit ist.<<
Lächelte ich sanft zu ihm auf, denn ja ich freute mich wirklich für ihn, dass er unbschwert sein konnte, jedenfalls soweit ich wusste. Ich hatte mir früher nie wirklich eine harmonische Familie gewünscht. Das einzige was ich damals gewollt hatte, war mit mienem Bruder irgendwo in Ruhe leben zu dürfen, ohne ständig Angst vor unserem Vater haben zu müssen. Adrian wusste immer noch nichts davon, auch wenn ich ihm wohl so weit vertraute, dass ich es ihm sagen würde, doch...immerhin ging es auch um Marcos Vergangenheit und ich war mir sicher, dass er nicht wollte, dass Jeder davon wusste. Wiederum war ich mir sicher, dass Adrian nie etwas sagen würde, wenn ich ihn darum bat.
>>Aber ist doch schön, wenn die Großeltern einen verwöhnen.<<
Stimmte ich leise in sein kichern ein, wollte ich auch nicht trüben Gedanken nach hängen.

Während ich auf das alte Farmhaus blickte, wurde mein Blick für einen Moment lang nachdenklich, als die dunkle Zeit des Ausbruchs wieder zu mir zurückkehrte und ihr strich ihr kurz sanft durchs Haar.

"Ja, vieles ist Vergangenheit."

Man durfte sich erinnern, aber sich niemals dadurch zerstören lassen.
Viele Menschen hatten ihre Liebsten verloren und für die meisten war es schwierig, in die Zukunft zu blicken, egal wie Finster sie auch erschien.

"Na komm. Wenn du möchtest, führe ich dich ein Stückchen rum.", bot ich ihr an und lächelte wieder warm.
Im Hier und Jetzt zu leben war eine Herausforderung, doch mit lieben Menschen an der Seite, was es um einiges einfacher.
Sie war mir ans Herz gewachsen, dass musste ich zugeben.

Schon wieder eine seiner sanften Berührungen, die es warm in meinem Inneren werden ließen und mich leicht zum Lächeln brachten, sodass ich schon jedes Mal darauf wartete, dass er mich irgendwann für beschränkt hielt, wenn ich weiterhin so vor mich hin lächelte. Oh man...
Allerdings war mir sein nachdenklicher Blick nicht entgangen, wobei ich nur raten konnte, was ihm durch den Kopf ging. Ob er an den Ausbruch dachte? Was er verloren hatte? Sofort durchzuckte mich das Mitleid für ihn, weswegen ich seine Hand, die meine immer noch hielt, sanft und beruhigend leicht drückte.
>>Ja, wenn du das möchtest, gerne.<<
Lächelte ich mal wieder zu ihm auf, wobei mein Blick den seinen streifte und sich kurz darin verlor. Erst später merkte ich, dass ich ihn schon wieder anstarrte, worauf ich mit leicht rosa Wangen den Blick senkte. Wenn das hier so weiter ging, dann....

Das Innere des Hauses war nichts besonderes. Es gab eine Küche, gemütlich und in hellen Farben gestrichen, sodass sie zum Kochen einlud, ein Wohnzimmer, typisch altmodisch eingerichtet mit mehreren Bücherregalen, die mittlerweile komplett zugestaubt waren.
Zwei Badezimmer und drei Schlafzimmer, wobei eines definitiv unbenutzer aussah, als die anderen beiden.

"Es ist nichts besonderes, doch ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken, hier mal etwas Ordnung zu schaffen."
Alles war noch ordenlich eingerichtet und es wäre schade, hier alles verkommen zu lassen.
"Als eine Art Rückzugsort, weißt du?"

Des öfteren hatte ich mich hierher zurückgezogen, wenn mich das Stadtleben in Renisus zu sehr nervte. Hier konnte ich in Ruhe nachdenken und musste mir das Gewusel der Bewohner nicht mit ansehen.

Ich lies mich wirklich gerne von ihm herum führen, wusste ich es zu schätzen, dass er mich damit an seiner Vergangenheit teilnehmen lies und mir soweit vertraute. Daher sah ich immer wieder sanft zu ihm auf, was mir nicht sonderlich bewusst war, hätte ich mir wohl sonst verzweifelt die Haare gerauft. Irgendwann hatte ich mich doch ein wenig zurückfallen lassen, auch um etwas in Ruhe zu gucken, wobei ich aber wieder zu ihm aufschloss, als er anfing zu sprechen.
>>Vermutlich keine schlechte Idee. Die Stadt ist manchmal ein wenig....anstrengend.<<
Stimmte ich ihm leise zu, doch wie sollte er das machen? Wollte er immer wieder durch die Kanalistion kriechen um hier her zu kommen? Das war doch auch nicht unbedingt das wahre.
>>Aber....wenn die Untoten hier her kommen und du bist hier alleine....<<
Ein kalter Schauer jagte mir über den Rücken bei diesem Gedanken, dass er ganz alleine hier wäre und niemand ihm helfen konnte. Nein. Das gefiel mir gar nicht....

Sie schien von der Idee, hier einen Rückzugsort einzurichten, anfangs gar nicht abgeneigt zu sein, stimmte mir zu, dass die Stadt anstrengend sein konnte.
Allerdings folgte ein plausibles Gegenargument, dass ich nicht abstreiten konnte.

>>Aber....wenn die Untoten hier her kommen und du bist hier alleine....<<

"Gutes Argument.", antwortete ich schmunzelnd, stand mit ihr in der Mitte des Wohnzimmers.
"Aber es wäre nicht das erste Mal, wo ich ganz auf mich allein gestellt bin."
Bevor ich mich dazu entschlossen hatte, mich in Renisus nieder zu lassen, war ich eine Zeit lang allein durch die Gegend gezogen.
Doch man konnte keine Situation von Beginn an ausschließen.

"Es ist ein offenes Feld, man sieht die Untoten kommen. Also wäre es durchaus machbar."

Das er darüer schmunzeln konnte...
Mir war bei diesem Gedanken absolut nicht danach, denn allein schon die Vorstellung, dass er hier alleine war und umzingelt wurde, sodass er keine Chance hatte mehr davon laufen zu könne und....
Ich musste mich selbst ermahnen nicht weiter darüber nach zu denken, sonst würde ich wohl gleich noch durchdrehen, doch die Sorge blieb.
>>Versteh mich nicht falsch....ich bin die Letzte die dir dies hier ausreden möchte, aber....aber ich mach mir Sorgen um dich. Die Untoten locken sich meistens selbst an und wenn sie dich hier umzingeln....Ich will nicht, dass dir was geschieht, Adrian....<<
Gab ich meine Bedenken und Sorgen an ihn weiter, hoffte schon fast, dass er sie mir nehmen würde, denn ich würde es ihm wirklich gönnen. Das hier war seine Heimat und ich würde mich freuen wenn er sie wieder haben könnte, doch was da nicht alles schief gehen könnte...

>>Versteh mich nicht falsch....ich bin die Letzte die dir dies hier ausreden möchte, aber....aber ich mach mir Sorgen um dich. Die Untoten locken sich meistens selbst an und wenn sie dich hier umzingeln....Ich will nicht, dass dir was geschieht, Adrian....<<

Ihre Stimme war fast brüchig vor Sorge und es versetzte mir einen wirklich schmerzenden Stich, denn das hatte ich wirklich nicht beabsichtigt.
Darüber sollte sie sich gar keine Gedanken machen.

"Hey ...", flüsterte ich leise und war einen Schritt näher an sie herangerückt, wobei ich ihr sanft eine Hand an die Wange legte und mit dem Daumen sanft über ihre zarte Haut strich.
"Es war nicht meine Absicht, dir Kummer zu bereiten, kleiner Engel."
Mein Blick war reuevoll und ihr zuliebe würde ich dieses Vorhaben jederzeit aufgeben.
Sie war mir zu wichtig und ich ertrug den Gedanken nicht, dass sie sich jeden Tag ums Neue sorgen musste.

Eigentlich hatte ich gar nicht so anfangen wollen, denn ich würde mich wirklich für ihn freuen, wenn ihm das hier wieder gegeben wurde, doch konnte ich mir die Sorge einfach nicht verkneifen oder weg schieben. Dafür war er mir einfach viel zu sehr ans Herz gewachsen, als das ich mir keine Gedanken um ihn machen würde.
>>Schon okay...ich mach mir so oder so immer Sorgen um dich.<<
Meinte ich leise, als er seine Hand an meine Wange legte und er wieder eine leicht angenehm kribbelnde Spur hinterlies. Auch seine Liebkosung mit seinen Worten lies es warm in mir werden und mein Herz pochte schon wieder schneller. Es war wohl zwecklos zu leugnen was ich für ihn empfand, weswegen ich innerlich einfahc nur noch resigniert auf seufzte.
>>Es tut mir Leid, ich wollte dir das hier nicht schlecht oder aus reden....Vielleicht....kann ich Marco irgendwie fragen, das er etwas arangiert oder so....Dir Hilfe schickt um das Gelände und den Weg zu sichern.<<
Schlug ich daher vor, wollte ich es ihm wirklich nicht aus reden.

>>Es tut mir Leid, ich wollte dir das hier nicht schlecht oder aus reden....Vielleicht....kann ich Marco irgendwie fragen, das er etwas arangiert oder so....Dir Hilfe schickt um das Gelände und den Weg zu sichern.<<

Leicht musste ich bei ihren Worten lachen, nicht weil ich mich darüber lustig machen wollte, sondern weil es sehr unwahrscheinlich war, dass ihr Bruder mir Hilfe gewähren würde. Außerdem wollte ich das gar nicht.

"Dein Bruder wird keine Hilfe zur Verfügung stellen.", sagte ich ruhig, denn es entsprach ja der Wahrheit.
Ihr Bruder würde mich am liebsten Tod sehen, und dass wusste sie auch.

"Du brauchst dich auch nicht zu entschuldigen. Für konstruktive Kritik stehe ich immer offen und du hast damit ja auch völlig recht."
Es war gefährlich, das konnte ich nicht abstreiten und vermutlich war es auch reines Wunschdenken von mir gewesen.