Haus von Adrian

...

cf: Ständen

Oh weh, was machte ich denn nur hier? Vermutlich würde ich von Marco eine ziemliche Standpauke anhören dürfen, wenn ich ihm erzählte, dass ich mit einem Mann mitgegangen war, den ich gerade ein Mal einen Tag kannte. Allerdings fühlte ich mich alles andere als unwohl bei ihm, weswegen ich meinem Gefühl auch vertraute.
>>Es ist alles in Ordnung. Ich werde es dir schon sagen.<<
Versicherte ich ihm daher, wobei ich ihn schon wieder zaghaft anlächelte und ebenso zu ihm aufsah.
>>Deine Gesellschaft ist mir sehr angenehm.<<
Schob ich irgendwie unbeholfen nach. Ja, diese Situationen waren mehr als nur ungewohnt für mich, weswegen ich meine Haare ien wenig über meine rötlichen Wangen fallen lies. Herrlich....

Mein lächeln wurde breiter, als sie mir gestand, dass sie meine Gesellschaft ebenso genoss wie ich die ihre.
Ich führte sie zu meinem Haus, der Weg dorthin war gar nicht so lang und hielt ihr kurz darauf auch schon die Tür auf.
"Immer herein spaziert."
Es war nichts besonderes, aber alles wichtige war vorhanden. Eine provisorische Küche mit Essbereich, Schlafzimmer, Bad und sogar ein Sofa stand in der Ecke, was man als Wohnzimmer bezeichnen konnte. Einige Bücher lagen auf dem Tisch, nicht viele, aber genug um sich die Zeit vertreiben zu können. Es reichte aus und man konnte es sich in der Ecke gemütlich machen.
"Ist jetzt keine Villa und mit einem Butler kann ich auch nicht dienen ...", sagte ich lachend und führ umir mit der Hand durchs Haar. "Fühl dich wie Zuhause."

Mit einem leisen Danke ging ich an ihm vorbei ins Innere des Hauses, nachdem er mir die Tür aufgehalten hatte. Kurz sah ich mich um, während ich in die Mitte der Wohnung ging und dann ein wenig unbeholfen stehen blieb. Wann hatte mich mal Jemand zu sich nach Hause eingeladen. Eigentlich noch nie, wenn ich es mir so recht überlegte.
>>Es brauch auch keine Villa sein oder einen Butler haben, um sich wohl zu fühlen.<<
Lächelte ich ihn an, um dann leicht zu nicken. Erneut zuckten meine Gedanken zu Marco, der wahrscheinlich wirklich Amok laufen würde, wenn er wüsste was ich hier machte. Gleichzeitig fragte ich mich auch, ob ich ihm überhaupt von all dem erzählen sollte. Allerdings mochte ich keine Geheimnisse vor ihm haben, weswegen ich dies vermutlich dennoch erzählen würde.
>>Ich finds den Umständen sogar recht gemütlich, wie du es hast.<<
Schob ich dann noch nach, um ihn erneut an zu lächen. Erneut irgendwie eine Prämiere, lächelte ich meistens eigentlich nur Marco so viel an.

Ich nickte zustimmend und zog meine staubige Jacke aus, die ich an eine der Stuhllehnen aufhängte. Mir fiel jetzt erst auf, wie dreckig sie bei dem Training geworden war.
"Man ist selber sein Glückes Schmied.", fügte ich hinzu und wandte mich meiner provisorischen Küche zu. "Worauf hast du denn hunger?"
Viel konnte ich ihr nicht anbieten, Lebensmittel waren in dieser Zeit recht knapp, also würde es kein Fünf-Sterne-Menü werden. Ich hatte verschiedene Konservendosen mit Suppen, Reisgerichten und Obst und Gemüse zur Auwahl stehen. Sicherlich würde ich irgendwas passendes zusammenmischen können.
"Kannst ja gerne einmal hier durchschauen und dir etwas aussuchen.", schlug ich vor und deutete auf die verschiedenen Konserven.

(Autor: such dir irgendwas aus, Mia, wenn dir noch was einfällt an Essen, schreibs hin ^^)

Auch ich zog meine Jacke wieder aus, wobei ich kurz zögerte. Allerdings zögerte ich kurz, doch wiederum hatte er die Narben schon gesehen ,weswegen ich sie dann doch auszog und über den anderen Stuhl warf.
>>Okay.<<
Lächelte ich leicht und pickte zwei Dosen von den Nudeln heraus mit Tomatensauce. Fest nahm ich mir vor ihn auch noch ein Mal zum Essen ein zu laden. Immerhin war er gerade so verdammt nett zu mir und ich konnte es ihm vermutlich nie zurückgeben.
>>Darf ich doch ein Mal fragen ,was du vor dem ganzen hier gemacht hast?<<
Fragte ich vorsichtig nach, um dabei zu ihm zu sehen. MEine Stimme mach sehr deutlich, dass er mir nicht zu antworten brauchte, wusste ich nicht ob er darüber sprechen wollte oder nicht.

Als sie sich für eine Mahlzeit entschieden hatte, nahm ich ihr prompt die Dosen ab um sie zu öffnen. Derweile hatte ich ein kleines Feuer entzündet, sodass wir nicht gezwungen waren, die Nudeln kalt zu essen. Zur Not ging das auch noch, aber sie schmeckten aufgewärmt einfach besser.
"Du kannst mich alles fragen, Mia. Ich habe bei der Polizei gearbeitet.", antwortete ich auf ihre Frage, während ich die Nudeln erwärmte und gelegentlich durchrührte, damit sie mir nicht anbrannten. "War demnach also viel unterwegs, wenig Zeit für Familie."
Letztendlich war ich darüber gar nicht mal so traurig. Ich musste mir keine Sorgen um Frau und Kinder machen.
"Und du?"
Kurz blickte ich in ihre Richtung und lächelte neugierig, vielleicht konnte ich ihr auch einige Antworten entlocken.

Während er das Essen machte, stellte ich mich einfach neben ihn, in einem gewissen Abstand natürlich und sah ihm dabei zu, wobei ich ihm wieder zuhörte. Bei der Polizei also. Irgendwie konnte ich ihn mir darin wirklich gut vorstellen, vor allem konnte ich mir nun die Frage selbst beantworten, woher er das Wissen um den Nahkmapf hatte.
>>DU warst sicherlich ein guter Polizist.Allerdings ist es schade, wenn man keine Zeit für die Familie findet.<<
Lächelte ich leicht, was noch schmaler wurde, als er mich das gleiche fragte. Da ich fair bleiben wollte, würde ich es ihm wohl jetzt mehr oder weniger erzhählen müssen. Es war irgendwie das erste Mal, dass ich mit Jemanden darüber sprach und sei es auch nur im Ansatz.
>>Naja, ich war eben zuhause, wollte eigentlich immer gerne studieren gehen, doch konnte ich nicht wegen meinem Vater.... Ansonsten habe ich eigentlich nicht viel getan vor dem Ganzen hier.<<
Erklärte ich es ihm ein wenig, wobei ich schief läcelte und mit den Schultern zuckte. Unser Vater hatte mir verboten zu studieren und selbst als ich mit dem Stipendium ankam, wurde der Zettel einfach entzweigerissen und die Ohrfeigen danach waren nur das kleinere Übel gewesen. Er wollte eben immer Jemanden haben, den er quälen konnte und da Marco nicht immer da gewesen war....
Innerlich seufzte ich auf. Ich hätte damals schon stärker sein sollen.

Auch wenn ich sie nicht direkt anblickte, spürte ich ihren Blich auf mir ruhen, als sie mir beim 'Kochen' zuschaute. Auf meine Antwort hin äußerte sie ein Kompliment und wie immer musste ich lächeln. Sie war wirklich ein nettes Mädchen.
"Naja, damals war ich sehr von meinem Job eingenommen.", gab ich zu und schaute kurz zu ihr. "Bei häuslicher Gewalt jeglicher Art wurde ich losgeschickt. Die meisten Fälle handelten um Kindesmissbrauch." Kurz schüttelte ich den Kopf, als mir die grausamen Bilder wieder in den Kopf stiegen.
"Grausam sowas. Schlimm genug, dass es meist wirklich in der eigenen Familie, in den eigenen vier Wänden, wo man sich doch wohlfühlen sollte, passiert."
Meine Abneigung gegen solche Gewalt war kaum zu überhören.
Froh war ich darüber, als sie auf meine Frage antwortete.
"Wieso durftest du denn nicht studieren?"

Innerlich lachte ich verzweifelt auf. Da hatte ich ja den richtigen gefunden, doch gleichzeitig fand ich es wirklich nicht so dramatisch, dass er dann wohl meine Narben richtig zu deuten wusste. Eigentlich fand ich es fast praktisch, brauchte ich es ihm dann nicht zu erklären. Dennoch fragte er weiter und ich sah gen Boden, war mit mir am harpern ob ich wirklich davon erzählen sollte, doch Adrian war nett und ich mochte ihn, also warum nicht?
>>Du hast es eigentlich schon selbst gesagt.<<
Begann ich leise, fühlte es sich wirklich merkwürdig an darüber zu sprechen.
>>Unser Vater hat es mir nicht erlaubt, weil er lieber die Kontrolle behielt. Marco war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Haus, jedenfalls dann nicht, wenn er selbst arbeiten musste. Mutter war....Sie war auch schon kaum noch anwesend. Es blieb also im Grunde nur noch ich auf den sich seine Wut konzentrieren konnte. Ich kam mit einem Stipendium an, doch zerriss er es einfach und....bestrafte mich. Es...ich habe nicht wieder damit angefangen....<<
Zum Ende hin wurde ich immer leiser, fiel es mir trotz allem ein wenig schwer darüber zu sprechen.

Noch während sie nach Worten suchte, um mir auf die Frage zu antworten, wurde mir bewusst, dass ich mit meiner Interpretation ihrer verheilten Verletzungen gar nicht mal so falsch gelegen hatte.
Sie selbst war ein Opfer der häuslichen Gewalt.
Die Frage war ihr unangenehm und sofort kochte in mir das schlechte Gewissen auf. Verdammt, das war dumm von mir gewesen.
Ich legte den Löffel, den ich zum Umrühren benutzte, beiseite, schlang einen Arm um ihre Schultern, wobei ich meine Hand sanft auf ihrem Hinterkopf platzierte und zog sie in eine sanfte Umarmung dicht an meinen Körper.
"Es tut mir leid.", flüsterte ich und verspürte diese Wut, die ich in der Vergangenheit schon mein Eigen hatte nennen können. Wut auf mich selbst und auf den Missetäter, der dieses Mädchen misshandelt hatte.
"Ich wollte keine negativen Erinnerungen heraufbeschwören, Mia. Was dein Vater getan hat, ist unverzeihlich."

Ich hatte den Blick zu Boden gerichtet war es mir irgendwie so leichter darüber zu sprechen als ihn an zu sehen. Als ich dann jedoch hören konnte, wie er den Löfel beiseite legte, sah ich wieder auf, um dann aus großen Augen drein zu blicken, als er mich in eine sanfte Umarmung so dicht an seinen Körper zog. Schon wieder klopfte mein Herz einen Takt schneller und ich wusste nicht so recht was ich jetzt tun oder sagen sollte. Ich meine, Marco war der Einizige, der mich so dicht jeals an sich gezogen hatte. Gott, wenn ich mir das immer wieder so vor Augen führte, hatte ich keine Ahnung von einem normalen Leben oder von normalen Sozialen Kontakten. Dann jedoch entschuldigte er sich, wobei ich den Kopf leicht schüttelte, mich aber nicht von ihm lößte. Tatsächlich genoss ich diese Umarmung irgendwie, war sie beruhigend und angenehm.
>>Es muss dir nicht leid tun. Die Erinnerung sind stetig präsent und ändern kann man sie auch nicht mehr. Es ist nur ein wenig ungewohnt mit Jemanden darüber zu sprechen, wenn auch auf eine Art......erleichternd.<<
Beschwichtigte ich ihn, wobei ich ihm gleich erklärte, dass ich einfach nur nicht gewöhnt war darüber zu sprechen, als das mich diese Erinnerung belasteten.

Ich ließ sie nicht gehen, hielt sie sanft fest, sodass sie sich jederzeit lösen konnte, falls es ihr unangenehm war.
Ich hatte das innerliche Bedürfnis, sie zu trösten, auch wenn sie mir erklärte, dass sie diese stetigen Erinnerungen gut verkraften konnte. Ja, mit der Zeit hatte sie sich daran gewöhnt, aber der Schmerz würde sich niemals so einfach auflösen.
"Du kannst mit mir über alles reden. Ganz egal was.", sagte ich leise, aber hörbar. Ich wollte ihr helfen, denn jetzt war mein Beschützerinstinkt erst recht geweckt. Es war wichtig über Geschehnisse zu sprechen, man durfte den Schmerz nicht für sich behalten, denn das konnte unbewusst noch mehr Schaden anrichten.
"Egal Wann oder Warum ... du kannst zu mir kommen." Es war mir wichtig, dass sie verstand, dass sie bei mir immer ein offenes Ohr und eine offene Tür vorfinden würde. Eine helfende Hand.

Seicht strich ich ihr durchs Haar, streichelte sie ein wenig aufmunternd.

Oh Adrian, ich würde dir deine Freundlichkeit niemals wiedergeben können, das wurde mir immer wieder bewusst. Vor allem bei seinen Worten, bei denen ich leicht meine Augen schloss und mich dieser tröstenden und Halt gebenden Umarmung hingab. Vermutlich sollte ich mich lösen, doch konnte ich meinen Körper gerade schlicht nicht dazu bringen. Stattdessen lehnte sich dieser auch noch leicht gegen seinen Körper. Bis er mich aus seinem Haus jagte....
>>Ich danke dir Adrian, sehr sogar. Du warst sicherlich ein guter Polizist.<<
Erklärte ich ihm dann nach einer Weile leise und schlug meine Augen wieder auf, doch mehr tat ich auch nicht. Seine leichten Berührungen waren irgendwie angenehm. Auf eine Art wollte ich gerne mit ihm darüber sprechen, doch wusste ich selbst nicht wie ich anfangen sollte, weswegen ich einfach die ruhige und stille Nähe genoss.

"In manchen Fällen nicht gut genug.", erwiderte ich leise und stirch ihr weiterhin sanft durchs Haar. Einige Fälle waren auch für mich unlösbar oder wurden trotz stichhaltiger Beweise einfach abgewiesen, und sowas ärgerte mich einfach.
Ich erwiderte ihren Blick, als sie sich etwas von mir schob um mich anblicken zu können.
"Ich danke dir, dass du mir diesen Ausrutscher verzeihst."
Schnell wurde mir bewusst, dass ich in diesem Augenblick das Essen vergessen hatte und griff mit einer Hand zum Löffel.
Puh, es war noch gutgegangen.
"Setz dich schonmal, mach es dir bequem, das Essen ist gleich fertig."

Etwas verwundert blickte ich zu ihm auf, als er von einem Ausrutscher sprach. Leicht schüttelte ich den Kopf.
>>Das war kein Ausrutscher. Ich habe diese Sachen akzeptiert, kann ich sie eh nicht ändern. Wie schon gesagt es ist nur ungewohnt mit Jemanden außer Marco darüber zu sprechen. Deswegen ist es mir nicht unangenehm.<<
Beruhigte ich ihn, schien er sich immer viel zu viele Sorgen zu machen, wie mir schien. Das er mich dabei noch immer nich frei gab, lies meinen Magen sich schon wieder melden, was ich nicht so ganz verstand. Dann jedoch retete er unser Abendessen, wobei er mich dann aber loslassen musste. Etwas was ich eigentlich hätte vordern müssen, doch war es mir nicht ein Mal in den Sinn gekommen. Verwirrt über mich selbst, setzte ich mich dann brav hin, wie er es vorgeschlagen hatte und versuchte mich nicht zu sehr darüber zu wundern, wie ich mich verhielt oder redete.

Sie folgte meinem Vorschlag und setzte sich an den kleinen Tisch, während ich das nun wirklich warme Essen von der Flamme nahm.
Definitiv servierfertig.
Schnell kramte ich sauberes Besteck und Geschirr hervor, was ich heute Morgen gründlich gesäubert an die Seite gestellt hatte. Ich füllte die Nudeln auf und stellte ihr den Teller dann vor die Nase.
Schnell sammelte ich auch unsere Trinkflaschen ein, und stellte sie mit auf den Tisch um mich danach anschließend ihr gegenüber hinzusetzen.
"Lass es dir schmecken.", sagte ich einladend und lächelte ihr zu.

Mit einem leichten Lächeln setzte ich mich aufrecht hin und dankte ihm für das Essen, nachdem er sich gesetzt hatte.
>>Ja danke, du dir auch.<<
Lächelte ich ihn an, nahm das Besteck in die Hand und begann dann zu essen. Eine Weile blieb ich schweigend, wusste ich einfach nicht, was ich mit ihm reden sollte, zumal der Smal Talk eh an mir vorbei gegangen war. Darn musste ich dringend arbeiten, doch würde ich jetzt nicht spontan mich weiter entickeln können.
>>Und was machst du jetzt hier in Renisus?<<
Fragte ich dann doch nach einer Weile nach und sah wieder zu ihm. Das war glaube ich genaus eine Frage wie, ein schänes Wetter haben wir heute. Innerlich seufzte ich auf.

Eine kleine Weile schwiegen wir, während wir die Nudeln verputzten. Für mich war das Schweigen nicht unangenehm, die Stimmung war an einigen Stellen noch etwas schüchtern und zurückhaltend, was aber mit dem Fakt, dass wir uns heute erst kennengelernt hatten, durchaus beschwichtigt werden konnte.
Ihre Frage, was ich denn jetzt hier in Renisus für Tätigkeiten nachging, kam unerwartet und ich blickte sie einen Augenblick lang schweigend an, ging verschiedene Antwortmöglichkeiten durch.
Mh. Ich konnte ihr schlecht die Wahrheit sagen.
"Naja. Ich helfe wo ich kann.", sagte ich zwinkernd, darauf anspielend, dass ich ihr heute meine Hilfe angeboten hatte. "Ich bin eher der praktische Typ und möchte Dinge aktiv verändern."
Den leeren Teller schob ich etwas zur Seite und faltete die Hände auf dem Tisch übereinander, nahm eine bequeme Sitzposition ein.
"Und du? Irgendwas geplant?"

Ich kam nicht umhin diese Antwort als etwas ausweichend zu erachten, doch bildete ich mir das sicherlich nur ein, weswegen ich auch leicht lächelte, verstand ich seine Anspielung.
Bei seiner Frage, schüttelte ich kurz den Kopf.
>>Nein, ich weiß noch nicht recht was ich tun möchte. Ich würde gerne meinem Bruder helfen, denn....<<
ICh stockte, wusste ich nicht, ob ich ausgerechnet mit ihm darüber reden sollte, kannte ich ihn nicht unbedingt. Daher sah ich ein wenig bedröppelt den nun leeren Telle vor mir an. Mir war nicht entgangen, dass Marco offensichtlich nicht beliebt hier war und das bereitete mir sorgen, sehr sogar. Wie Adrian dazu stand konnte ich noch nicht sagen, doch schien er ihn nicht unbedingt töten zu wollen.
>>....denn er scheint nicht unbedingt bleibt zu sein, was mir Sorgen macht. Ich weiß was passiert, wenn der Hass überläuft und ich weiß, dass Marco nicht so ist, das er eigentlich anders ist.<<
Beendete ich meinen Satz und konnte nicht verhindern, dass ich dabei ein wenig verzweifelt klang und auch dass mein Angst mitschwang, ich könnte ihn verlieren oder er wie unser Vater werden. Beides wäre der absolute Albtraum für mich.
>>Entschuldige, ich zieh dich in ein unschnes Thema nach dem Anderen hinein.<<
Entschuldigte ich mich, viel es mir gerade so auf. Ich war wirklich nicht unbedingt die beste Gesprächspartinerin.

Ich hörte ihr zu, während sie ihre Antwort formulierte und wie zuvor auch, wurde mir bewusst, wie sehr sie ihren Bruder liebte. Er war alles, was ihr in dieser schweren Zeit geblieben ist.
Vorsichtig legte ich eine Hand tröstend auf die Ihre, hatte ihren Teller zuvor auch zur Seite geschoben.
"Du liebst deinen Bruder, es ist klar dass du dir Sorgen machst. Und dafür brauchst du dich auch nicht zu schämen, Mia."
Ich brauchte nicht groß zu überlegen, was genau für Gedanken ihr im Kopf herumschwirrten, es war offensichtlich.
Die Stadt war aufgebracht und fühlte sich unter der Machtschiene von Sanders nicht wohl. Auch diese Tatsache war offensichtlich.
Es würde in einem Gewaltakt enden, früher oder später.
Während ich sie jetzt anblickte, übermannte mich wieder einmal das schlechte Gewissen. Diese junge Frau, die ich heute erst kennengelernt hatte, brachte meinen Beschluss kräftig ins wanken, aber ich konnte ihr einfach nicht die Wahrheit sagen. Ich wollte es, aber es ging einfach nicht. Was würde sie dazu sagen?
Sie hatte allen Grund mich zu verabscheuen.
Ich war der Drahtzieher hinter dem Aufstand, der sich gegen Sanders aufbaute. Und sie sollte es niemals erfahren.
Meine Absichten waren einfach, aber sie würde es nicht verstehen.
Innerlich schüttelte ich den Kopf. Nein, irgendwann würde sie es erfahren.
"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich habe für jedes Thema ein Ohr offen."

Ein leicht freudloses Lächeln legte sich auf meine Lippen, während er sprach und ich ihn ansah. Seine Hand auf meiner lies Wärme von dort aus aufsteigen und ich sah kurz dorthin, um dann irgendwie mit dem Blick wieder bei seinen Augen hängen zu bleiben. Sie fesselten mich schon wieder und auf eine Art ärgerte ich mich darüber.
>>Du machst es mir immer schwerer, dir deine Freundlichkeit irgendwie zu danken.<<
Lächelte ich dann etwas ehrlicher und senkte den Blick, wieder um leichte den Kopf zu schütteln.
>>Ich möchte Marco einfach helfen, doch ich weiß nicht wie.<<
Gab ich dann noch zu, wusste ich wirklich nicht was ich tun könnte, damit die Menge nicht am Ende doch noch auf ihn los ging. Meine Güte, ich fragte mich echt was Adrian von mir denken musste. Ich musste ihm vorkommen, wieein hilfloses kleinen Etwas, was nur Problem hatte und auf sich zog.

Ich blick fiel kurz auf meine Hand, die ich immer noch in einer tröstenden Gestik auf der ihren liegen hatte und kurz fragte ich mich, ob es ihr unangenehm war. Doch so schnell, wie sie hinab geschaut hatte, blickte sie mir auch wieder ins Gesicht.
"Bleib einfach wie du bist.", erwiderte ich. Ich wollte keine Gegenleistung für die Dinge, die ich tat. Für mich war das eine Selbstverständlichkeit. "Du kannst dich nicht gegen die Stadt auflehnen, das ist gefährlich. In ihrer Wut werden verständliche Worte nicht zu ihnen durchdringen, egal wie sehr du auch versuchst, ihnen zu erklären, dass dein Bruder es letztendlich nur gut meint."
ich war nicht dumm. Mir war bewusst, dass Sanders keine bösen Absichten hatte. DIe hatte ich auch nicht. Aber die Art und Weise, wie man an die Geschehnisse ranging, oder versuchte sie zu verändern, war nicht gerecht.
"Wenn du etwas verändern willst, fang auf der leichteren Seite an.", riet ich ihr, meinte damit, dass sie ihren Bruder verändern musste. Ich hatte keine Ahnung, wieso ich ihr diesen Ratschlag erteilt hatte. Vermutlich war ich innerlich noch immer derselbe Optimist und hatte die Hoffnung, dass sich Sanders von ganz allein wieder auf den Richtigen Weg begeben würde.
Es würde vieles einfacher machen. Ich wäre nicht mehr zum eingreifen gezwungen.

Leicht zuckten meine Mundwinkel nach oben, schien er das Ganze hier wirklich gern zu machen und ich kam nicht umhin ihn zu bewundern, dass er sich dieses freundliche und sanfte Wesen erhalten hatte, war das ja nu nwirklich mehr eine Besonderheit. Dann jedoch seufzte ich leise auf, schaffte es auch meinen Blick wieder zu seinken und ihn nicht an zu starren, doch mit seinen Worten hatte er ganz bestimmt nicht unrecht.
>>Ja, ich weiß.<<
Nickte ich leicht, was seine Worte zu den Leuten betraf. Sie würden mir nicht zuhören wollen, würden mich vermutlich als Komplizin von Marco sehen ,war ich immerhin seine Schwester. Als er jedoch davon anfing, dass ich auf Marco einreden sollte, zogen sich meine Augenbrauen zusammen, musste ich unweigerlich an den kleinen Streit denken, den wir hatten.
>>Ich befürcht das wird nicht weniger einfach....<<
Rutschte es mir leise heraus, doch ich hatte das Gefühl mit Adrian darüber sprechen zu können.

Ich war mir sicher, dass sie mir genügend Vertrauen schenke, um mit mir ein solch heikles Thema zu besprechen.
Es war nicht zu verkennen, das diese gesamte Situation, die ihren Bruder und die Stadt betraf, sie sehr belastete.
Verständlicherweise.
"Nein, ich bin mir sicher, dass es nicht einfach ist. Aber welche Veränderung ist das schon?" Sanft tätschelte ich kurz ihren Handrücken, ermutigend.
"Eine Veränderung bedeutet großen Aufwand und eine ganze Menge Mut und Geduld. Man kann natürlich nie vorhersagen, ob es positiv oder negativ ausgeht, aber meiner Meinung nach ist es immer einen Versuch wert."